unterschied liebe und gewohnheit

4 Antworten

Ich kann ja nur aus meiner Perspektive antworten: Ich bin auch schon viele Jahre verheiratet und natürlich ist auch eine gewisse Gewohnheit in der Beziehung eingetreten - aber wenn man mich fragen würde, würde ich nicht nachdenken. Für mich ist es sowas von klar, dass ich meinen Mann liebe! Würde ich mir Gedanken darüber machen, wäre es wohl tatsächlich keine Liebe mehr, sondern nur noch Gewohnheit! Vielleicht sollte sie sich mal fragen, wie sie empfinden würde, wenn er nicht mehr da wäre - würde sich sich dann freier fühlen? Würde sie ihn als Mensch vermissen, oder nur, weil seine Socken plötzlich nicht mehr da sind?


riesenschlingel 
Beitragsersteller
 17.12.2013, 11:12

sie ist immer heilfroh wenn er auf montage ist und ihr graut es davor wenn er zurück kommt...aber sie muss ständig an ihn denken...ich versteh das auch nicht so recht

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Livira  17.12.2013, 11:21

Dazu eine kleine Frage von mir (Beziehung von 28.05.2012-10.08.2013): Bin 10.08. abgehauen (ja, sprichwörtlich, hab ihm einfach nen Brief dagelassen und alle meine Sachen mit genommen), da wir zu sehr Streit hatten vier Monate lang. War aus meiner Sicht für beide nicht mehr tragbar. Reden half auch nichts. Zu dem Zeitpunkt stellte ich mir auch die Frage, ob ich ihn überhaupt noch liebe, oder bei ihm bin, weil ich es gewohnt bin... Er wußte das auch. Als ich weg war, kamen unzählige SMS und Anrufe von ihm. Dass er mich lieben und brauchen würde. Dass er ja selber weiß, dass alles scheoße is und er dieses WE damals mit mir reden wollte, damit alles gut wird (keine Ahnung ob er das nur so sagte) und dass es für ihm das Schlimmste sei, dass ich weg bin - lieber hat er Streit und Streß mit mir, als mich nicht in seinem Leben zu haben. Dazu sei gesagt, dass er durch mich nur Nachteile erfahren hat, da er mich einige Monate mit ernähren musste (Arbeitslos im Ausland...) und er auch sonst keinerlei Vorteile durch mich hatte.

Mittlerweile sehen (sahen) wir uns ab und zu. Mittlerweile ist es so, dass ich mich einfach nach ihm sehne (kennen uns ja auch schon 4 Jahre). Was mir am Meisten fehlt ist einfach seine Nähe. Ihn um mich zu haben. Aber wenn er mal bei mir ist, dann ist er schon komisch. Kommen selten liebe Worte von ihm. Er meinte auch schon, dass das, was damals war, noch zu tief in ihm sitze...

Vor kurzen bezeichnete er mich Freunden gegenüber als seine Freundin. Stellte am letzten WE aber klar, dass er ja nur aus Mitleid bei mir sei und er mit "das ist meine Freundin" meinte, ich sei EINE FREUNDIN von ihm. So Kumpelhaft eben.

So. Nun frage ich mich... Sagt er solch Dinge, weil er es so will? Oder sagt er sowas aus Gewohnheit? Was denkst du?

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miboki  18.12.2013, 06:47
@Livira

Für mich klingt das nicht nach Liebe! Ich würde aber auch nicht sehen, dass er nur Nachteile durch Dich hatte. Er hat vielleicht einige Zeit finanziell für Dich gesorgt - aber hatte er wirklich keine Vorteile durch Deine Anwesenheit? Hast Du denn nicht im Haushalt geholfen? Hast Du nicht mit ihm gekuschelt?

Ich mag ja in einigen Dingen altmodisch sein - aber ich würde mehr als ein paar Anrufe oder SMS erwarten, wenn er mich wirklich zurück will. Gerade wenn man sich trifft, kann er doch durch Worte und Taten zeigen, dass er es ernst meint. Auf einen Partner, der "aus Mitleid" bei mir ist, könnte ich verzichten. Dazu bin ich mir selbst zu wertvoll und habe auch meinen Stolz! Hast Du so etwas wirklich nötig??? Mir scheint, Du solltest mehr an Deinem Selbstwertgefühl arbeiten.

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Tja - das alte Thema ... oft wird Liebe "mit Kribbeln, Aufregung und Schmetterlingen im Bauch" verwechselt. Diese Phänomene sind Resultat eines Endorphinschubs in der anfänglichen Verliebtheitsphase - die Dauer beträgt im Schnitt 6 Monate bis 2 Jahre - je nach Menschentypus - danach entscheidet sich aufgrund vieler verschiedener Faktoren, ob man zusammen bleibt oder getrennte Wege geht. Meist sind es Kinder, sozialer Status und wirtschaftliche Aspekte, die dann ein Paar zusammen halten - das Kribbeln ist weg, dafür hat man aber eine Verlässlichkeit und Stabilität. Jegliche Form von Nähe und Vertrautheit schließt "aufgeregtes Bauchkribbeln" aus - oft klappt es, sich neu zu verlieben, wenn ein Partner aus der Beziehung ausbrechen will - dann flackert meist wieder etwas auf oder aber man trennt sich bzw. sucht sich außerhalb der Beziehung dieses "Kribbeln", was viele mit Liebe verwechseln.

Sex ist nicht unbedingt an Liebe gekoppelt - wahre Liebe kann auch ohne Sex bestehen.

Freut sie sich, ihn abends zu sehen? Findet sie andere Männer auch interessant, oder ist er der einzige, mit dem sie "kuscheln" möchte? Nach so langer Zeit ist natürlich etwas Gewohnheit dabei, muss ja auch nix schlechtes sein. Sie sollte sich einfach mal die Frage stellen, ob sie sich vorstellen kann, den Rest ihres Lebens mit ihm zu verbringen. Wer liebt, fordert nicht, wer liebt, verzeiht seinem Partner alles, mag auch die Macken seines Gegenübers und fühlt sich bei ihm geborgen.

Hallo, ich denke, die Frage ist, ob Gewohnheit und Liebe Dinge sind, die sich gegenseitig ausschließen. Nur weil man jeden Tag nebeneinander im Bett liegt, kann es sein, dass man es liebt sich aneinander anzukuscheln und man gerne dem Anderen zu hört, oder es ist so, das alles zur Routine wurde und man eigentlich nicht das Gefühl hat, dass man emotional von dem Anderen abhängig ist. Dann ist die Gewohnheit wohl nicht mit Liebe verbunden.

MfG