Therapeut fragt immer wieder nach?
Ist es normal, dass ein Therapeut immer wieder nachfragt?
Und sich scheinbar an Erzähltes nicht mehr erinnern kann.
Soll das Taktik sein ?
Oder ist der Therapeut vergesslich?
3 Antworten
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Das hängt von der genauen Fragestellung ab.
Erinnerungen sind nicht objektiv, und verändern sich auch - je nachdem, wie man sie aktuell bewertet. Das Nachfragen kann auch eine Abklärung sein, ob es Unterschiede in deinen Äußerungen gibt, vielleicht auch emotionale (dass Ereignisse in einer anderen Emotion gäußert werden). Ich gehe davon aus, dass es deiner Bewusstmachung über die Ereignisse dient, und mit Vergesslichekeit des Therapeuten zu tun hat.
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Fragen ist das Werkzeug um heraus zu finden was für eine psychische Störung du hast.
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Wenn du an ein Erlebnis aus ferner Vergangenheit denkst, kann es sein, dass du zum Beispiel ein Jahr nach dem Erlebnis dieses Erlebnis anders siehst / bewertest als 10 Jahre nach dem Erlebnis. Das Erlebnis hat sich nicht verändert, aber deine eigene Bewertung des Erlebten schon.
Wenn man Erlebnisse "bearbeitet", ändert sich meistens die Sicht der Dinge. Meistens ist das ein therapeutischer Erfolg. Du hast so was wie einen "Aha"-Effekt. Dein veränderter Blickwinkel auf das Ereignis kann auch dein damit verbundenes "Problem" verändern. Heißt: dein Therapeut hat seinen Job gut gemacht weil du jetzt dein "Problem" anders bewertest und dadurch vielleicht eine Option hast, gewisse Handlungsstrategien anzuwenden, die davor "nichts gebracht" haben, jetzt aber hilfreich sind.
Demzufolge hätte "immer wieder nachfragen" tatsächlich einen Sinn.
Wenn du denkst, der Therapeut würde nur aus Vergesslichkeit nachfragen, kannst du ja etwas in der Art sagen: "Das habe ich doch alles schon erzählt. Haben Sie sich das damals nicht notiert / wissen Sie es nicht mehr? Ich wiederhole mich nur ungern. Die Zeit hier sollten wir sinnvoller nutzen als Wiederholungen zum Besten zu geben, oder?"