Unterhalt für Stiefsohn mit bezahlen?
Hallo,
es geht um folgende Situation:
Mein Mann und ich sind verheiratet und haben zwei gemeinsame Kinder, er hat noch ein Kind aus einer früheren Beziehung.
Wir haben immer zusammen gewirtschaftet und alles gemeinsam bezahlt. Da aber das liebe Geld schon öfter Streitthema war und wir auch sehr unterschiedliche Einstellungen dazu haben, möchte ich jetzt das Ganze trennen.
Also wir nehmen unsere Einkommen, zahlen davon alle gemeinsamen Ausgaben (Miete, NK, Autos, Versicherungen, Lebensmittel usw) und das was dann überbleibt wird durch zwei geteilt und jeder bekommt seine Hälfte. Kleidung, Friseur, Hobby usw. bezahlt dann jeder von seinem Geld.
Damit ist mein Mann nicht einverstanden, weil ich wollte, dass er dann von seinem Teil den Unterhalt für sein Kind bezahlt. Er sagt aber, dass ich ihn mit dem Kind geheiratet habe und mich deswegen an dem Unterhalt (wie sonst auch) beteiligen muss. Er möchte, dass wir den Unterhalt zu den gemeinsamen Ausgaben dazurechnen. Es geht nur um den Unterhalt, sämtliche sonstigen Kosten für das Kind zahlen wir natürlich zusammen, also Essen, Kleidung, Geschenke, Unternehmungen usw. wird alles, wie bei den Beiden anderen Kindern, geteilt.
Mich würde jetzt einfach mal interessieren, wie da die Meinung anderer sind. Ist das eine "gemeinsame Ausgabe" oder muss der Unterhalt von meinem Mann gezahlt werden?
Vielen Dank!
16 Antworten
Es ist zwar so, dass ein "Kuckuckskind" der Mutter automatisch einer bestehenden Ehe zugeschlagen wird, aber dabei geht es um die Absicherung des Kindes, nicht um finanzielle Gerechtigkeit. (Die kann dann der Ehemann beim Kindsvater einklagen.)
Ganz anders sieht es mit Elternschaft aus, die vor der aktuellen Partnerschaft entsteht. Diese ist zwischen den leiblichen Eltern aufgeteilt. Daran ändert auch eine neue Partnerschaft nichts.
Wenn hier von "Stiefkind" die Rede ist, könnte es sich aber auch um ein Kind handeln, dass Du als Mutter zusätzlich zur Heirat mit dem Vater adoptiert hast. Dann wäre es wie Dein eigenes Kind zu versorgen.
Doch noch eine Warnung: In diesen ganzen Kinderversorgungsregelungen geht es der Gesellschaft darum, dass das Kind sicher versorgt ist (und wir keine "Mündelhäuser" mit verarmten und verlassenen Kindern führen müssen). Es geht nicht um Gerechtigkeit gegenüber Vätern, Müttern, Stiefeltern, Quasi-Stiefeltern, Feindinnen der Väter oder Freunden der Mütter. Wird das rein auf der rechtlichen Schiene diskutiert, ist das der Treibsatz für den nächsten Familienstreit.
Also am besten ganz anders: Keine getrennten Kassen. Das Thema Stiefkind wieder fallen lassen. Monatliche oder anfangs zweiwöchentliche Finanzkonferenz, was gab es für Ausgaben, was wollen wir einvernehmlich für was weiter ausgeben, wo möchte nur ein:e Partner:in etwas Geld aufwänden. Jede:r hat 50% Stimmrecht, Ausgaben, von denen der_die Andere nicht überzeugt werden können, dürfen nicht getätigt werden. So habt ihr die Chance, am Finanziellen vorbei über eure Träume und Wünsche zu reden und euch wieder besser zusammenzuraufen.
Ihr habt schön öfter Streit beim Thema Geld gehabt, das sagt eigentlich schon sehr viel aus. Ich habe da eine ganz klare Haltung dazu, die ist allerdings sehr radikal. Beim Thema Geld geht es um Macht. Für mich würde nie ein Partner in Frsge kommen, der es für nötig hält, mit mir um Geld zu streiten. Das wäre unter meiner Würde!
Ich kann bei Euch keine wirkliche Verbundenheit erkennen. Eure kleinliche Aufrechnung der gemeinsamen Kosten 50/50, dann hat aber jeder doch noch sein :"eigenes" Geld- und das in einer Ehe mit 2 gemeinsamen Kindern- alleine das kommt mir komisch vor. Entweder macht man gemeinsame Kasse oder man läßt es ganz. Dann würde das Problem mit dem Stiefkind überhaupt erst nicht entstehen. Und vermutlich viele andere auch nicht.
Alles Gute!
Ich weiß ja nicht, wie wohlhabend ihr seid - aber wenn ihr 3500€ netto habt und die gemeinsamen Familienkosten 2500€ betragen, dann würden 1000€ übrig bleiben. Diese würden dann geteilt werden und jeder hätte 500€. Wenn er davon jetzt rund 400€ an Unterhalt zahlen muss, dann hat er nur noch 100€ für sich. Wenn hingegen eure Familienkosten 3000€ bei einem netto von 3500€ betragen, dann kann er sich den Unterhalt von "seinem" Geld gar nicht leisten. Dementsprechend kann ich schon verstehen, dass er deinen Vorschlag ablehnt.
Du hast ihn mit Kind geheiratet, daher folgender Vorschlag: Sein Einkommen minus Unterhalt ist gemeinsames Familieneinkommen. Und dafür bekommst du 60% vom übrig bleibenden Geld und er nur 40%? Da müsstet ihr mal ausrechnen, was fair wäre.
Also ich wäre nie auf die Idee gekommen irgendwelche Ausgaben – welchr auch immer – für das Kind aus der gemeinsamen Abrechnung rauszurechnen. Das finde ich unfamiliär und keinerlei Diskussion würdig. Das ist doch – sorry – kein soziales Verhalten. Ihr seid doch eine Familie. Ich würde mir wegen einem solchen Mist keine Diskussion ans Bein binden. Denk doch auch mal darüber nach, was das Kind denken mag, wenn es sowas mitbekommt.
Es geht ber nicht um das gemeinsame Kind ;). Es geht um sein Kind aus einer früheren Beziehung.
Weiß ich, der Schreibfehler ist auch längst korrigiert. Das "Gemeinsam" gehörte vor die Abrechnung
Wenn Ihr so weiter "argumentiert", frage ich mich sofort, wann einer von Euch zum Scheidungsanwalt geht. Dieses Thema hättet Ihr besser vor der Hochzeit geklärt. Wenn es jetzt erst hochploppt, scheint es in Eurer Ehe zu kriseln.
Formaljuristisch hast Du mit dem Kind nichts zu tun. Also geht es nur um den Ehefrieden. Und den könnt nur Ihr beide miteinander herstellen. Willst Du allen Ernstes Deinem Mann damit kommen, was wir hier gesagt haben? Dann gebe ich Eurer Ehe kein Jahr mehr. Mein Rat: Wenn Ihr das nicht alleine au die Reihe bekommt, sucht Euch einen Mediator, der dafür sorgt, dass Ihr das untereinander geklärt bekommt.
Wenn sie das Kind adoptiert hätte, oder das Kind im gemeinsma es Haushalt leben würde, müsste er keinen Unterhalt zahlen. Du kannst also davon ausgehen, dass das Kind bei der Kindsmutter lebt.