Trotz introventierter und schüchterner Art Lehrerin werden?

6 Antworten

Lampenfieber - DAS trifft wohl jeden in so einer Situation, auch "alte Hasen" auf der Bühne. Da hilft nur üben, üben, üben. Wenn Dir Beruf am Herzen liegt, quasi Deine Berufung ist, dann wirst Du das weitestgehend überwinden! Du lernst damit umzugehen, definitiv!

Abgesehen davon: es gibt homäopatische Mittel in der Apotheke, die dämpfen Deine Aufregung und Ängste (ohne Nebenwirkungen). Die helfen auch bei Prüfungsangst.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Wenn du Lehrerin werden willst, solltest du es auch werden. Du bist ja auch ziemlich jung, mit zunehmender Erfahrung mit Schülern und Lehrern wirst du immer sicherer. Viele zukünftige Lehrer hatte anfangs Schwierigkeiten.

Hallo,

Lehrer ist etwas Anderes als etwas einer Klasse zu präsentieren. Als Schülerin, willst du normalerweise nicht das selbe bezwecken wie der Lehrer. Du kümmerst dich entweder um dein Image, das du bei den Mitschülern, bei dem Lehrer oder bei zukünftigen Arbeitsgebern aufwerten möchtest. Selten will ein Kind, das täglich zur Schule gezwungen wird, anderen Kindern fröhlich etwas beibringen.

Die wenigen Kinder die gerne zur Schule gehen, bekommen ständig ein positives Bild von sich selbst, durch den Schulunterricht, oder die Mitschüler weil sie in der einen oder anderen Art eben gut punkten.

Warum bist du schüchtern? Ich vermute weil du eben weniger gut bei den Mitschülern gepunktet hast, dafür aber bei den Lehrern, oder vielleicht auch genau darum weniger gut bei den Mitschülern.

Auf jedenfall gibt es Schüler und Schülerinnen die dir ähnlich sind, und für die, wärst du eine gute Lehrerin, zumindest was eure Gemeinsamkeiten angeht. Denn du hast davon viel mehr Erfahrung.

Ja, Lehrer ist ein wundervoller, abwechslungsreicher und hoch respektierter Beruf, aber kann ganz schwer in der Umsetzung sein. Es gibt sehr selten gute Lehrer, ganz einfach weil die Kinder und ihre Wünsche selten im Mittelpunkt stehen. Dabei lernt man viel einfacher bei Interesse, als bei Desinteresse, falls das bei Letzterem überhaupt möglich ist.

Wenn es dir nur darum geht, die Fächer zu studieren die du magst, dann brauchst du nicht Lehrerin zu werden, es gibt viele andere Möglichkeiten. Aber ja es ist möglich, in einer Hochschule oder Universität, wo die Leute sich gerne mit den Themen beschäftigen.

Ansonsten ist die Hauptaufgabe eines Lehrers, Kinder zu motivieren, Dinge zu erforschen und dabei eventuell mögliche Wege aufzuzeigen.

Doch Lehrer oder nicht. Es ist immer wichtig, sich selber zu reflektieren, sich kennen zu lernen und Hürden zu meistern. Auch du kannst mutig sein. Nicht weil du dir Daten merken kannst, sondern weil auch du einen starken Entdeckergeist besitzt, der vor Angst nicht zurückschreckt.

Die besten Lehrer sind die, die immer noch bereit sind, altbekannte Dinge neu anzuschauen.

Kannst doch auch Volunteering Projekte besuchen um herauszufinden ob dir das steht? Ich hingegen bin gegen Entwicklungshilfen die mit schulischer Bildung zu tun haben, aufgrund eigener Erfahrungen.

Lg Sati

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Mariekamp 
Beitragsersteller
 28.05.2020, 22:16

Vielen Dank für deine Antwort!

Mir geht es beim Lehrer werden nicht nur um das vermitteln von Wissen, ich möchte jungen Menschen etwas mit geben und sie motivieren. Ich kam aus einer Schule mit vielen "Problemkindern", um die sich quasi niemand gekümmert hat und die oft genau von Lehrern demotiviert worden sind. Deshalb hab ich immer die Lehrer beneidet die sich um uns gekümmert haben und genau das will ich auch. Mein einziges Problem ist meine Schüchternheit, ich bin auch nie eine Person gewesen die man nicht mag, im endeffekt verstehe ich mich mit jedem aus meinem Umfeld und habe eigentlich noch nie richtige Kritik bekommen. Ich denke das liegt daran, dass ich mir selbst oft Einrede ich müsste alles perfekt machen und ich nie was anderes von meiner Familie beigebracht bekommen habe.

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Oh GANZ EHRLICH, wenn du das nicht abhängst bevor du Lehrerin wirst, hast du keine Chance, zumindest bei keinen Jugendlichen. Ich kenne so viele Lehrer, die schüchtern wirken oder etwas introvertiert und die Schüler reißen sich eiskalt die Oberhand, schwätzen, abschreiben, den Unterricht stören oder gar nicht kommen, weil man denkt eine introvertierte Person ist eh viel zu eben introvertiert um da mit harten Konsequenzen zu kommen. Man wird einfach stark unterschätzt und ich kenne keinen einzigen Lehrer, der dann noch die Kurve gekriegt hat und irgendwie irgendwann mal respektiert wurde. Es sind immer nur die strengen oder witzigen Lehrer, welche die Klasse ruhig oder zum freiwillig zuhören bringen. Leider ist das die Realität. Außer vielleicht du unterrichst eine Mädchenklasse mit auch nur schüchternen Schülerinnen, die werden dich mögen.


DpB11  28.05.2020, 21:53

Tja. Und dann greift man einmal durch - was nicht laut sein muss, da gibt es durchaus andere Mittel - und Ruh' is. Was schwierig ist, ist ein schwaches Selbstbewusstsein. Das hat aber mit Intro- oder Extrovertiertheit nichts zu tun.

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Peinlich501  28.05.2020, 22:08
@DpB11

Ist zumindest in meinen Schuljahren nie vorgekommen und ich wette, bei vielen trifft eher das zu, was ich beschrieben habe.

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Das "Lampenfieber" ist normal und gibt sich mit zunehmender Erfahrung. Du solltest auch nicht unterschätzen, dass Deine Abschlusspräsentation eine Prüfungssituation war, das erzeugt zusätzlichen Stress.

Mach mal ein Praktikum an einer Schule. Normal darfst Du da unter Aufsicht auch erste Unterrichtsversuche wagen. Du wirst sehen, beim dritten oder vierten Anlauf stehst du da schon viel ruhiger.

Introvertierheit ist kein Nachteil. Für die SchülerInnen ist es gut, wenn nicht jeder Lehrer vom Typ ne "Rampensau" ist. Ich hab Kollegen, die sind absolut still und schüchtern, aber der Unterricht läuft bombig (ich selber bin aber eher rampensauig ;-) ).

Entscheidend ist: Du musst Konsequent sein und solltest ein gesundes Selbstbewusstsein mitbringen. Das hat aber wenig damit zu tun, laut werden zu können oder "aus sich raus" zu müssen.

Und man muss natürlich sein Fach beherrschen. Es gibt wenig schlimmeres als Lehrer, die sich einen Abbrechen, weil sie nicht wissen, wovon sie reden (auch wenn man durchaus mal eine Schwäche zugeben darf und dann selbst nachschlagen und es entsprechend nachliefern).

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – BBS-Lehrer (E-Technik) in Rheinland-Pfalz