"Unsterblichkeit" durch Hummer?

4 Antworten

Das Prinzip der Telomerase hast du in etwa verstanden, nur das Telomere keine Zellstrukturen sind, sondern repetitive Sequenzen an den Enden der Chromosomen. Durch die Funktionsweise der DNA-Polymerasen ist es unvermeidlich, dass bei jeder Zellteilung ein Stück dieser Telomere verloren geht. Stark verkürzte Telomere sind für eine Zelle ein Signal, die Zellteilungen einzustellen oder abzusterben.

Telomerase ist nur in wenigen Zelltypen aktiv, die sich unbegrenzt teilen müssen, z.B. den Zellen der Keimbahn (sonst würden neue Lebewesen ja bereits genetisch gealtert auf die Welt kommen).

Das kontrollierte Absterben von Körperzellen ist aber keineswegs etwas schlechtes, sondern notwendig für unser Überleben. Unkontrollierte Vermehrung von Zellen und die damit verbundene Bildung von Tumoren gefährdet hingegen das Überleben des Gesamtorganismus. Telomerase gehört zusammen mit z.B. Teilungs- oder zellerhaltenden Signalen zu den Faktoren, die bei übermäßiger Aktivität die Bildung von Tumoren fördern.

Starke Telomerase-Aktivität in Körperzellen wirkt also tatsächlich lebensverkürzend. Bis es also ein Allheilmittel gegen Krebs gibt, wäre es eine sehr dumme Idee, diese Aktivität künstlich zu fördern, um dem Altern entegegenzuwirken.

Also so einfach ist das ganze dann doch nicht.

stell es dir in etwa so vor, die DNA hat an ihren Enden sogenannte Telomere.

Bei jeder Zellteilung geht am Ende der DNA ein Stück verloren.

Die Aufgabe der Telomere ist nun also sich sozusagen zu Opfen, damit nicht ein DNAStück mit einen wichtigen Gen verloren geht. Die Telomerase (bei Menschen fast nur in Keim- und Stammzellen vorhanden) hat die Aufgabe diese Telomerregionen wieder zu verlängern.

Alle anderen Alterungsprozesse bleiben erhalten, die Zellen können Erkranken, Entarten, von Abbauprodukten zugemüllt werden ....


Stomfire 
Beitragsersteller
 01.02.2019, 00:55

Aber würde das injektieren das Altern zumindest verlangsamen?

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ki7ri  01.02.2019, 09:57
@Stomfire
  1. Das Enzym muss in den Zellkern, im Blut bringt es wenig.
  2. Ich denke andere Alterungsprozesse haben einen höhren effekt und sind leichter angehbar (gesunder Lebensstil...)
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Agronom  01.02.2019, 10:02
@ki7ri

Genau, ich habe auch mal studien gelesen, die keinen klaren Zusammenhang zwischen der Telomerase-Aktivität und der Lebenserwartung finden konnten.

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WayWayWayWay  31.01.2019, 23:21

Wenn du das verstanden hast was dort in dem Artikel steht, kannst du dir die Frage selbst beantworten.

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WayWayWayWay  31.01.2019, 23:23
@WayWayWayWay

Falls du den Link nicht öffnen willst :

Die Telomerase ist ein Enzym, das für die Unsterblichkeit von Zellen notwendig ist. Forscher haben nun ein neue Funktion der Telomerase aufgedeckt. Das Brisante dabei: die Aktivität des Enzyms wird auch von Krebszellen für ihr unkontrolliertes Wachstum benötigt. Diese Erkenntnis könnte dabei helfen, Unterschiede zwischen dem unkontrollierten Zellwachstum im Tumorgewebe und dem kontrollierten Zellwachstum im normalen Gewebe abzuleiten.

Jena – Das Enzym Telomerase wird für die vollständige und fehlerlose Teilung des Erbguts, der DNA, benötigt. Beim Menschen wird dieses Enzym in der frühen Embryogenese und beim Erwachsenen nur in Stammzellen und bestimmten, speziellen Zellen gebildet. Seine Hauptfunktion besteht darin, die Enden der Chromosomen, die Telomere, intakt zu halten, um sie vor DNA-Schäden zu schützen. Die Telomerase spielt deshalb bei der Zellalterung und der Krebsentstehung eine zentrale Rolle, da neben Stammzellen auch Tumorzellen dieses Enzym für ihre Teilungsprozesse benötigen.

Während in Stammzellen die Synthese der Telomerase kontrolliert abläuft, ist diese Kontrolle bei Tumorzellen verlorengegangen. Das Abschalten der Telomerase dient in den meisten Zellen also zum Schutz des Organismus gegen Tumorentstehung. „Diese Erkenntnis könnte dabei helfen, um das unkontrollierte Zellwachstum im Tumorgewebe vom kontrollierten Zellwachstum im normalen Gewebe zu unterscheiden“, erklärt PD Dr. Cagatay Günes vom Leibniz-Institut für Altersforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena, der als Senior-Koautor die Studie mit seinem Kollegen PD Dr. Sebastian Iben von der Universität Ulm initiiert hat.

Telomerase hat unter bestimmten Umständen modulatorische Funktion

Es hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass neben der Schutzfunktion an den Chromosomen-Enden die Telomerase auch noch andere Aufgaben bewerkstelligt. „Unsere Forschungsarbeiten zeigen, dass sich die Telomerase unter bestimmten Bedingungen wie ein Dirigent verhält, um in unterschiedlichen Zellbereichen die für das Zellwachstum notwendigen Gene zu kontrollieren“, so Dr. Günes weiter.

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Nucleoli - auch Kernkörperchen genannt - sind funktionelle Bereiche im Zellkern, in denen unter anderem die Bausteine der Ribosomen synthetisiert werden. Ribosomen sind kleine Partikel, an denen Proteine (Eiweiße) hergestellt werden. Sie übersetzen die genetische Information in funktionelle Eiweiße und schaffen somit - quasi als „zelluläre Fabriken“ - die Grundlage für alle biochemischen Funktionen in der Zelle. Die Menge an Bausteinen für die Ribosomen wird dem zellulären Bedarf angepasst.

„Unsere Arbeiten zeigen, dass die Telomerase bei dem Prozess der Bereitstellung von Ribosomen-Bausteinen eine modulatorische Funktion besitzt“, berichtet Dr. Günes weiter. „Unter normalen Wachstumsbedingungen funktioniert die Telomerase hauptsächlich an den Enden der Chromosomen. Unter hoch proliferativen Bedingungen, wenn also zum Beispiel ein ganzes Organ regeneriert werden muss und ein Mehrbedarf an Ribosomen besteht, induziert die Telomerase jedoch die Erhöhung der ribosomalen RNA“. Die Forscher konnten diesen Prozess während der Regeneration der Leber nachweisen. Diese Fähigkeit machen sich offensichtlich auch die Tumorzellen zu Nutze: Wurden im Labor normale Zellen experimentell zu Tumorzellen umgewandelt, dann aktivierte die Telomerase die Bildung von ribosomalen RNAs.

Neue Ansätze gegen Krebs und für die Altersforschung

„Diese Erkenntnis erlaubt uns einen völlig neuen Einblick in die komplexe Funktionsweise der Telomerase bei unterschiedlichen zellulären Prozessen“, so die beteiligten Forscher der Studie. Daraus ergeben sich auch neue Fragestellungen, die es nun zu untersuchen gilt. „Die Hauptfrage ist: Wie gelangt die Telomerase an diese Orte?“ Mit diesem Wissen würde die Möglichkeit bestehen, den Transport der Telomerase in die Nucleoli - speziell in Tumorzellen - zu unterbinden; ein neuer Ansatz zur Therapie von Krebserkrankungen. Darüber hinaus wäre es auch wichtig zu untersuchen, wie sich in Stammzellen die Funktion der Telomerase während des Alternsprozesses verändert.

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Du hast zu viele Filme geguckt! XD Wolverine, der Monsterhummer ist nicht real!