Unterschied durchs Genick reiten und Anlehnung?
Hallo, ich wollte mal fragen ob ihr wisst was der Unterschied zwischen der Anlehnung und dem durchs Genick reiten ist.
Danke schonmal im vorraus.
:)
4 Antworten
geht ein pferd durchs genick, geht es automatisch auch in anlehnung.
geht es in anlehnung, muss es noch lange nicht durchs genick gehen.
anlehnung ist die voraussetzung dafür, durchs genick zu gehen. anlehnung bedeutet, dass eine gleichmässige leichte verbindung zwischen reiterhand und pferdemaul über den zügel besteht. kopf und hals des pferdes gehen gleichmässig in die bewegung und die reiterhand folgt dieser bewegung leicht und elastisch.
in anlehnung kann der reiter dem pferd erlauben, die dehnungshaltung einzunehmen und den rücken aufzuwölben. in anlehnung reitet man, wenn man ausreitet oder im besten fall ist im gruppenunterricht bei den mässig fortgeschrittenen reiter der eine oder andere schon in der lage, die hände so ruhig und einen so guten sitz zu haben, dass er die korrekte anlehnung erreiten kann.
grundvoraussetzung für anlehnung ist, dass der reiter in der lage ist, die zügel so aufzunehmen, dass das pferd in der richtigen weise ans gebiss herantritt. nicht zu verwechseln damit, dass das pferd sich aufs gebiss legt oder vor der reiterhand nach hinten ausweicht.
durchs genick geritten wird beim gymnastizieren, beim springtraining im gymnastizierenden und dressurmässigen rahnen, sowie beim dressurreiten. insbesondere sind versammelte lektionen nicht möglich, wenn das pferd nicht im genick nachgibt und weich wird oder sich hinter dem zügel verkriecht.
wenn das pferd in anlehnung geht, kannst du stellung reiten, aber keine korrekte biegung erreichen. das geht nur, wenn das pferd in der oberlinie nachgibt. durchs genick reiten heisst im prinzip, dass die ganze oberlinie des pferdes locker der hilfengebung folgt und doch dabei gleichzeitig körperspannung erzeugt.
es gibt ganze bücher darüber. daher habe ich mal die antwort so kurz wie möglich gehalten.
Anlehnung, wie sie in der H.Dv.12 definiert u. so auch von Paul Stecken übernommen wird, bedeutet die Verbindung von der Hinterhand des Pferdes über seinen Rücken und dem Zügel zum Pferdemaul. Ohne Untertreten u. Schubkraft des Pferdes keine Anlehnung. So habe ich es ebenfalls gelernt u. so ist es für mich richtig.
In der Praxis heißt das, nur Zügel halten oder - schlimm! - einfach nur den Kopf runter ziehen ist keine Anlehnung.
Durchs Genick gehen bedeutet, das Pferd lässt die Bewegung, die Hinten angestoßen wird, bis durchs Genick laufen. Und zwar ohne Unterbrechung. Dazu muss das Pferd wirklich loslassen. Du kannst dir das wie eine Signalwelle vorstellen, oder einen Strom. Hält das Pferd sich irgendwo fest (zb wegen Verspannungen, Stress, Satteldruck oder fehlender Balance) wird die Welle gebrochen.
Jeden Impuls, den dein Bein gibt, spürst du idealerweise sofort in der Hand. Das Ergebnis ist deshalb die Anlehnung.
Lehnt sich das Pferd trotz vowärts-Hilfen nicht an die Hand, geht die Bewegung nicht durchs Genick.
Da gibt es keinen Unterschied, das gehört zusammen ;)
Reitet man das Pferd korrekt in Anlehnung geht es automatisch durchs Genick.