Ungarische Salami Früher und Heute?
Ungarische Salami hat in meiner Jugend anders und viel besser geschmeckt als heute. Diese Beobachtung wurde mir von allen Bekannten und Freunden bestätigt, die ich gefragt habe.
Welche Sorte auch immer ich hier probiere, der intensive Geschmack, an den ich mich bis etwa 1970 erinnere, ist mir nicht wieder begegnet.
Geschmack zu beschreiben finde ich schwierig. In meiner Erinnerung gab es "ein heftiges Prickeln" auf der Zunge, das besonders durch das hauchdünne Aufschneiden der scheiben unterstützt wurde. Dicker geschnitten war sie zwar noch immer lecker, aber deutlich weniger als dünn.
Damals war es noch nicht üblich, Wurst oder Schinken hauchdünn zu schneiden ... außer bei Ungarischer Salami!
Die MUSSTE dünn sein.
Zwei Fragen:
1.Gibt es jemand, der diese Einschätzung teilt - bzw. anders erlebt?
2.Schmeckt sie in Ungarn besser? (Ein Fragesteller von vor 4 Jahren geht davon aus)
7 Antworten
Das empfinde ich genauso! Möglicherweise liegt es an der Fleischart, die früher für die Salami verwendet wurde. Es hieß damals, dass Eselfleisch enthalten war.
danke für die frische Antwort auf die alte Frage ;-)
Für mich ist das "Problem" ungelöst.
Die Annahme, dass es daran liegt, dass heute keine Esel mehr dafür geschlachtet werden, kommt mir am wahrscheinlichsten vor und weil ich Esel besonders nett finde, bin ich auch einverstanden, dass der Geschmack für mich unerreichbar geworden ist.
Ich hatte gehofft, dass es jemand WEISS. :-)
Nein die ungarische Salami schmeckt in Ungarn nicht besser als in Deutschland.
Allerdings ist es so, dass die Pick-Salami oft ewig im Supermarkt hängt, wodurch sie trocken wird und Geschmack verloren geht. Deswegen kaufe ich nur noch die Kombination Pick-Salami mit 1 Packung Picksticks beides in einem Plastikbeutel verschweißt. Wenn ich sie dann aufschneide ist sie noch so saftig, dass es schon fast tropft. Wenn du den Effekt mit einer trockenen Salami haben willst, dann solltest du sie auf eine frisch getoastete Scheibe Toast oder auf eine ofenfrische Brötchenhälfte legen. Dann kommt das Fett wieder heraus und es schmeckt wieder aromatisch. Natürlich hauchdünn schneiden.
ich mache so 1 bis 2 mal im Jahr Salami selbst .... genau genommen "ahle Worscht" eine Luftgetrocknete ziemlich feste Wurst (ähnlich der ungarischen Salami) nach 4 bis 6 Wochen hängen. Und obwohl ich alle Gewürze penibel genau wiege habe ich den Eindruck das die "Ahle" unterschiedlich schmeckt.... Nicht besser oder schlechter aber anders.
Ahle Worscht ist eine nordhessisch Salami.
Vllt. liegt es daran, dass früher die Salami aus Hausesel- oder Maultierfleisch gemacht wurde.
Aus Ungarn bestimmt nicht. Meines Wissens kamen die gewerbsmäßig nur in die echte Mailänder Salami.
Grundsätzlich teile ich Deine Einschätzung, aber ich glaube wir alten Säcke sind es die sich verändert haben. Weil früher hat jede gute Wurst besser geschmeckt als heute. Das mache ich nicht nur an der ungarischen Salami fest, sondern auch an der "Ahlen Worscht" aus Hessen oder einer sprichwörtlich saumäßig gut Salami aus den Bergregionen Frankreichs ( Aoste Brotsalami zum Beispiel ).
Mir kommen alle heutzutage weniger aromatisch und geschmacklich einzigartig vor, zudem irgendwie "fetter". Und das Fett ist in beiden Fällen nicht mehr Geschmacksträger, sondern der Belag der nach dem Zerkaufen auf der Zunge liegen bleibt. Nicht schlecht, aber halt doch irgendwie anders.
Ist nur mein Eindruck, aber der Geschmack wandelt sich halt mit der Zeit. Vielleicht kann das ein Arzt oder Biologe sogar bestätigen.
doch die ungarische Salami hat früher besser geschmeckt damit meine ich gar nicht die Zeit vor 1970. so alt bin ich noch nicht. Sie war auch früher viel teurer was ja schon einiges sagt. Die Fa Pick hat nach 1992 angefangen ganz viel fleischverabeitende Firmen aufzukaufen und hat jetzt einen Marktanteil von 30.%. Diese und weitere Unternehmen bilden die Bonadarm Gruppe , das größte Agrar und Lebensmittelunternehmen Ungarns. wer erwartet da noch ernsthaft gute alte Qualität? Masse statt Klasse.
Jetzt zu meiner persönlichen Geschmacksrecherche die ich erst heute abgeschlossen habe :
Die Salami wurde immer hauchdünn geschnitten und sie sah aus wie dünnes Papier und fühlte sich auch so an. Hatte einen intensiven Geschmack. Ich bekomme sie wenn ich will zwar immer noch hauchdünn geschnitten (eben bei einem kleinen Metzger meines Vertrauens) aber sie sieht nicht mehr aus wie Papier und hat kaum noch Geschmack- Ich schätze sie haben den Fleischanteil stark verringert dafür den Fettanteil stark erhöht das ist billiger. Deswegen ist ungarische Salma zumindest die von Pik heute so billig. Eine andere bekommt man in Deutschland ja gar nicht. Ich wider mich richtig vor dieser Salami.
Aber was will am von solchen "Heuschrecken" auch anderes erwarten ;-)
der Geschmack eines Menschen ändert sich genauso wie alles andere an ihm mit der zeit.Geschmacksnerven sind genauso zellen, die altern.