Tod = Wunschlos glücklich oder Logikfehler?
Tod = Nichts mehr wollen = Alles haben, was man will, aber dies nicht erleben, was aber nicht schlimm ist, da man es nicht mehr erleben/nichts Gutes empfinden will = Güte ohne Güte für ein Ich, das nicht ist
1 Antwort
Nichts mehr zu wollen, ist egal, wenn man nichts mehr hat und nicht mehr ist.
Tod ist also nicht gleicht "wunschlos glücklich", sondern Tod = Nichts mehr.
Ohne die Möglichkeit Glück zu empfinden, kann man nicht glücklich sein, einfache Logik.
Nein, die Nichtexistenz löst kein Paradoxon aus.
Du versuchst einfach nur Dinge da hinein zu interpretieren, die damit nichts zu tun haben und die dann keine Bedeutung mehr haben.
Dein Gedankenchaos hier ist ungefähr so wie wenn jemand fragen würde ob eine Kerzenflamme unter Wasser heiß oder kalt wäre, wenn sie unter Wasser brennen könnte (Normale Flamme).
Oder wer dich hören könnte, wenn du im Vakuum des Weltalls Saxophon spielen würdest.
Tod = Ende der Existenz. Ende der Geschichte.
Ich versuche es noch einmal anders: Auf uns alle kommt die Neutralität des Todes zu, die ich genau wie du sehe. Jetzt verbinden wir damit Hoffnung und Ängste bzw. finden wir es schade, dass wir kein Glück mehr empfinden können werden, und gut, dass wir keine Schmerzen mehr ertragen müssen. Man kann aber immer nur von einer dieser beiden Seiten aus fühlen. An der Stelle entgegnest du, dass diese Betrachtung ja vom Toten dann gar nicht mehr vorgenommen werden kann. Der Tote ist aber ja, er ist nicht existent. Auch wenn man nicht ist, ist man etwas, nämlich nicht. Das mag für dich alles dasselbe sein, im Grunde macht es auch keinen Unterschied, außer bei der Beantwortung der Frage, wie der Tod für einen ist. Und wenn man dann hier eben dieses eben erläuterte Ich ohne Ich bemüht, dann ist insofern auch Güte ohne Güte möglich - durch das Nichtwollen. Klar bedeutet das kein Glück, das kann man ja nicht empfinden. Es handelt sich um Glück ohne Glück für ein Ich ohne Ich. Und Schmerz ohne Schmerz kann es so betrachtet hingegen nicht geben.
Auch wenn man nicht ist, ist man etwas, nämlich nicht.
Das ist so sinnvoll wie zu behaupten "0 ist etwas, nämlich 1". Du zeigst, dass du das ganze Prinzip über das du hier zu diskutieren versuchst, noch immer nicht verstanden hast.
Und dann behauptest du "Es gibt 1 ohne 1.", was ebenfalls völlig unsinnig ist.
Im Tod existiert man nicht. Man empfindet, fühlt und erlebt nicht, weil man dann nicht mehr existiert. Mehr ist da nicht. Ende der Geschichte. Affe tot, Klappe zu.
Alles andere ist irrelevant und unsinnig. Wie man im Leben über den Tod nachdenken und empfinden mag, ist im Zustand tot zu sein völlig hinfällig. Es gibt keine Pinselstriche mehr zu machen, denn die Leinwand ist weg. Es gibt keine Rechnung zu lösen, denn die Tafel ist gelöscht.
Alles andere ist nichts anderes, als geistige Onanie ohne Sinn und Verstand.
Okay, der Tod ist neutral bzw. nicht erfahrbar, geht uns nichts an, ist egal. Aber warum haben wir dann Angst vor ihm oder hoffen auf ihn? Bzw. warum hat es für uns einen positiven oder negativen Beigeschmack, dass er neutral ist? Der Tod kann neutral für sich selbst sein, aber für uns nur gut oder schlecht. Und dann muss man schauen, was nun davon, und hier komme ich mit meiner Ergründungskette zum Schluss, dass er gut ist.
warum haben wir dann Angst vor ihm
Reiner Instinkt. Unser Körper hat sich dazu entwickelt, trotz aller Widrigkeiten so lange wie möglich am Leben zu bleiben. Die Angst vor dem Tod, ist ein Schutzmechanismus um Verhaltensweisen die das eigene Leben retten können, auszulösen.
Aber wie alle Instinkte können wir auch diesen überwinden. Mittels Willenskraft oder entsprechender Manipulation oder auch durch Verzweiflung.
Das betrifft nicht nur Menschen, auch Tiere begehen auf die eine oder andere Weise Selbstmord, wenn sie keine Hoffnung mehr haben.
warum hat es für uns einen positiven oder negativen Beigeschmack
Siehe oben. Zusätzlich kommen hier noch Einflüsse von Umfeld und Kultur ins Spiel.
aber für uns nur gut oder schlecht.
Das ist reine Interpretationssache. Diese individuellen Bewertungen sind jedoch keinesfalls allgemeingültig.
Was du hier verwechselst, ist "Der Tod ist gut" mit "Ich finde den Tod gut". Deine mit Logikfehlern behaftete, durch deine Perspektive verzerrte und nicht objektive "Begründungskette", spiegelt nur deine Meinung, aber keinesfalls die Fakten wieder.
Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Betrachten wir es anders: Freude und Leid sind Wahrnehmungen, zu denen man als Toter nicht fähig ist. Ersetzen wir diese Kategorien durch Bedürfnislosigkeit und Willen. Wer will, leidet (weil er etwas Schönes will, aber nicht bekommt, oder dass etwas Unangenehmes aufhört, aber es nicht tut), wer nichts will, ist zufrieden. Und wenn man tot ist, dann ist man zwar nicht zur Freude fähig, aber was durchaus geschieht, ist, dass man nichts will, denn das ist ein Markenzeichen der Nichtexistenz. Dass man nichts will, bringt einem erst einmal nichts, da einem die eigentlich damit einhergehende Zufriedenheit entgeht. Das macht aber nichts, da man sie ja gar nicht will. Also Güte ohne Güte für ein Ich ohne Ich.
Ein 100-ml-Glas mit 50 ml ist entweder halb voll oder halb leer, es gibt hier kein halb neutral oder so. Ich weiß, was du meinst, dass man als Toter nicht mehr ist und es einem deshalb nicht mehr gut oder schlecht gehen kann. Dennoch hast du vermutlich wie ich Angst vor dem Tod oder legst Hoffnung in ihn, weil wir der Neutralität der Nichtexistenz begegnen. Man müsste diese Neutralität bewerten können, also dass man es gut findet, nicht mehr leiden zu müssen, oder schlecht findet, kein Glück mehr empfinden zu können. Aber um etwas bewerten zu können, müsste man existieren. Also die Nichtexistenz löst gewissermaßen ein Paradoxon aus. Hier stellt sich mir die Frage, ob man zu dessen Auflösung quasi ein Ich ohne Ich in den Term setzen kann, dass ja insofern da ist als dass es sich in einer Neutralität befindet, die nicht neutral sein kann, und dann die Bedürfnislosigkeit dieses Individuums heranziehen kann, um für dieses Ich ohne Ich eine Güte ohne Güte festzustellen.