Türkei Gallipoli

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Das antike Kallipolis war das Gegenstück zum auf der Südseite des Hellesponts (Dardanellen) gelegenen Lampsakos, dem heutigen Lapseki. Die Stadt spielte vor allem in der Spätantike eine Rolle wegen ihrer Nähe zur Hauptstadt Konstantinopel. Von Justinian I. wurde sie zur Festung ausgebaut.

Das Bistum Kallipolis gehörte der Kirchenprovinz Heracleia an. Von den sechs bekannten griechischen Bischöfen besuchte der erste 431 das Konzil von Ephesos und der letzte findet nach 1500 seine Erwähnung. Ebenso gab es zwischen 1208 und 1508 acht lateinische Bischöfe. Die Stadt ist heute noch Titularsitz eines griechisch-orthodoxen Bischofs sowie römisch-katholisches Titularbistum (Callipolis (Titularbistum)).

1354 wurde die Stadt durch den Osmanen Orhan I. Gazi erobert. Während der Regierungszeit des Sultans Bayezid I. (1389-1402) wurde der Hafen von Gelibolu ab 1390 als Flottenbasis mit Marinearsenal ausgebaut.[2]

Im Ersten Weltkrieg fand hier 1915 die Schlacht von Gallipoli statt.

Die Schlacht von Gallipoli wurde während des Ersten Weltkriegs auf der türkischen Halbinsel Gallipoli ausgetragen. Die Entente-Mächte wollten in einer gemeinsamen Operation die Halbinsel besetzen und sie als Ausgangsbasis für die Eroberung der osmanischen Hauptstadt Istanbul nutzen. Der Versuch scheiterte jedoch. Beide Seiten verloren schätzungsweise 250.000 Mann, was der Hälfte der zum Einsatz gekommenen Soldaten entspricht. In der Türkei kennt man die Operation als Schlacht von Tschanakkale. Die Briten nennen sie Dardanellenschlacht. In Australien und Neuseeland ist die Schlacht unter dem Namen Gallipoli bekannt. Bald ist der 18.März. alle türken lesen im Koran 28. cüz für die toten im Krieg.

Die Alliierten wollten den Durchbruch durch dem Bosporus erzwingen. Dies hätte eine südliche Verbindung der Seestreitkräft Großbritanniens und Frankreichs einerseits und Russlands andererseits ermöglicht. Als die Eroberung der Meerengen scheiterte, reiften die Pläne, das neutrale Griechenland in den Krieg hinein zu ziehen.

Die Landung der Allierten bei Gallipoli sollte ultimativ dazu führen, Kontrolle über die Meerengen des Bosporus bei Istanbul und der Dardanellen zu erlangen. Über den Zugang zum Scharzen Meer hätte Russland bessere Versorgungsmöglichkeiten von seinen Allierten gehabt und zum anderen wäre das Osmanische Reich enorm geschwächt worden, was eswiederum das Kräfteverhältnis auf dem Balkan zu Gunsten der Allierten gewendet hätte. Ohne das Osmanische Reich auf der Östlichen Flanke wäre Österreich Ungarn auf dem Balkan zu stark exponiert gewesen und man erhoffte sich dadurch mittelfristig gleich zwei Verbündete des Deutschen Kaiserreiches aus dem Krieg zu nehmen.