Unsicherheit mit meiner Geschichte?

3 Antworten

Diese Unsicherheit ist völlig normal. Ich hatte eine Zeit lang extrem damit zu kämpfen. So extrem, dass ich alles, was ich zustande brachte, grottenschlecht fand und dann irgendwann ganz aufhörte zu schreiben.
Heute habe ich immer noch damit zu kämpfen, nur mit dem Unterschied, dass ich es nicht mehr so verbissen sehe.
Was mir geholfen hat? Die Bestätigung vieler, selbst bekannter Autoren , dass die Rohfassung einer Geschichte immer scheiße ist. Die Tatsache, dass jeder irgendwo seine Schwierigkeiten hat, man an seinen eigenen Schwächen jedoch arbeiten kann.
Das Problem dabei: Man muss erst einmal ein paar nicht so tolle Geschichten schreiben, um besser zu werden. Übung macht den Meister, das stimmt in diesem Fall tatsächlich. Schreibratgeber zu lesen ist grundsätzlich gut, am Ende muss man aber auch lernen dieses Wissen auch umzusetzen und das ist nicht immer so leicht.

Nun ja, loswerden wirst du diese Unsicherheit vielleicht nie und so verkehrt ist das auch gar nicht, denn diese kritische Stimme in deinem Kopf ist durchaus wichtig! Man muss nur lernen, sie zu ignorieren, wenn es unpassend ist und sie rauszuholen, wenn sie gefragt ist.

Nun gibt es beim Schreiben eines Romans ja mehrere Etappen.

  1. Die Planung
  2. Das Schreiben
  3. Die Überarbeitung

Beim Planen ist die kritische Stimme durchaus gefragt, darf also gern das ein oder andere hinterfragen oder anzweifeln. Bei dem kreativen Teil jedoch, also dem Schreiben der Rohfassung, darfst du deinem inneren Kritiker keinen Raum geben. Sobald er anfängt dich vollzuquatschen, sag ihm er soll die Klappe halten und sich erst äußern, wenn es an die Überarbeitung geht. Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.
Wichtig ist aber, erst einmal die Geschichte aufzuschreiben, am besten in einem Rutsch (ohne zwischendurch einzelne Kapitel zu überarbeiten) und dann darf dein innerer Kritiker so richtig loslegen. Dann sarfst du streichen, auffüllen, umformulieren, ändern und korrigieren bis du zufrieden bist.

Wenn du magst, kannst du mir ja mal einen Auszug schicken. Dann kann ich dir sagen, ob deine Texte wirklich so schlecht sind wie du glaubst (ich glaube das nämlich nicht).

Liebe Grüße

Leg die Geschichte mal für ein paar Wochen weg und lies sie dann. Dann hast Du etwas Abstand und kannst selber beurteilen, wie sie ist.

Ich weiß, was du meinst. Habe auch ein Buch (700+) Seiten geschrieben und dieses mindestens 4 mal komplett neu angefangen.

Die Sache ist die: Es wird niemals, NIEMALS, so sein, dass nicht irgendwer irgendetwas daran auszusetzen haben will.

Viel wichtiger ist, dass DU denkst, dass es toll geworden ist. Da darfst du dich dann auch nicht auf die Kleinigkeiten versteifen.

Vor allem: Wie sollst du denn wissen, ob es "gut" oder "schlecht" ist, wenn niemand Kritik übt?

nachdem ich von einer Autorin ein Video gesehen habe.

Auf so etwas gebe ich persönlich gar nix. Ein Buch kommt aus deinem Herzen! Es muss Kanten und Ecken haben, manchen gefallen diese Kanten, andere mögen andere Stellen.

Wenn man klinisch analysiert "Wie kann man ein Buch am Besten verkaufen?" oder "Wie schreibe ich ein Buch, das allen gefällt?", dann verliert dein Buch am Ende seine Seele.

Ich wäre gerne an einer (kurzen!) Stelle interessiert und würde dir da auch objektiv Feedback geben, wenn du willst!


Rinam235alfoy 
Beitragsersteller
 05.07.2021, 10:06

Wow danke! Das war glaube ich die beste antwort die ich bisher bekommen habe. Ich schicke die meinen Prolog. Du musst dir es so vorstellen:

Der Prolog fängt mitten in der Situation an, es werden keine Namen genannt. Das erste Kapitel spielt dann quasi ein Monat vorher.

Also:

Prolog

Kapitel 1 (1 Monat zuvor)

Hier ist der Prolog, ich weiß nicht ob das deine Art an Geschichten ist die du magst aber darum geht es ja jetzt gar nicht!

,,Wie kam es zu diesem Tod?“ fragte der Polizist zum ungefähr hundertsten mal. Doch es kam, wie die halbe Stunde zuvor, auch dieses mal kein Ton von der Person vor ihm. Langsam aber sicher wurde der Polizist ungeduldig, auch die anderen davor, hatten nicht den Mund aufgemacht, nicht einmal ihren Namen hatten sie verraten. Weiterhin, war das einzige was die Polizei wusste, das diese Personen, um eine Leiche herum standen. Allerdings gab es keine Fingerabdrücke, keine Waffen und auch keine Spuren an den Verdächtigen. Trotzdem war an der Leiche eine Schusswunde.

Was war passiert?

,,Okay, ihr lasst uns keine Wahl! Dann müssen wir wohl in der Da-“ der Polizist wurde durch die Tür unterbrochen die aufging. Ein weiterer Cop kam hinein und ging zu ihm. Er flüsterte seinem Kollegen etwas ins Ohr, während der Verdächtige weiterhin nur mit leerem Blick auf den Tisch vor ihm blickte. Es war Gruselig, als wäre nur noch der Körper am Leben. Aber es war auch kein Wunder. Nachdem was passiert war, wunderte es den Jungen das er überhaupt noch am Leben war.

Nachdem der Polizist seine Infos seinem Kollegen fertig erzählt hatte, ging er wieder und der junge Cop schaute die Person vor ihm siegessicher an.

,,Abgehauen also!“ sagte er.

Das erste mal seid seinem Verhör, hob der Junge seinen Kopf. ,,Nein!“ sagte er mit kratziger Stimme. Sein Hals war vertrocknet, er hatte seid mehreren Stunden nichts mehr getrunken. ,,Nein?“ wiederholte der der Polizist die Person vor ihm fragend, er musste sich erst mal fassen da er nicht damit gerechnet hatte das der Junge etwas sagen würde.

,,Wir sind nicht abgehauen!“

Der Polizist beugte sich über den Tisch und sah den Jungen genau an. ,,Wie erklärst du es denn dann?“ fragte er.

,,Wir sind geflüchtet, vor unserem Tod!“

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number11  05.07.2021, 10:13
@Rinam235alfoy

Wow, also ich muss zugeben, dein Schreibstil erinnert mich tatsächlich auch ein wenig an mich!

Ich finde du schreibst wirklich(!!) sehr schön. Man kann es sich toll vorstellen, es ist detailliert aber nicht so krass ausgeschrieben, dass man durch die Atmosphäre aus der Handlung gerissen wird - Für meinen Geschmack wirklich perfekt.

Also wirklich, was den Schreibstil angeht: Hut ab! Es gefällt mir wirklich WIRKLICH gut! Schreib da auf jeden Fall weiter.

Falls du noch Verbesserungsvorschläge willst: Achte ein wenig auf deine Grammatik (ich weiß, das ist schwer und total nervig). Du machst vor allem Kommafehler.

Wenn du das mal checken willst, kann ich dir den Duden Mentor empfehlen: https://mentor.duden.de/

Da kannst du (kurze) Textausschnitte einfügen und dann wird deine Grammatik automatisch geprüft. Gerade bei der Kommasetzung ist das Tool echt klasse!

Ansonsten: Wie gesagt - Ich würde mich sofort in der Geschichte verlieren. Weiter so, du machst das wirklich klasse. Und das meine ich absolut ehrlich und nicht beschönigend.

Falls du auch mal eine Textstelle von mir lesen willst:

https://www.reddit.com/r/Lagerfeuer/comments/nu6zgw/kurzgeschichte_%C3%BCber_pedro/

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Rinam235alfoy 
Beitragsersteller
 05.07.2021, 19:41
@number11

Ich werde auf jeden Fall mal bei deinem vorbeischauen. Und danke für den Tipp mit dem Duden Mentor, werde ich probieren! :)

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Rinam235alfoy 
Beitragsersteller
 05.07.2021, 19:46
@number11

Habe mir deine Textstelle durchgelesen! Tatsächlich hast du recht, wir haben ein wenig den gleichen Schreibstil. Du schreibst wirklich unglaublich gut und man kann es sich sehr gut Vorstellen.

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