Thermostat einstellen?

2 Antworten

Hallo Kenji23,

ich nehme an, die Gastherme ist "Deine" separate Heizung, so dass es bei Euch im Haus also keine Zentralheizung gibt, von der aus alle Wohnungen mit Heizung und Warmwasser versorgt werden, sondern dass jede Wohneinheit das durch eine solche Therme separat hat? Ebenso nehme ich an, dass die Heizkörper in den anderen Räumen, von denen Du schreibst, also auch von dieser Gas-Therme aus mit Heizwasser gespeist werden?

Üblicherweise gilt die Faust-Formel, dass bei den Thermostat-Ventilen an Wasser-Heizkörpern die Stufe 3 ungefähr 20 °C Wärme bringt. Wie genau da jetzt der Zusammenhang mit dem Raumthermostat in Deiner Küche ist, kann ich so leider nicht einschätzen. Entscheidend ist für Dich vor allem, dass Du soviel Wärme wie Du Dir wünscht in die Räume bekommst. Dazu kannst Du mal verschiedene Einstellungen ausprobieren und dann schaun, ob die Heizkörper dabei warm werden; und dann kannst Du die Thermostate nach und nach so einregeln, wie es für Dich angenehm ist.

Wenn Du an solchen Thermostaten Veränderungen vornimmst, kann es allerdings je nach Raumgröße durchaus auch mehrere Stunden dauern, bis der neu eingestellte Termperaturwert sich eingependelt hat.

Liebe Grüße 🙂

Das Problem, dass die Therme so oft anspringt, liegt in der unsinnigen Konstruktion unserer Heizungsanlagen. Die Therme weiß nichts von der Einstellung der Thermostatventile und der Temperatur in den einzelnen Räumen. Sie läuft an, wenn das Rücklaufwasser eine bestimmte Temperatur unterschreitet (die meisten Heizungen sind rücklaufgesteuert). Das ist aber schon der Fall, wenn nur an einer einzelnen Heizung das Ventil öffnet. Entsprechend schnell ist das Rücklaufwasser warm, die Therme stellt ab, bis das nächste Ventil in einem anderen Raum öffnet.

Auf jeden Fall solltest Du den Heizkörper in der Küche auf max, also wahrscheinlich 5 stellen. Nur dann kann der Raumthermostat etwas bewirken. In den anderen Räumen stellst Du die Thermostate so ein, wie Du die Temperatur haben willst, also Wohnzimmer etwa auf 3, Schlafzimmer auf 2.

Wenn die Therme eine Einstellung für die Heizwassertemperatur hat, dann kannst Du damit experimentieren, diese zu reduzieren. In kleinen Schritten immer weiter zurückdrehen. Wird es nicht mehr ausreichend warm in der Wohnung, drehst Du wieder ein Stück hoch. Es kann sein, dass bei großer Kälte diese Einstellung etwas erhöht werden muß, in der Übergangszeit kannst Du dann wieder reduzieren.

Jetzt kann es aber sein, dass der Heizkörper in der Küche zu großzügig bemessen wurde, so dass die Küche zu schnell warm wird. Dann stellt die Therme ab, die anderen Räume werden nicht mehr warm. Die Küche ist auch ein denkbar schlechter Ort für diesen Thermostaten, da in der Küche andere Wärmeerzeuger vorhanden sind wie Backofen etc. Bei ausgiebigem Gebrauch des Ofens stellt dann die Therme ebenfalls ab. Wenn dieses Problem besteht, kann man den Durchfluß des Heizkörpers reduzieren. Mit ein wenig Experimentieren kommt man so oft zu einer brauchbaren Einstellung.

Eine wirklich sinnvolle Heizungsregelung hätte Temperatursensoren in allen Räumen, die ihre Meßwerte zu einer zentralen Einheit liefern. Auch die Ventile für die Heizungen wären elektrisch von dieser Einheit aus steuerbar. Dann könnte eine Software die Steuerung optimieren. Idealerweise würde die Software in den ersten Betriebswochen ein thermisches Modell der Wohnung ermitteln (Wie schnell steigen und fallen Temperaturen in den einzelnen Räumen? Wie schnell reagiert die Wohnraumtemperatur auf Änderungen der Außentemperatur). Die Software könnte dann den Betrieb der Therme koordinieren, eine sinnvolle Rücklauftemperatur festlegen und so weiter. Seltsam: wir haben Smartphones, Computer, elektronische Tafeln in den Schulen, reden über selbstfahrende Autos, aber die Heizungen, die einen riesigen Teil unseres Energieverbrauches ausmachen, werden gebaut wie vor 50 Jahren.