Trauerfeier nicht besuchen?
Ich wurde eben angeschissen, weil ich nicht mit zur Trauerfeier eines Familienmitglieds möchte. Die Person die zu betrauern ist, könnte mir kaum fremder sein. Ich habe keinerlei Erinnerungen an ihn, bis darauf, dass ich ihn an der Konfirmation meiner Cousinen gesehen habe. Sonst wirklich nie. Nicht mal ein Wort getauscht.
Es ist der Bruder meiner Tante.
Auch der Draht zu den restlichen Familienmitgliedern ist nicht der allerbeste. Mit fast allen Angehörigen, bis auf meine Mutter, habe ich seit über 4 Jahren kein Wort gewechselt.
Ich möchte mich einfach nicht auf so eine Fake-Veranstaltung begeben. (Meinerseits!)
Wie seht ihr meine Entscheidung?
3 Antworten
Anwesenheit auf einer Trauerfeier kann auch darin begründet sein, tatsächlich trauernden emotionalen Beistand zu leisten.
Es kann auch eine soziale Entscheidung sein, wenn nicht anwesend sein Schaden an sozialkontakten anrichtet. Ähnlich Geburtstagen können Trauerfeiern eine Art nicht ausgesprochene soziale Verpflichtung sein.
Also. Trauert jemand, der dir wichtig ist? Oder könnte sich jemand auf den Schlips getreten fühlen, zu dem du ein gutes soziales Verhältnis pflegen möchtest?
Ich würde hingehen - vielleicht nur zum Beileidwünschen und zur Sargbeigabe dass du wenigstens dabei bist, da es ja doch immernoch „Familie“ ist, aber falls es einen Trunk gibt würde ich da nicht hingehen. Das verstehe ich total. Auch bei der Trauerfeier würde ich mir überlegen da dabei zu bleiben - prinzipiell musst du da ja mit keinem was reden. Trotzdem, wirklich komplett zu Hause bleiben würde ich nicht, das bringt dir nur unnötig Stress.
Wenn andere Wert auf deine Anwesenheit legen, solltest du ihnen auch diese Wertschätzung entgegenbringen.