Thanksgiving und Rechte der Ureinwohner?

5 Antworten

Das können dir deine Kontakte bei den Natives besser erklären, aber beim Thanksgiving wird an ein Ereignis erinnert, bei dem die indigenen Einwohner die europäischen Migranten vor dem Hungertod gerettet haben.

Es gibt ein Gedicht:

Nikolaus Lenau Die drei Indianer (1834)

 "Mächtig zürnt der Himmel im Gewitter,

Schmettert manche Rieseneich' in Splitter,

 Uebertönt des Niagara Stimme,

 Und mit seiner Blitze Flammenruthen

Peitscht er schneller die beschäumten Fluten,

Daß sie stürzen mit empörtem Grimme.

Indianer steh'n am lauten Strande,

Lauschen nach dem wilden Wogenbrande,

Nach des Waldes bangem Sterbgestöhne

Greis der eine, mit ergrautem Haare,

 Aufrecht überragend seine Jahre,

 Die zwei andern seine starken Söhne.

 Seine Söhne jetzt der Greis betrachtet,

 Und sein Blick sich dunkler jetzt umnachtet,

Als die Wolken, die den Himmel schwärzen,

 Und sein Aug' versendet wild're Blitze,

 Als das Wetter durch die Wolkenritze,

 Und er spricht aus tief empörtem Herzen:

 "Fluch den Weißen! ihren letzten Spuren!

Jeder Welle Fluch, worauf sie fuhren,

 Die einst Bettler unsern Strand erklettert!

 Fluch dem Windhauch, dienstbar ihrem Schiffe!

 Hundert Flüche jedem Felsenriffe,

 Der sie nicht hat in den Grund geschmettert!

Täglich über's Meer in wilder Eile

 Fliegen ihre Schiffe, gift'ge Pfeile,

 Treffen unsre Küste mit Verderben.

 Nichts hat uns die Räuberbrut gelassen,

 Als im Herzen tödtlich bittres Hassen:

Kommt, ihr Kinder, kommt, wir wollen sterben!""

usw.

Die ersten Siedler in den USA haben am Anfang furchtbaren Hunger erlitten. Die Ureinwohner haben ihnen geholfen zu überleben und gezeigt wie man in Amerika bzw in ihrer Region richtigen Ackerbau betreibt.

Thanks giving wurde als Fest zwischen Siedlern und Indianern gefeiert, als die ersten Ernteerfolge den Hunger der Siedler beendeten. Ohne die Hilfe der Indianer wäre das wohl nicht gelungen.

In den darauffolgenden Jahren wurde die USA immer weiter von Europäern besidedelt. Die indigenen Bevölkerungsgruppe wurden immer mehr verdrängt. Viele starben, oder wurden Teil der Europäisch geprägten Gesellschaft. Am Ende wurden einige Indianerstämme in Reservaten eingesperrt.

Das sehen gerade linke Amerikaner heute als Anlass thanks giving nicht mehr zu feiern. Ich würde das nicht nur auf die Ureinwohner limitieren. Es gibt durch aus Ureinwohner die die positiven Teile der Beziehung zwischen Europäern und Ureinwohnern betonen und thanks giving feiern. Diese findet man aber vor allem im konservativen Amerika. Genauso gibt es weiße die thanks giving als rassistisch betiteln ... Die findest du im linken sprektrum.

An Erntedank dankt man für die Ernte, die man auf seinem Land eingebracht hat. Hat man kein Land mehr (weil es geraubt wurde), hat man keine Ernte und daher auch nichts, für das man danken muss.

Das ist in den USA ein uraltes Thema.

Warum sollten die "Indianer" dankbar dafür sein, dass ihnen ihr Land weggenommen wurde, auf dem sie ihre eigene Ernte hätten einbringen können?

Gruß, earnest