Tun dir böse Menschen manchmal leid?
Also mir tun Menschen die nur böse Dinge im Kopf haben manchmal sogar richtig leid. Mal als Beispiel: Jemand der sein ganzes Leben lang Menschen beleidigt, andere mobbt und nur an sich denkt wird selbst nie erfahren was Liebe bedeutet, wird niemals echte Freunde finden und immer nur Leute anziehen, die wie er selbst sind. Derjenige der andere betrügt, wird irgendwann automatisch auffliegen, ein Mörder wird von Schuldgefühlen geplagt die ihn zerfressen (außer wenn er/sie irgendein Psychopath ohne Gewissen ist, dann ist es vielleicht anders). Versteht du was ich meine?
11 Antworten
Nein, verstehe ich nicht.
Wie kommst du darauf, dass man als böser Mensch selbst nie Liebe erfahren wird? Das stimmt ganz und gar nicht, das Leben verläuft nicht gerecht. Mobber haben sogar meistens viele Freunde. Nur deswegen können sie es sich ja rausnehmen, sie wissen, dass sie ein soziales Umfeld haben, das hinter ihnen steht.
Auch sind die meisten Mörder nicht von Schuldgefühlen zerfressen. Wenn man schon so skrupellos bist, dass man es schon schafft einen Menschen umzubringen, ist da meistens nicht besonders viel Mitgefühl oder Selbstreflektion vorhanden. Einige prahlen sogar damit.
Also ich wurde selbst in der Schule gemobbt und ich kann dir sagen, dass meine Mobber auch viele gute Freunde hatten und Beziehung und liebevolle Familie usw.
Und das weißt du woher? Kennst du diese Leute privat und was sie Zuhause treiben?
Ich weiß nicht wen du so kennst, aber einige Mobber aus meiner Schule früher sind heutzutage im Knast, der eine wurde umgebracht, ein anderer wurde mir erzählt ist in der Entzugsklinik wegen Drogen. Ein Mädchen von früher ist mittlerweile Magersüchtig. Sind aber vermutlich auch Hartcore Fälle.
Ja.
Ich denke nach dem Prinzip: Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem andren zu.
Ich habe zwar Gewaltphantasien, aber ich würde die nie in die Tat umsetzen. Ich bin Pazifist.
Außerdem denke ich, dass wenn man Leuten etwas tut und die sich dafür rächen, dann wird die Rache nur weitere Rache zur Folge haben.
Und ich bin immer traurig, wenn ich Leute sehe, die traurig sind, weil ich Stimmungsschwankungen habe und deshalb manchmal sehr traurig bin und weiß, wie sich das anfühlt.
Ich finde nicht, dass man traurig seien sollte, egal, wie gemein man ist.
Ich hoffe, dass diese Erklärung Sinn ergibt.
Nö, zu viel Gefühlsduselei ist ungesund. Wir sind nicht bei Harry Potter, dass die Bösen keine Freundschaft und Liebe empfinden können.
Ganz im Gegenteil: Es sind ja oft eher die Opfer böser Menschen, die Schwierigkeiten haben, Freunde zu finden und ihre trüben Gefühle zu kontrollieren. Als Bully hat man ja eher viel Spaß auf der Schule und hat deswegen auch mehr Energie für sozialen Austausch als jemand, der immer nur auf die Mütze kriegt.
Ich hab mich in der Schule auch nicht immer gegenüber jedem Menschen korrekt verhalten und lebe trotzdem ein glückliches Leben mit Freunden, Familie und einer Partnerin.
Schwierig zu beantworten.
Als ich angefangen habe, Sozialarbeit zu studieren habe ich sicher noch so gedacht und ebenso gefühlt. Ich wollte auch solchen Menschen helfen.
Das ist jetzt lange her. Ich habe danach mit Drogensüchtigen gearbeitet. Ich sag‘s jetzt mal banal, aber fast jeder Drogensüchtige macht für seinen Stoff - fast - alles.
Mittlerweile arbeite ich in einem Gefängnis mit Pädophilen, mit Vergewaltigern, mit Mördern, usw.
Jeder meiner Klienten war und ist eine eigene Persönlichkeit. Bei deinem Statement fiel mir gerade einer ein: ein junger Mann, der gemeinsam mit 2 anderen ein Mädchen erdrosselt hat. Natürlich hat auch er eine eigene Geschichte. Eine Kindheit , Schulzeit, Pubertät, etc und hat in seinem jungen Leben durchaus nicht nur positive Erfahrungen gemacht. Im Gegensatz zu den meisten anderen hat dieser Mann unter seiner Tat gelitten. Niemals hat er bei anderen (zB in seiner schlechten Kindheit) die Schuld gesucht.
Er hat so jung schon verstanden, dass jeder Mensch eine Wahl hat. Er hat nie versucht, die Tat zu rechtfertigen oder schönzureden.
Ich denke, dass es immer eine Wahl gibt. Wir haben einen freien Willen und letztendlich entscheiden wir allein über unser Handeln. Natürlich sind wir geprägt, viel stärker wahrscheinlich als wir denken. Aber das ist doch keine Entschuldigung für alles.
Wie gesagt , ist es mir immer noch wichtig, Menschen zu helfen. Das heisst für mich aber nicht, dass ich alles verstehen, gutheissen oder bemitleiden muss/will.
Ich gehe weiter: Mitleid ist für mich ein sehr krasses Wort. Ich habe dann das Gefühl, ich stelle mich über den anderen und schau auf ihn herab. Ich nehme jeden Menschen ernst, mit positiven und negativen Anteilen - beiden.
Es gibt so‘n Spruch: jeder erntet das, was er gesät hat. Da fehlt mir das Mitleid.
Sorry für den langen Text, aber wenn ich mal anfange, von meiner Arbeit zu erzählen, artet das immer aus 🤪
Ich glaube nicht, dass im Falle von schwersttraumatisierten Menschen immer die Rede von "freien Willen" sein kann.
Wer sich selbst und seine Impulse nicht unter Kontrolle hat, verfügt nicht über einen "freien Wille".
Es ist ein sehr komplexes Thema.
Ja, habe ich manchmal auch. Natürlich ist das keine Rechtfertigung für irgendwas, aber wie klein und erbärmlich muss sich ein Mensch innerlich fühlen, wenn es sowas machen muss, um sich für einen Moment überlegen zu fühlen.
Die sogenannten “Freunde“ von Mobbern sind sicher keine echten Freunde sondern bloß dumme Mitläufer die ihm in der Not im Stich lassen werden weil sie selbst einen beschissen Charakter besitzen. Es gibt auch Mörder, die nicht mit Absicht oder aus einem Impuls heraus töteten. PS: es gibt einen Unterschied zwischen Sex und liebe. Viele Mobber haben viele Beziehungen, aber wissen nicht was Liebe bedeutet und das fällt nun mal auf sie zurück.