UMFRAGE: Wie steht ihr zu Nestlé?

Das Ergebnis basiert auf 4 Abstimmungen

Nestlé ist auch nur ein Unternehmen wie jedes andere! Das ist schon vertretbar! 50%
Ich bin total gegen Nestlé! Definitiv nicht vertretbar! 25%
Ich bin neutral gegenüber Nestlé! Wieso sollte es nicht vertretbar sein? 25%

3 Antworten

Ich habe Bauchschmerzen mit Deinen nur drei möglichen Antwortmöglichkeiten. Hier eine vierte, die nicht ganz in das Antwortschema passt:

- Ich halte Zugang zu sauberem Trinkwasser für ein Grundrecht, und zwar für Menschen weltweit.

- Im Prinzip sind eigentlich in erster Linie die jeweiligen Staaten dazu angehalten bzw. dafür verantwortlich, Ihren Bürgern Zugang zu ausreichend Trinkwasser zu geben.

- Leider tun etliche Staaten, vor allem in Afrika, da nicht genug für ihre Bürger.

- Wenn nun in so einer Konstellation größere Teile von Trinkwasservorkommen, Brunnen etc. "privatisiert" werden, dann gibt es eine ethisch sehr bedenkliche Konstellation.

- Nestlés Wassergeschäft besteht letztlich daraus, Trinkwasservorkommen zu "kaufen" bzw. die Nutzungsrechte daran zu erwerben.

- Meines Erachtens ist eine solche Privatisierung von Wasservorkommen ethisch nur dort akzeptabel, wo es ausreichend weitere Wasservorkommen bzw. -anbieter gibt. Und Nestlé arbeitet in die gegenteilige Richtung. Sie wären am liebsten "Wasser-Monopolist". Und damit halte ich das Vorgehen von Nestlé für ethisch verwerflich. Denn sie wissen um die prekäre Situation, die bezogen auf Wasserverfügbarkeit in einigen Ländern besteht, wo sie wirtschaftlich aktiv sind.

Oder anders gesagt: wenn sie in Westeuropa irgendwo Quellen "aufkaufen", dann ist das aus meiner Sicht unproblematisch. Es gibt genug Alternativen und funktionierende Staatssysteme. In Afrika ist aber Wasser größtenteils eh schon knapp, und die Staatssysteme sind vielerorts dysfunktional. Wenn Nestlé in diesem Wissen dennoch so ein Geschäft betreibt, dann nehmen sie negative Folgen für die Leute vor Ort inkauf.

(Mit "negative Folgen für die Leute" meine ich, dass die Leute in den betroffenen Gegenden/Regionen bestenfalls "nur" überteuert Wasser kaufen müssen [nämlich eben bei Nestlé], im schlimmsten Fall sogar vorenthalten bekommen [z. B. weil sie es sich nicht leisten können].)


NestleGermany  31.07.2019, 15:12

Wir bei Nestlé sind der festen Überzeugung, dass der Zugang zu Wasser ein grundlegendes Menschenrecht ist. Jeder Mensch, überall auf der Welt, hat das Recht auf sauberes, sicheres Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen. Als globales Unternehmen stellen wir uns der sozialen und ökologischen Verantwortung, die sich aus dieser Überzeugung ergibt.

Auch wenn wir bei dem Gedanken an Afrika häufig Bilder von trockenen Steppenlandschaften im Kopf haben, so ist Afrika ökologisch betrachtet ein überaus heterogener Kontinent. Neben genannten Steppen und Wüstengebieten gibt es in Afrika auch Regionen, in denen deutlich mehr Niederschlag fällt, als beispielsweise in Deutschland. Nestlé kauft keine Wasserrechte in Trockengebieten von Entwicklungsländern. Ohnehin könnten Mineralwasserquellen dort nicht sinnvoll betrieben werden, weil wie der Begriff sagt, dort Wassermangel herrscht. Richtig ist, dass Abfüllbetriebe von Nestlé Waters nur dann in einer Region investieren, wenn eine ausreichende und qualitativ hochwertige Wasserversorgung gewährleistet ist. alle Standorte werden auch darauf überprüft, ob sie möglicherweise negative Auswirkungen auf die lokale Wasserversorgung haben, und ob Rechte der Bevölkerung vor Ort beeinträchtigt werden.

Wie das konkret beispielsweise in Äthiopien aussieht, siehst du hier: https://www.nestle.de/wasser/sululta

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Ich bin total gegen Nestlé! Definitiv nicht vertretbar!

Für jeden, den moralische und ethische Werte etwas bedeuten ist es ein Unding, wenn ein Konzern aus reiner Profitgier ein überlebensnotwendiges Grundbedürfnis unter Verschluß hält. Womöglich noch mit der Grundhaltung, dass man es mit den Ärmsten der Armen ja machen kann.

Aus solchen Konzernen und den Parteien, die von deren finanziellen Zuwendungen leben, entstammen auch all jene Wirtschaftsbosse und Politikdarsteller, die sich als Moralwächter aufführen, während sie mit dem Finger auf vermeintliche Rechtspopulisten deuten, selber aber mit die verächtlichsten Verhaltensweisen gegenüber Schwarze an den Tag legen oder sie zumindest tolerieren, so lange sie selbst davon profitieren.

Nestlé ist auch nur ein Unternehmen wie jedes andere! Das ist schon vertretbar!

Wir respektieren das Menschenrecht auf Wasser zum Trinken sowie zur Sanitärversorgung. Wir unterstützen die nachhaltige Bewirtschaftung von Wassereinzugsgebieten dort, wo wir unsere Rohstoffe beziehen und wo sich unsere Fabriken befinden. Wir nehmen niemandem das Wasser weg. Ganz im Gegenteil. vielerorts ermöglichen wir sogar erst den Zugang zu sauberem Wasser. So beispielsweise in Äthiopien.

Das von Nestlé Waters geförderte Wasser wird lediglich in den lokalen und angrenzenden Märkten vertrieben. Vorwürfe, wir würden Wasser auf dem afrikanischen Kontinent fördern und nach Europa verschiffen entziehen sich bereits bei einer oberflächlichen wirtschaftlichen Betrachtung ihrer Grundlage.

In Deutschland vertreiben wir ausschließlich Wasser der Marken, Acqua Panna, San Pellegrino, Contrex und Vittel. Die Quellen dafür liegen in Frankreich und Norditalien.

Die häufigsten Fragen an uns zum Thema Wasser und unsere Antworten darauf findest du übrigens hier.