TV Dokus Musik zu laut

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Peter hat es schon klasse erklärt und die Lösung beschrieben. Bei den alten Röhren TV´s kann man die Klangefekte meißt nicht so einstellen, doch bei guten Flachbildschirm TV Geräten ist es im Untermenue super einstellbar.

@ Sophronia Ich vermisse bei den Natur und Tierreportagen die gute alte Zeit von den Filmen wie : Grzimek seine Reportagen über Afrika , Heinz Sielmann als bester deutscher Naturfilmer, oder Die Lustige Welt der Tiere, oder wie der gute Kinofilm " Wächter der Wildniss " wo das leben eines kleinen Erdmännchen gezeigt wurde. Da wurde noch auf Info und Sprache Wert gelegt. Leider sind wir in Zeiten von 3 D auf ein Level gerutscht, wo auf Action und Musik mehr Wert gelegt wird, als auf Erklärungen zu einer Tierart. Ich liebe es wenn bei Orcas eine schöne Oper - Musik im Hintergrund läuft, wo der Erzähler aber den Hauptton besitzt. Ich möchte bei solchen Reportagen ja auch was lernen, und keine Efekt .- Musikhascherei haben um nur dabei die Mordlust von Löwen mit Musik anzusehen.


Sophronia 
Beitragsersteller
 22.07.2011, 12:45

Ja, da stimme ich dir zu. Naja mit der Ausnahme "Die lustige Welt der Tiere". Heute weiß man, daß der unter sehr fragwürdigen Methoden zustande kam (Raubkatze auf Kaktus hochjagen, damit das spektakulär aussieht). Aber damals hatte man ja generell noch nicht so ein kritisches Bewußtsein. Heute sollte das eigentlich anders sein. Daher ärgert mich diese künstliche Stimmungsmache in so vielen Naturdokus auch so sehr.

Es ist ja nicht nur der überflüssige nervtötende Krach, der einen ständig zum Gebrauch der Fernbedienung nötigt; es wird dadurch ja auch eine einzige bestimmte Grundstimmung erzeugt, die wie eine versteckte Regieanweisung auf die Gefühle von Filmemachern und Zuschauern wirken kann. Also, wenn während über der Hälfte des Naturfilms eine dramatische Musik lautstark im Vordergrund dröhnt, dann entsteht dadurch leicht das Zerrbild, das Leben der dargestellten Tiere würde fast ausschließlich aus dramatischen Kampfszenen bestehen. Das geht an der Wirklichkeit meist sehr weit vorbei.

Wenn du zum Beispiel die erwähnten Löwen nimmst: Deren Tag besteht zum größten Teil aus Dösen, Schlafen und freundlichem Familienleben. Naturfilmer müssen oft wochenlang warten und sich unendlich von dem ruhigen Leben der Tieren langweilen lassen, bis sie die dramatischen Szenen der späteren Naturdoku überhaupt zu Gesicht zu bekommen.

Aber viele Naturdokus sind dann trotzdem von einer Sprache geprägt, die Raubtiere zu "Killern" und Beutetiere zu ständigen "Opfern" macht, dabei weiß man heute, daß Beutetiere keineswegs ständig auf der Flucht sind; manche suchen sogar die Nähe "ihrer" Jäger, weil sie deren Körpersprache und Tagesablauf gut kennen. Dadurch sind sie vor anderen Jägern sicher und können den Großteil des Tages entspannt mit "ihren" Jägern zusammenleben. Aber sowas paßt natürlich nicht ins Bild einer überdramatisierten Naturdoku...

Wenn du Naturdokus im Stiel der alten Sielmann-Filme magst, dann gefallen dir doch sicher auch die (neueren) Naturdokus von Richard Attenborough? Die beeindrucken mich jedesmal so viel mehr als die erwähnten "Effekthascher-Dokus" das je könnten...

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mikewolf  23.07.2011, 00:18
@Sophronia

Klar gefallen mir die R. Att Filme , jedoch bin ich seit 2 Jahren auf einen neuen Trip als Fan von A. Kieling , gelandet. Ich habe vor ca 2 Jahren seine erste Doku im TV gesehen, wo er mit dem Kanu durch Kanada gereist ist. Mit dabei sein Hund Cleo, und in den Ferien hatte er seinen kleinen Sohn dabei. Die Reportage erzählte er selber, und es war fast keine Musik dabei. Jedesmal wenn es spannend wurde lag eine gewisse Stille über den Film wenn er auf 4 m Nähe sich den Grizzly annäherte. Durch diese Stille kam noch mehr Spannung auf, denn so wurde es super vermittelt , daß man sich dabei sehr ruhig verhalten muß. Für mich ist A. Kieling der eindeutige Nachfolger von Sielmann, denn ich kenne bisher keinen deutschen Tierfilmer der nicht nur Tiere, sondern auch die Pflanzen und die Landschaft so ruhig erklärt wie es damals nur der Heinz konnte.

Nichts gegen Steve Erwine der verstorben ist, er war zwar mit dem Herzen dabei, doch es war nur eine TV Vermarktung um Einschaltquoten zu bekommen. Da fand ich die alten Sendungen besser die zwar auch auf ein klein wenig Action aufgebaut waren, jedoch waren mir die beiden Naturfreaks etwas lieber...Namen = Melcom Douglas, und der andere Aborigines dessen Namen mir gerade nicht einfällt.

@ Sophronia ich kenne dein Alter nicht, frage aber trotzdem ob du die alten Sendungen ( glaube es war ARD ) kennst, welche über Weltraum, Sterne usw gingen. Ich googelte gerade, werde aber nicht fündig. Die Sendungen stammen aus den 70er und 80ern.

Es macht Freude solche Gespräche zu führen und Spass hier bei solchen Fragen einen Stern zu bekommen. Hier mal ein Danke dafür. Gruß Wolfi

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Sophronia 
Beitragsersteller
 26.07.2011, 22:29
@mikewolf

Vielen Dank für die netten Komplimente! Ich bin um die 40 Jahre alt, also war ich in den 70er Jahren noch ein Kind und Weltraumdokus habe ich da noch nicht so gut verstanden, aber Naturdokus habe ich schon als Kind sehr geliebt.

Ja, Andreas Kieling mag ich auch gern. Der scheint auch als Mensch richtig warmherzig zu sein - zumindest strahlt er das aus. Aber manchmal bleibt einem fast das Herz stehen! Mut hat der! Aber man glaubt ihm dann doch, daß er sich überlegt, was er tut.

Bei den Weltraumdokus fällt mir im Moment nur Abenteuer Forschung ein.Manchmal gab es da Sondersendungen nur zum Thema Astronomie. Da wurden, begleitet von atemberaubenden Fotos und Animationen, die allerneuesten Erkenntnisse aus der Wissenschaft erklärt.

Zugegeben: Manches war ein bißchen schwierig zu verstehen. Das fand ich aber nicht so schlimm. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich mag lieber ein bißchen überschätzt werden als für sehr dumm eingeschätzt werden, wie es bei heutigen Dokus so oft der Fall ist...

Ich finde es jedenfalls schade, daß es Abenteuer Forschung mittlerweile nicht mehr gibt. Soweit ich gehört habe hielt man eine solche Sendung für "nicht mehr zeitgemäß". Das lief aber immer im ZDF. An Weltraumdokus aus der ARD kann ich mich nicht erinnern. Viele Grüße, Sophronia

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Hallo!

Leider geht der Trend immer mehr dahin,fehlende Inhalte durch Effekte zu ersetzen. Ob überzogene Computerdarstellungen oder überlaute Hintergrundmusik,unfähigen Regisseuren ist jedes Mittel Recht,das beste Filmmatrial zu verhunzen. Oder halten diese Menschen den Zuschauer für so stumpfsinnig,diese Fehlleistungen positiv zu empfinden? Den Senderverandwortlichen ist die Einschaltquote wohl auch wurscht. Wenn das Schlagzeuggeklappere oder das Musikgedröhne einsetzt,schalte ich einfach um. Was soll man sonst machen? Hajos

Je nach Fernseher kannst du höchstens Klangeinstellungen einstellen, dass sie Sprache besser wiedergeben als Musik.

Nebenbei bemerkt ist mir das auch schon aufgefallen. Die Sendungen setzen wohl eher auf Showeffekte, während die inhaltlichen Elemente manchmal zweifelhaft sind. In Zeiten, wo fast Jeder über den Weltuntergang spricht, wollen die Sender wohl auch in Ihren Sendungen Weltuntergangsstimmung verbreiten.