Therapie abbrechen und alleine klarkommen?

10 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Angst vor den Therapiestunden ist am Anfang für viele Patienten normal.

Wenn du an deinen Problemen wirkloch arbeiten willst, musst du dich zuerst dieser Angst stellen und das beinhaltet wohl oder übel, dich zuerst einmal da hin zu zwingen. Denn wenn du Angst hast, darüber zu sprechen, ist das eins deiner vielen Symptome und kann dem Therapeuten bereits viel über deine Situation verraten, ohne dass du viel sagen musst.

Mein Tip wäre, dass du bei deiner nächsten Therapiestunde klar machst, dass es ein erstes großes Thema gibt, das vor allem anderen dran sein muss. Die Angst vor diesen Stunden.

Handelt es sich um einen guten Therapeuten wird er dich ernst nehmen und vermutlich sich erstmal diese Stunde lang mit dir zusammen mit deiner Angst befassen und Lösungen ermitteln, wie er es dir so leicht wie möglich machen kann. Therapie setzt ein Gespräch vorraus, weshalb du den Mund aufmachen musst. Ich weiß, es fühlt sich an als sei es unmöglich, zu viel Angst und zu viel Druck stehen dahinter. Aber ich bin mir sicher du wirst deinen Weg finden und dein Therapeut wird dich unterstützen wo er kann.

PS: Was ein Therapeut denkt darf niemals die Frage sein.

Wenn man mit einem Therapeuten spricht muss man sich vorstellen, mündlich Tagebuch zu schreiben, nur, dass das Papier dir antworten geben kann.

Meinungen und Scheu vor Verurteilung bremsen die Therapie. Es dauert eine Weile es abzulegen, grade, wenn man im Alltag viel veruteilt wird. Aber ein guter Therapeut wird dich nicht verurteilen für das, was du ihm erzählst.

Wenn du einem Pfarrer von deinen Zweifeln an Gott erzählst, kippt er ja auch nicht die Weihwasserschale über deinen Kopf, oder?

Ich wünsche dir viel Glück und hoffe, dass deine Therapie dir die Heilung verschaffen kann, die du brauchst. Du musst "nur" Mut aufbringen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich habe meine Therapie abgebrochen, da es mir etwas besser ging und ich nicht das Gefühl hatte, dass sie mir half.
Bisher hatte ich noch keinen Rückfall und es geht mir ganz gut, aber ich kann dir auch nicht sagen, ob ich es auf Zeit schaffe.

Ich habe mit meiner Therapeutin abgemacht, dass ich ihr ca. 1mal im Monat eine Mail schreibe und ihr mitteile, wie es mir geht. Und ich kann jeder Zeit zurückkommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

verreisterNutzer  05.12.2019, 02:06
Und ich kann jeder Zeit zurückkommen.

Das geht doch überhaupt nicht.

Wenn du eine Psychotherapie beendest, musst du erst mal 2 Jahre warten bis du wieder eine Therapie anfangen darfst. Außer du wechselst die Art der Therapie, was aber bedeutet, dass du deine ehemalige Therapeutin nicht mehr hast.

Ich vermute du hast deine Therapie nur unterbrochen. Therapiepause eingelegt.

Hi. Ich hab nach einem halben Jahr meine Therapie abgebrochen. Zu dem Zeitpunkt ging es mir zwar schlecht aber ich hatte das Gefühl trotz der Therapie nicht weiter zu kommen. Ich habe meine Therapeutin persönlich gesagt das ich die Therapie nicht weiter vorführen möchte und auch die Gründe dafür genannt. Sie sagte das es bei mir liegt die Therapie abzubrechen. Ich bin nicht selbst Mord gefährdet und bin bis jetzt in einer Maßnahme in der ich zum Glück Unterstützung bekomme wenn ich Probleme habe. Ich habe aber schnell gemerkt das ich meine Probleme nicht loswerde wenn ich alleine vor mich hin denke. Die von der Maßnahme konnten mir auch nicht so helfen wie ein Psychiater. Ich habe dann beschlossen eine neue Therapie anzufangen bei einen anderen Psychiater. Ich rate dir es dir zu überlegen. Gibt es Probleme mit deinen Therapeuten/in? Hast du das Gefühl es hilft nicht? Dann solltest du mit deinen Therapeuten/in sprechen und schauen wie man das Problem lösen kann. Ich glaube nicht das dein Therapeut/in sauer oder abwertend reagieren wird. Vor allem weil das nicht die Reaktion ist die jemand in diesen Job an den Tag legen sollte.

Ich hatte zwar noch nie sehr große Probleme wie ernsthafte Depressionen oder mehr, aber ich brauche nie jemanden zum reden und bleibe auch lieber für mich.

Das muss jeder für sich selbst entscheiden, ob ihm das etwas bringt oder nicht oder ob es für einen besser ist, einfach in Ruhe gelassen zu werden.

Warum willst du die Therapie denn abbrechen?

Wenn es am Therapeuten liegt, würde ich dir empfehlen, nach einem Anderen zu suchen. Wenn du Probleme hast, solltest du die Hilfe nicht einfach wegstoßen.


berlingirl1996 
Beitragsersteller
 06.10.2019, 21:50

Nein es liegt nicht am Therapeuten. Ich schaffe es einfach nicht über die Probleme zu reden und habe einfach schon Angst vor den Stunden.

Isabell1515  06.10.2019, 21:55
@berlingirl1996

Das ging mir anfangs ähnlich. Ich mache jetzt seit drei Monaten eine Therapie. Erst letzte Woche habe ich gemerkt, dass meine panische Angst davor, über meine Probleme zu sprechen, etwas nachgelassen hat. Mir hat es bisher aber immer geholfen vorher zu den Dingen, über die wir (oder besser gesagt eher mein Therapeut xD) in der letzten Therapiestunde gesprochen haben, aufzuschreiben und zur nächsten Therapiestunde mitzubringen. Dann musste ich weniger sprechen und dem Therapeuten hat es weitergeholfen.