Unterschied Produktionsprogramm und Absatzprogramm?
Hi, irgendwie komm ich grad gar nicht weiter. Es geht darum, dass ich einmal den Produktionsprogramm darstellen soll von einem Maschinenbau Unternehmen und dann noch den Vergleich mit dem Absatzprozess ziehen muss. Für mich persönlich klingt es fast gleich und ich find auch nirgendwo ein richtiges Beispiel.
Ich hab es jetzt so verstanden das beim Produktionsprogramm nicht nur die Produkte die Produziert werden aufgezählt werden, sondern auch noch so Dinge für den Eigenbedarf, aber was genau damit gemeint ist weiß ich nicht
Beim Absatzprogramm hätte ich halt einfach gesagt das es die Produkte sind die dann beim Endkunden verkauft werden.
Wenn mir jemand helfen könnte mit einem richtigem Beispiel wäre es super nett
Mfg
Justus
1 Antwort
Das Produktionsprogramm erweitert das Absatzprogramm um intralogistische Aspekte. Es enthält Informationen, wann und wo welche Fertigerzeugnisse (Primärbedarfe) in welchen Mengen zu produzieren sind. Es enthält aber noch keine Informationen wie und mit welchen Mitteln sie produziert werden. Das Produktionsprogramm ist das Bindeglied zwischen Vertriebs- und Produktionsplanung.
TLDR:
Das Absatzprogramm ist i.w.S. das Sortiment (Produkt- bzw. Dienstleistungsportfolio), welches das Unternehmen anbietet. Dazu können neben Eigenfertigungsteilen auch Zukaufteile (=Handel) gehören. Das AP kann auch eine zeitliche Dimension haben: kurzfristiges, mittelfristiges oder langfristiges AP. Das AP deckt aber noch keine intralogistischen Aspekte ab. Also es gibt keine Informationen wann und wie die Produkte hergestellt werden. Es betrachtet somit keine (internen) Materialflüsse, keine Supply Chains, keine Produktionsfaktoren, keine Kapazitäten usw..
Hier kommt das Produktionsprogramm ins Spiel. Es ist sozusagen der logische nächste Planungsschritt, der vom AP abgeleitet wird. Wichtig: Das PP bezieht sich lediglich auf Eigenfertigungsteile, nicht auf Handelsartikel. Im PP wird schließlich definiert, welche genauen Mengen in welcher Zeit an welchen Produktionsstätten produziert werden müssen, damit das AP eingehalten werden kann. Ggf. werden andere Mengen als im AP geplant, wenn das Unternehmen z.B. viel auf Lager fertigt.
Im nächsten Schritt käme dann die Nettobedarfs- bzw. Materialbedarfsplanung (MRP). Das ist aber nicht mehr unmittelbarer Teil des PP, sondern wird von diesem abgeleitet. Hier wird dann geplant, welche Komponenten (insb. Roh- und Zwischenerzeugnisse) erforderlich sind, damit die fertigen Produkte zustande kommen können. Danach ginge es dann mit der Kapazitäts- und Terminplanung, der Losgrößenplanung und schließlich mit der Feinsteuerung weiter.
So ist es nach dem zentralen, sog. push-orientierten Planungsparadigma.
