Unterscheidung und Verwendung wichtiger Säuren?

3 Antworten

Schwefelsäure: Zugabe von Bariumchlorid-Lösung zeigt Sulfationen an, ein Niederschlag wird ausfallen

Salzsäure: einige Tropfen Silbernitrat-Lösung zugeben, Niederschlag fällt aus, der mit der Zeit schwarz/dunkler wird

Carbonate ergeben weder beim Bariumchlorid noch Silbernitrat ein brauchbares Ergebnis.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – MSc in Biochemie

DedeM  13.05.2020, 16:32

Na, na, Bariumcarbonat ist ebenfalls so gut wie unlöslich in Wasser. Das bedeutet, dass die Zugabe von Bariumchloridlösung zu (frisch zubereiteter) Kohlensäure auch einen fein-weißen Niederschlag ergeben würde. Und Silbercarbonat ist immerhin so schlecht in Wasser löslich, dass man zumindest mal über die Konzentrationen der unbekannten Säuren nachdenken müsste. Ich weiß allerdings nicht, was du genau unter einem „brauchbaren Ergebnis” verstehst, denn die Probleme mit der Beständigkeit der Kohlensäure sind natürlich auf der anderen Waagschale...

0
MeisterRuelps, UserMod Light  13.05.2020, 16:47
@DedeM

Die frage ist ja, ob Silbercarbonat mit der Zeit und im Licht schwarz wird. Nach eigenen Erfahrungen nicht, sondern eher schmutzig gelb, während Silberchlorid eher schwarz wird (daher die Notiz dazu). Im Grunde habe ich genau das Gleiche geschrieben wie Du.

Dazu kommt, dass sich Silbercarbonat recht gut in Säuren löst, von daher wird sich nicht so schnell Silbercarbonat bilden. Bleibt also der Nachweis via Silbernitrat und Bariumchlorid über - q.e.d

Dazu gehe ich mal hier von einem Versuch der Schulchemie aus und bleibe bei den einfachen Methoden

0

Salzsäure kann mit Silbernitrat identifiziert werden.

Schwefelsäure mit salpetersaurer Bariumchloridlösung.

Kohlensäure bleibt übrig.

Den Rest kann man googeln.

Woher ich das weiß:Hobby – Die Leidenschaft dafür bescherte mir viele schöne Erlebnisse

Moin,

  • du nimmst von allen drei wasserklaren Standzylinderinhalten jeweils zwei kleine Proben ab und füllst sie in zwei Reihen mit jeweils drei Reagenzgläsern
  • du beschriftest alle Proben, damit du hinterher genau zuordnen kannst, welche Probe aus welchem Standzylinder stammte
  • du stellst eine wasserklare Lösung von Silbernitrat und eine wasserklare Lösung von Bariumchlorid her
  • nun gibst du in die erste Reihe deiner abgenommenen Proben jeweils etwas von der Silbernitratlösung
  • in die zweite Reihe deiner abgenommenen Proben schüttest du etwas von der Bariumchloridlösung

Dann wird folgendes passieren:

Nach der Zugabe der Silbernitratlösung bildet sich nur in der Salzsäure ein dicker weißer, käsiger Niederschlag von Silberchlorid.
Zwar ergeben auch Silbersulfat oder Silbercarbonat weiße Niederschläge, aber die sind (abhängig vom Verdünnungsgrad der Säuren) kaum sichtbar oder wenn, dann eher fein. Den Niederschlag von Silbercarbonat in der Kohlensäure könnte man außerdem durch die Zugabe von Salpetersäure sofort auflösen. Wie auch immer, der kräftige Niederschlag von Silberchlorid auf jeden Fall deutlicher und eigentlich unverkennbar...

Nach der Zugabe der Bariumsulfatlösung entsteht in der Schwefelsäure ein fein-weißer, aber deutlich zu erkennender Niederschlag. In der Salzsäure passiert nichts. In der Kohlensäure könnte es zwar ebenfalls zu einer Ausfällung von Bariumcarbonat kommen, aber dieser Niederschlag löst sich sofort wieder auf, wenn man dazu Salpetersäure gibt. Das passiert mit dem Niederschlag in der Schwefelsäure nicht.

Die Zugabe von Silbernitrat und Bariumchlorid zu den drei Säuren identifiziert dir also eindeutig die Salzsäure und die Schwefelsäure. Die übrig bleibende Säure muss dann die Kohlensäure sein (du könntest auch sie eindeutig identifizieren, aber wozu, wenn du die anderen beiden identifiziert hast?!).

Hinzu kommt, dass Kohlensäure ohnehin nicht stabil ist und unter Abspaltung von Wasser zu Kohlenstoffdioxid zerfällt. Da das Kohlenstoffdioxid als Gas ausperlt (und so den Reaktionsraum verlässt) müsstest du hier kleine Gasbläschen erkennen (wie bei Sprudelwasser).

Die Reaktionsschemata dazu lauten:

Identifizierung der Salzsäure:
HCl (aq) + AgNO3 (aq) ---> AgCl (s)↓ + HNO3 (aq)

Identifizierung der Schwefelsäure:
H2SO4 (aq) + BaCl2 (aq) ---> BaSO4 (s)↓ + 2 HCl (aq)

Beseitigung von Störungen:
Ag2CO3 (s) + HNO3 (aq) ---> AgNO3 (aq) + H2O (l) + CO2 (g)↑
BaCO3 (s) + 2 HNO3 (aq) ---> Ba(NO3)2 (aq) + H2O (l) + CO2 (g)↑

Kohlensäure:
H2CO3 (aq) ------><- H2O (l) + CO2 (g)↑

LG von der Waterkant