Tragen echte Christen nie Waffen?

11 Antworten

Was glaubst du, wie die Welt ausgesehen hätte? Hätte es keine militärische oder polizeiliche Unterstützung im Volk gegeben? Wir wären sofort von Gesetzlosen überrannt worden.

Römer 13:3,4:

3 «Denn die Herrscher sind nicht wegen guter Werke zu fürchten, sondern wegen böser. Wenn du dich also vor der Obrigkeit nicht fürchten willst, so tue das Gute, dann wirst du Lob von ihr empfangen!

4 Denn sie ist Gottes Dienerin, zu deinem Besten. Tust du aber Böses, so fürchte dich! Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; Gottes Dienerin ist sie, eine Rächerin zum Zorngericht an dem, der das Böse tut.»

Wenn ein Christ andere nicht beschützt, lässt er das Böse und die Gesetzlosigkeit gedeihen und fördert damit die Ausbreitung des Bösen.

Sicher bedeutet dies nicht, dass Christen gar nicht mehr darüber nachdenken sollten, und sogar in Überfallskriege ziehen, um anderen Menschen das Land zu nehmen."

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gott belehrt uns und nur Ihm gehört die ganze Ehre🙏

 Epheser 6.10-17

" Zuletzt: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. 11 Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. 12 Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, mit den Herren der Welt, die über diese Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. 13 Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt. 14 So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit 15 und beschuht an den Füßen, bereit für das Evangelium des Friedens. 16 Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, 17 und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes. "

Das sind die Waffen die echte Christen tragen und mit ihnen umgehen sollen um die Angriffe Satans abzuwehren.

Echte Waffen sind davon ausgeschlossen, da das tragen von echten Waffen auch den richtigen Umgang damit voraussetzt. Dies ist jedoch die Aufgabe der Staatsgewalt deren Organe mit dem Umgang von echten Waffen ausgebildet wurden, und an die wir uns im Fall eines tätlichen Angriffs zu wenden haben, wenn dazu die Möglichkeit besteht. Andernfalls gibt es zwei Möglichkeiten für Christen, was natürlich auch von der jeweiligen Situation abhängt: Sich entweder körperlich zu Wehr setzen, oder darauf zu verzichten. In beiden Fällen, muss oder sollte man dann auch die Konsequenzen abschätzen können.

Woher ich das weiß:Recherche

Es gibt unter wahren Christen auch Förster und Wildhüter. Und diese haben auch Waffen, aber nur um den Bestand der Tiere gesund zu erhalten und nicht um Menschen zu töten. Zu diesem Zweck darf auch ein echter Christ eine Waffe tragen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Weiterbildung durch fortlaufendes Bibelstudium

Es ist ein alter Konflikt. Fliehen (wenn möglich), Kämpfen, oder versuchen das beste aus einer Aussichtslosen Situation zu machen.

Christen wo ihren Glauben ernst nehmen hat man entweder vertrieben, oder versklavt. Manchmal haben sie sich mit Waffengewalt verteidigt, aber es brachte nur vorübergehend Schutz. Manche haben sich ergeben und waren in ihrem Wandel ein großes Zeugnis für Gott. Berichte darüber gibt es sehr viele.

Im Normalfall sagt man bei uns Christen: "Wölfe fressen Lämmer, aber Lämmer beißen keine Wölfe."

Woher ich das weiß:Hobby – Ich interessiere mich für alles rund um die Bibel.

Nicht zum Angriff, für Verteidigung aber schon...

Ich zitiere mal ein paar interessante Aussagen des bekannten reformierten Pfarrer Dr. Peter Vogelsanger, der zum Thema "Christentum und Selbstverteidigung/ Notwehr" interviewt wurde:

"In Römer 13, also im Römerbrief des Paulus, finden sich die ganzen Ausführungen über die Schwertgewalt des Staates. Da wird gesagt: Der Staat ist die Ordinatio Dei - die Ordnung Gottes -, die eingesetzt ist auf dieser Welt zur Eindämmung des jederzeit lauernden und Macht an sich reißenden Bösen: "Sie trägt das Schwert nicht umsonst," (die Obrigkeit) "... sondern zur Bestrafung der Bösen und zur Belohnung der Guten." Das heißt, es ist die primäre Aufgabe des Staates, dem Bösen in dieser Welt Widerstand zu leisten, und Paulus sagt in diesem Zusammenhang: Es ist Pflicht des Christen, den Staat in dieser Funktion zu unterstützen...

..."Du sollst nicht töten" im Alten Testament heißt ganz eindeutig: "Du sollst nicht MORDEN". Also nicht einfach ein absolutes Tötungsverbot, so daß man keine Fliege und kein Kaninchen töten dürfte. Es ist damit auch kein absolutes Tötungsverbot in Bezug auf das menschliche Leben gemeint. Das kennt nämlich das Alte Testament nicht. Das Alte Testament kennt ja auch die Todesstrafe, und so weiter, und damit ist sicher auch die Notwehr inbegriffen. Wenn aus diesem alttestamentlichen Gebot eine Verneinung der Notwehr abgeleitet würde, wäre das nicht textgernäß...

... "Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen", und dem Zitat wegen der Ohrfeige (Bergpredigt). Ich glaube aber, daß Jesus dort gar keinen Angriff auf das Leben im Auge hat. Er hat die Feindesliebe im Auge. Das heißt, meine Liebe soll so stark sein, daß sie auch den Feind einschließt und durch das Gute zu überwinden und zu gewinnen versucht, statt durch Gewalt. Damit ist aber nicht so sehr der Feind gemeint, der mein Leben bedroht, als einfach der Feind, der mich beleidigt. Das geht ja aus der Stelle mit der Ohrfeige hervor: Es ist der Beleidiger, dem ich nicht mit der selben Waffe heimzahlen soll.Es geht um den Beleidiger. Den soll ich entwaffnen durch die stärkere Kraft meiner Liebesfähigkeit. Daß die Vertreter der Gewaltlosigkeit sich auf diese Stelle in der Bergpredigt berufen, halte ich zwar nicht für einen Irrtum, aber für eine viel zu weitgehende Folgerung aus dem, was Jesus dort meint: den persönlichen Feind, der mir Schaden zufügen will und der mich haßt. Deshalb ist diese Aufforderung nicht übertragbar auf das Problem der Notwehr...

...Liebe heiß im eigentlichen Sinne des Neuen Testaments, unter Absehung von allen sentimentalen Mißverständnissen: Schutz und Bewahrung allen Lebens, soweit dies in meinem Verantwortungsbereich liegt. Man könnte als Christ vielleicht sagen: Ich will lieber leiden, will lieber den Angriff erdulden, als daß ich Gewalt ausübe, als daß ich den Gegner vernichte, Ich könnte die Bergpredigt so auffassen. Also: Ich dulde den Angriff und nehme halt unter Umständen das Martyrium oder den Tod auf mich und habe mir damit reine Hände bewahrt...

... Ich verteidige ja nicht nur mein eigenes Leben, sondern auch das Leben meiner Nächsten. Man kann noch weitergehen und sagen: Indem ich mich wehre gegenüber dem eindeutig bösartigen Angreifer, tue ich zweierlei: Erstens verteidige ich mein eigenes Leben deshalb, weil dieses Leben ja nicht nur mir gehört, so daß ich es wegwerfen könnte, wenn ich angegriffen werde. Zum Beispiel als Pfarrer gehöre ich ja nicht nur mir selber, ich gehöre auch der Gemeinde, die mir zur Seelsorge anvertraut ist. Als Arzt gehöre ich meinen Patienten, als Lehrer meinen Schülern; ich bin nicht nur Individualperson, sondern ich bin immer irgendwie Mensch in der Gemeinschaft, und indem ich mein eigenes Leben verteidige, bewahre ich auch ein Leben vor der Vernichtung, das einen Schutz und einen Wert für andere darstellt...

...Das Zweite ist ein Gedanke, den Luther stark betont hat. Luther hat sich meines Wissens mit dem Problem der Notwehr mehrfach auseinandergesetzt. Und er hat gesagt, natürlich, in einer extremen Haltung kann man sich sagen: Ich will lieber Unrecht leiden und dabei untergehen, als anderen Gewalt zuzufügen. Aber das ist völlig falsch gedacht. Ich handle in dem Moment, da ich mich gegen den bösartigen Angreifer wehre, als Vertreter der Staatsgewalt, die ja in dem Moment nicht da ist, indem ich dem räuberischen Chaos entgegentrete. Es ist die Aufgabe der Staatsgewalt, das räuberische Chaos zu verhindern, sonst wird ja das ganze Leben zur Beute des Starken, und der Schwache geht dabei unter. Indem ich dem Anspruch des Gewalttätigen, des skrupellosen Kriminellen, entgegentrete, verteidige ich eine ganz bestimmte göttliche Ordnung dieses Lebens. Ich bin der Repräsentant dieser göttlichen Ordnung...

...Wenn ich nun die Konsequenz aus alledem ziehe, muß ich sagen: Jawohl, Notwehr ist dem Christen nicht nur erlaubt, auf Grund einer Lex naturae, sondern die Notwehr ist dem Christen sogar geboten, weil er bei Verzicht darauf die ganze Ordnung des menschlichen Zusammenlebens in Frage stellt..."


berloff  15.11.2023, 23:20

Ich widerspreche dir in dem Sinne, das die Frage darauf gerichtet war " ob echte Christen nie Waffen tragen ".Hier liegt deine Antwort völlig daneben. Außerdem sagst du folgendes :

" . Aber das ist völlig falsch gedacht. Ich handle in dem Moment, da ich mich gegen den bösartigen Angreifer wehre, als Vertreter der Staatsgewalt, die ja in dem Moment nicht da ist, indem ich dem räuberischen Chaos entgegentrete."

1., Nein tust du nicht, denn als Vertreter der Staatsgewalt sind nur diejenigen anzusehen, die dafür ausgebildet wurden.

  1. Staatsgewalt ist nicht gleichzusetzen mit Christentum, hat also damit gar nichts zu tun, und es ging in der Frage eben um Christen, nicht um Staatsgewalt. Wäre unsere Staatsgewalt Christlich, würde sie wohl nicht das Militär aufrüsten, sondern würden es abschaffen.

Über diese deine Einstellung zum Verhältnis Gewalt und Christentum muss ich mich sehr wundern, auch wenn du im Mittelbereich einige gute Hinweise über das Verhalten gegen Gewalt geschrieben hast, die einem echten Christen mehr entsprechen könnten. L.G.

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chrisbyrd  15.11.2023, 23:42
@berloff

Ich habe nur die Aussagen eines Pfarrers zum Thema Selbstverteidigung zitiert, die m. E. insgesamt recht gut und nachvollziehbar sind...

Notwehr und Nothilfe gilt für jeden Menschen. In einem solchen Fall wird man Vertreter der Staatsgewalt, um sich oder andere gegen Angriffe zu schützen.

Selbstverteidigung ist für Christen natürlich nicht verboten. Es ergibt überhaupt keinen Sinn, wenn Christen sich ständig verprügeln, misshandeln usw. lassen würden. Auch Christen haben das Recht auf körperliche Unversehrtheit und den Schutz des eigenen Lebens und der Gesundheit sowie auch des Lebens und der Gesundheit geliebter Menschen.

Aber es gibt eben einen großen Unterschied zwischen Selbstverteidigung (= Notwehr und Nothilfe) und Angriff.

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berloff  16.11.2023, 01:00
@chrisbyrd

Sieh dir meine Antwort auf die Frage an, dann verstehst du vielleicht was ich meine.

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berloff  16.11.2023, 01:02
@berloff

Manchmal genügt auch einfach sich die Frage genau anzusehen, dann kann man sich Antworten ersparen, um drei unterschiedliche Fragen zu beantworten.

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berloff  16.11.2023, 01:05
@berloff

In der Frage ging es nicht um Notwehr und Nothilfe, sondern einzig und allein darum, ob echte Christen Waffen tragen. Du gibst doch sonst auch sehr gute Antworten, warum lässt du einen Pfarrer für dich antworten ?

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chrisbyrd  16.11.2023, 08:55
@berloff

Ich bin davon ausgegangen, dass es klar ist, dass sich Christen an die geltenden Gesetze halten (Römer 13). Das Waffenrecht in Deutschland zeigt also, was erlaubt und was verboten ist. Natürlich dürfen Christen keine Waffen mit sich führen, die das Gesetz verbietet.

Generell bin ich sogar dafür, dass das Waffenrecht noch viel mehr verschärft wird. Auch sollten noch mehr Kontrollen durchgeführt und die Strafen auf illegalen Waffenbesitz vergrößert werden.

Dass es um geistliche Waffen in der Fragestellung gehen könnte, habe ich nicht so aufgefasst. Der Hinweis auf die Waffenrüstung Gottes ist diesbezüglich natürlich relevant: Epheser 6,11-19 | Bibleserver

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chrisbyrd  10.11.2023, 07:48

Ergänzung:

Ich habe mal gelesen, dass Christen keinen Kampfsport machen können, weil sie immer die andere Backe hinhalten müssen.

Sollten Christen sich überall verprügeln lassen, ohne sich zu wehren? Sollten sie zuschauen, wenn andere Menschen verprügelt werden und sich darüber freuen, dass diese die andere Backe hinhalten können? Das ergäbe doch irgendwie nur wenig Sinn und würde sogar die gesellschaftliche Ordnung gefährden.

Zu der Bibelstelle mit dem "Hinhalten der anderen Backe" ist zu sagen, dass es dabei nicht um Selbstverteidigung oder körperliche Angriffe, sondern um Rache und Beleidungen geht.

Im griechischen Urtext steht das Wort "rhapizo", das einen Schlag mit dem Handrücken ins Gesicht bedeutet. Dies war eine Geste, die z.B. ein Herr gegenüber seinem Knecht tun durfte. Bei Gleichgestellten galt sie als schwere Beleidigung, die nach rabbinischem Recht doppelt bestraft wurde. Deshalb soll man sich durchaus beleidigen lassen, ohne sich zu wehren. Und man soll sich nicht rächen, was wohl die Kernaussage dieser Bibelstelle ist.

Deshalb ist der Vorschlag, auf Beleidigungen nicht zu reagieren und auf Rache zu verzichten, die beste Taktik, um Streit zu deeskalieren und schlimmere Auseinandersetzungen, die über verbale Angriffe hinausgehen, zu vermeiden.

In taktischen Selbstverteidigungsseminaren, in denen es um Notwehr und Nothilfe geht, wird diese Strategie durchaus als wichtige Möglichkeit der Deeskalation und Prävention gelehrt.

An diesem Beispiel sieht man wieder, wie lebensnah und -praktisch Jesus die Menschen belehrte.

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PESHEVA 
Beitragsersteller
 10.11.2023, 11:17
@chrisbyrd

Wehrte sich Jesus niemals. In seinem Gepäck immer der Große Geist dabei.

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