Tod? Was dann?

7 Antworten

Jeder, der hier eine Aussage über ein Leben nach dem Tode macht, hat sich das aus den Fingern gesogen. Kein Mensch kann Exaktes über solche irrationalen, metaphysischen Geschehnisse aussagen. Denn: die menschliche Existenz ist in jeder Hinsicht durch Nicht-Wissen gekennzeichnet, mit einer Ausnahme: Nur dass wir sterben müssen, ist die einzige Gewissheit des Menschen. Im Übrigen: wissen wir nichts! Wir wissen nicht, woher wir kommen, wir wissen nicht warum wir auf der Erde weilen, wir wissen nicht, was nach dem Tode mit uns (unserer Seele) geschieht, wir wissen nicht, ob unsere Seele überhaupt weiterexistiert, wir kennen den Sinn unseres Daseins hienieden nicht. Auch wann wir sterben, wissen wir nicht. Wer so behandelt wird, einfach in diese Welt hineingestoßen wird, ohne dass man ihm sagt, was das Ganze soll, wird wie ein Strafgefangener behandelt, den man auf eine Sträflingsinsel verbannt hat, ihm aber nicht sagt, warum er dort ausharren muss, was er verbrochen hat und wie lange er dort weilen muss. Hieraus kann man per Rückschluss zu einer ziemlich sicheren Erkenntnis kommen: dass nämlich alle Menschen strafweise auf dem Erdball leben, einem ziemlich unsicheren Ort, man denke an die vielen Kriege, und dass der Planet Erde unser aller Gefängnis ist.

Wissen durch Rückschluss ist die einzige Möglichkeit, Näheres über den Sinn unseres Daseins zu erfahren. Dass alle Menschen eine Vernunft mitbekommen haben, die Tiere aber nicht, deutet darauf hin, dass man die Vernunft nicht einfach „in sich verschimmeln lassen soll“ (s. Shakespeares „Hamlet“ 4. Akt), sondern dass man sie auch anwenden soll (ergänzte wieder Hamlet). Der Anwendungen der Vernunft sind viele: rationale Tätigkeiten jedweder Art, schlaues Sich-Einrichten auf diesem Planeten durch Erweiterung des Wissens, Sicherung und Pflege der Natur, damit man möglichst gefahrlos existieren kann und last not least: eine „vernünftige“ Einstellung zu den Mitmenschen, die – wie der Philosoph Kant aus der Vernunft erschlossen hat – nur ein Leben im Sinne des kategorischen Imperativs sein kann: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde“. Dieses Handeln kann eben nur ein „vernünftiges“, das heißt aus der Vernunft erschlossenes Handeln sein. Wer diesen Willen, den Kant den „guten Willen“ nannte („…zugleich wollen kannst…“), nicht aufbringt, verfehlt ein vernunftgeleitetes Dasein. Er ist damit aber nicht eine verworfene Seele, sondern er bekommt eine neue Chance eingeräumt (denn ein Leben gemäß dem kategorischen Imperativ ist verdammt schwer).

Nun verlasse ich den Bereich, der uns per Rückschluss eine gewisse sichere Kenntnis ermöglicht hat, und begebe mich in den Bereich der Spekulation. Da ständig in Milliardenzahl neue, mit Vernunft ausgestattete Wesen auf der Erde geboren werden, nehme ich an, dass alle diese Neugeborenen schon einmal auf der Erde waren und nach ihrem Tod eine neue Chance bekommen. Gestützt wird diese Aussage durch die Philosophien bzw. Religionen des Buddhismus, des Hinduismus und des Jainismus. Wer das Ziel auf Erden, ein vernunftgeleitetes Leben (s.o.) zu führen, weit verfehlt hat, wird als Tier wiedergeboren. Er muss lange warten, bis er wieder die Chance bekommt, als Mensch, das heißt also als ein Wesen, das mit Vernunft ausgestattet ist, wiedergeboren zu werden. Wem es gelingt, ein Leben im Sinne des kategorischen Imperativs zu leben, der ist erlöst, erlöst vom Kreislauf der Wiedergeburten (nach dem Buddhismus muss man den achtfachen Pfad erfolgreich gehen, um ins Nirwana zu gelangen).

Das Christentum kann - im Unterschied zu den fernöstlichen Religionen - gewisse eklatante Widersprüche seiner Lehre nicht erklären: was geschieht nach dem Tode mit den Menschen, die durchweg anständig, aber notwendigerweise nicht sündenfrei gelebt haben und die plötzlich und unerwartet sterben? Denn zur Erlösung und zum Eingang in das Reich Gottes ist ja die Anrufung Gottes und dessen Verzeihung der Sünden unerlässlich! Was geschieht mit den Kindern und Jugendlichen, die plötzlich sterben und die überhaupt noch keine Sünde begangen haben können? Hier muss die christliche Kirche kompliziert mit dem Begriff der Erbsünde argumentieren, was kaum jemand versteht.

Woher ich das weiß:Recherche

Es kommt wohl drauf an, wie wir entstanden sind. Von wem oder von was.

Übrig bleibt die Erinnerung. So erscheint es.

Du wirst vielleicht alt. Doch deine Erinnerungen bleiben immer jung.

Alte Erzählungen überliefern uns zumeist unserer Existenzgründung von einem höheren Bewusstsein.

Das führt unter anderem auch zu der Frage: Wo und wie sind die Grenzen eines individuellen Lebewesen/Geist/Seele/Bewusstsein etc. definiert?

Was macht ein Lebewesen in der Tat einzigartig? Endgültig einzigartig.

Ein Beispielszenario:

Angenommen, unserere Erinnerungen werden gespeichert. Irgendwie.

Wer hat am Ende Zugriff auf diese Erinnerungen?

Es könnte ja unter anderem so sein, dass z.B. ein höheres Bewusstsein gewissen Zugriff darauf hat. Dieses höhere Bewusstsein könnte dann z.B. alle unsere Erinnerungen in einen Topf werfen.

Am Ende würden wir in dem Fall alle "zusammenwachsen".

Es würde ein Lebewesen entstehen, dass Zugriff auf alle Geheimnisse und Erinnerung aller vergangenen Lebewesen enthält. Im unbestimmten Rahmen.

Sprich: Du kannst dich an meine Erinnerungen erinnern und ich mich an deine Erinnerungen.

Doch wie weit würde das gehen?

Wann wird das Geheimnis unserer Existenz gelüftet?

Gibt es neben uns ein höheres Bewusstsein oder ganz einfach: sind wir alleine mit unserer Existenz oder gibt es noch viele andere sozusagen einzigartige Fremde?

Sind wir vielleicht selbst der Schöpfer, der seine Schöpfung "Mensch" testet, ausprobiert und auf den Prüfstand schickt?

Wer weiß das schon.

Einige Rätsel brauchen eben mehr Zeit um gelöst zu werden.

Ja, nach deinem Tod geht das Leben der anderen weiter, als wärst du nie da gewesen.

Für dich selber ist es aus. Du hast kein Empfinden mehr, keine Aufmerksamkeit, keine Wachheit, dein Bewusstseinsstrom ist erloschen. Dein Körper zerfällt in seine physikalischen und chemischen Bestandteile.

nope, da ist nichts mehr.
licht aus und das wars dann.
klingt deprimierend oder? deswegen gibts so tolle märchengeschichten von seelen und co. weils schöner wirkt.

Du kommst auf die Welt und deine Seele und Geist geht in den Körper. Wenn man stirbt dann geht die Seele und Geist wieder in die Heimat zurück wo sie hergekommen ist. Meine Theorie. Das es ein Leben nach dem Tod gibt habe ich persönlich schon erfahren.