Tipps zum Umgang mit Stress und Selbstzweifel?
Hey zusammen,
Ich mache mir ziemlich Sorgen um meinen Bruder. Er hat gerade sein duales Studium beendet und arbeitet seit 6 Monaten nun in dem Unternehmen. Er hat schon seit Beginn des Studiums immer wieder depressive Phasen und äußert sehr viele Selbstzweifel. Es stresst ihn, dass auf der Arbeit so viel von ihm erwartet wird und er lässt alles sehr nahe an ihn rankommen und sieht die Schuld immer bei sich. Er hat mit Kollegen darüber geredet aber obwohl sie ihn verstehen lässt sich die Situation nicht ändern. Er unternimmt sehr viel in seiner Freizeit, ist extrem sportlich aber wohnt noch zu Hause und hat keine Freundin, waa ihn auch herunterzieht (glaube ich).
Neulich hat er zu meiner Mutter gesagt, dass er zu schwach für diese Welt ist und das macht mir große Sorgen. Mit mir spricht er gar nicht über solche Themen. Wir stehen uns leider nicht besonders nahe und er will sich auch nichts von seiner kleinen Schwester sagen lassen. Job kündigen, reisen gehen, von Zuhause ausziehen, unbedingt mal mit einem Psychologen reden - natürlich alles Dinge, die uns einfallen aber es muss ja von ihm selbst aus kommen.
Habt ihr eine Idee, wie wir ihm dabei helfen können? Könnt ihr irgendwelche Workshops, Gruppen etc empfehlen oder hat eigene Erfahrungen mit dem Thema? Er spielt immer diesen Typen, der alles unter Kontrolle hat und nimmt ungern Hilfe an aber so kann das ja auch nicht weitergehen.
1 Antwort
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Was hat er denn für einen Eindruck gemacht als er sein duales Studium beendet hat?
Ich mein, dass ist ja eigentlich ein riesiger Erfolg für sein Leben.
War er nicht überglücklich, es endlich geschafft zu haben...?
Oder hat ihm das Studium von Anfang an vielleicht gar nicht wirklich gefallen, da du erwähnt hast, dass er schon bei Beginn des Studiums depressive Phasen durchgemacht hat?
War dieses Studium nicht seine Leidenschaft und er hat sich mehr oder weniger durchgequält?
Vergleicht er sich oft mit anderen Menschen?
Sich ständig zu vergleichen, kann sehr unglücklich machen.
Man wird sich nie gut genug für die Welt fühlen.
Hat er Freunde, die ihm wirklich nahe stehen?
Gute Freunde sind nach meiner Meinung wichtig, damit man sich an jemanden wenden kann, wenn es einem nicht so gut geht und man sich über Ängste und Ziele austauschen kann.
Oder ist er eventuell vereinsamt bzw. fühlt er sich einsam?
Es gibt auch Leute, die zwar einen Freundeskreis haben, sich aber trotzdem einsam fühlen, weil sie sich nicht zugehörig fühlen und man nicht auf der selben Wellenlänge ist.
Seine Eltern haben ihm in der Kindheit genug Liebe gegeben?
Kindheit ohne Liebe führt so gut wie immer zu Minderwertigkeitskomplexen bei Erwachsenen.
Hatten seine Eltern sehr hohe Erwartungen in seiner Schulzeit?
Ich kenne das zerschmetternde Gefühl, wenn man seine Eltern mal mit einer schlechten Note enttäuscht. Es führt zu Perfektionismus und unerträglichem Leistungsdruck, was auf Dauer seelisch zerfetzen kann.
Wurde er gemobbt?
Keine Ahnung, ich kann da so viel fragen.