Unterschied Tiefenpsychologie und Behaviorismus

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich würde das so erklären:

Behavioursimus: Das Kind hat irgendwie gelernt, dass der Zahnarztbesuch ein unangenehmes Erlebnis ist. Bei jedem Besuch wurde gebohrt oder etwas anderes ekliges gemacht, was das Kind nicht mehr erleben möchte, es hat also Angst vor dem Zahnarztbesuch. Es gibt immer eine (von außen nachvollziehbare und beobachtbare) Lerngeschichte für die Angst.

Tiefenpsychologisch wäre eher sowas wie: Das Kidn hat in der oralen Phase der Entwicklung zu wenig Zuneigung bekommen/ etwas traumatisches erlebt. Bspw. es wurde immer gezwungen ekligen Babybrei zu essen, dazu wurde ihm ein Löffel in den Mund gezwungen. Dieses Erlebnis wurde aber verdrängt. Bei jedem Zahnarzt Besuch, wenn mit dem Spiegel im Mund herumhantiert wird, schreit das Unterbewusstsein auf und der verdrängte ungelöste Konflikt verursacht die Angst vor den Zahnarztbesuchen. Angst (und alle anderen psychischen Störungen) entstehen durch ungelöste Konflikte oder unterdrückte Triebe.


sinikkaLi 
Beitragsersteller
 06.11.2011, 15:27

Danke, studierst du Psychologie?:D

0

Behaviorismus: Kenne ich als Verhaltenstherapie. Wenn man z.B. jemanden durch "Verstärker" dazu bringt, ein bestimmtes Verhalten zu zeigen. So kann man, um bei Deinem Beispiel zu bleiben, einem Kind dadurch die Angst vor dem Zahnarzt nehmen, wenn man ihm hinterher die Erfüllung eines Wunsches verspricht. Z. B. Süßigkeiten (damit der nächste Zahnarztbesuch schon vorprogrammiert ist :-) ) Andererseits kann man so auch ein unerwünschtes Verhalten provozieren - wenn man dem Kind vor dem ersten Zahnarztbesuch immer wieder sagt :"Du musst keine Angst haben". Die Wahrnehmung des Kindes wird das Wörtchen "keine" ausblenden - und siehe da, das Kind wird sich fürchten. Es ist auch eiN Verstärker, wenn das Kind sich von Omas, Opas oder Freunden immer wieder anhören muss, wie schlimm die letzte Zahnbehandlung war etc.