Umsetzung von P4O10 mit PCl5 zu POCl3?

2 Antworten

A und O bei diesen Rechnungen ist das Aufstellen der Reaktionsgleichung, da man aus den stöchiometrischen Faktoren und Indizes ersehen kann, welche Stoffmengen (in mol) miteinander reagieren. Man erhält dadurch die richtigen relativen Stoffmengenverhältnisse, zunächst ohne die tatsächlichen absoluten Massen.

Gegeben ist:

PCl5 + P4O10 ↔ POCl3 (1)

Da POCl3 als einziges Produkt entsteht, müssen wir nun nur noch die richtigen stöchiometrischen Faktoren finden, damit die Gleichung aufgeht, denn so, wie sie da bei (1) steht, kann sie nicht stimmen, da rechts und links vom Reaktionspfeil die Stoffmengen völlig unterschiedlich sind. Wir fangen einfach mal willkütlich an, die Bilanz für das Chlor zu korrigieren. Links 5 Cl, rechts 3 Cl. Deshalb multipizieren wir links mit dem Faktor 3 und rechts mit dem Faktor 5. Dann sieht Gl. (1) schon mal so aus:

3 PCl5 + P4O10 ↔ 5 POCl3 (2)

Wir sehen, wir haben das kleinste gemeinsame Vielfache von 3 und 5 in Form von 15 Cl rechts und links. Soweit stimmt die Bilanz schon mal. Nun schauen wir nach der Bilanz von Phosphor. Da haben wir in Gl. (2) links 7 P stehen und rechts nur 5. Das regeln wir geschickterweise über die Anpassung von P4O10 , denn wenn wir am PCl5 drehen, vermasseln wir uns sofort die Cl-Bilanz mit. Wenn wir also anstelle von 4 P im P4O10 nur 2 P davon nehmen, stimmt die P-Bilanz.

3 PCl5 + 1/2 P4O10 ↔ 5 POCl3 (3)

Jetzt stimmt auch die P-Bilanz. Bleibt noch die Betrachtung der Sauerstoffportionen. Da haben wir in Gl. (3) links 5 O und, oh Wunder, rechts auch. Damit ist Gl. 3 nun diejenige, die uns die richtigen Stoffmengenproportionen für die Reaktion beschreibt. Wenn man sich an dem Bruch von 1/2 stört, kann man die Gleichung mit dem Faktor 2 erweitern. Die Proportionen bleiben dabei dieselben:

6 PCl5 + P4O10 ↔ 10 POCl3 (4)

Jetzt geht es darum die Massen der beteiligten Reaktionspartner zu bestimmen. Gegeben ist für POCl3 die Masse m = 12 g. Über die Beziehung n = m/M rechnen wir die zugehörige Stoffmenge (in mol) um. M = 153,33 g/mol (Wiki) ==>

n = 12 g/(155,33 mol/g) = 0,0783 mol

Nun sehen wir aus Gl. (4), dass für 10 mol POCl3 genau 6 mol PCl5 gebraucht werden. Daraus folgt:

n(PCl5) = 6/10 n(POCl3 )

Also 6/10 * 0,0783 mol PCl5

Diese Stoffmenge muss jetzt über die zugehörige molare Masse von PCl5 in die gesuchte Masse umgerechnet werden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Du gehst folgendermaßen vor

1. Reaktionsgleichung aufstellen und ausgleichen. Darin siehst du in welchem zahlenverhältnis die teilchen miteinander reagieren. (Z.b. C + O2 -> CO2 heißt 1 mol C reagiert mit 1 mol O2 zu 1 mol CO2)

2. Du rechnest aus wie viel mol die 12 g POCl3 sind.

3. Aus dem Molverhältnis von 1. kannst du mit dem Ergebnis von 2. bestimmen wie viel mol PCl5 du brauchst, um die mol von 2. zu erhalten.

4. Du rechnest das Ergebnis von 3., also die mol von PCl5, in g um.

Fertig.