Tattoo falsch gestochen, was kann ich tun?
Ich habe mir vor einigen Monaten ein tattoo stechen lassen. Ich habe den tätowierer auf Instagram entdeckt und sein feed sah eigentlich sehr viel versprechend aus. Das ganze passierte eher privat, ohne Vertrag/ Einverständniserklärung etc., auch der Preis wurde erst danach ausgemacht.
Das tattoo befindet sich an meinem hinterarm und in den ersten Tagen war noch die Folie drauf weswegen ich es erst am 3. Tag so richtig betrachten konnte. Da ist mir dann aufgefallen dass es falsch gestochen wurde: viele Linien ergeben keinen Sinn, sind teilweise verschwunden, krumm und komplett anders gestochen als auf der Vorlage. Nun habe ich ihn darauf angeschrieben und er zeigt kein großartiges Interesse da irgendwas zu machen. Er meinte er kann es nachstechen, aber Der aktuelle Stand ist, dass ich seit 3 Wochen von ihm ignoriert werde. Was kann ich tun?
4 Antworten
>> Was kann ich tun?
Nicht wirklich viel, da das ganze im privaten Rahmen abgelaufen ist.
Du erzählt deine Story, er seine... Aussage gegen Aussage.
Was hat dich geritten, dich auf sowas einzulassen? 🤔
Oh man ich fühle mit dir :/
Schau mal hier (nicht ganz so "neu" aber trotzdem interessant)
"Neues Urteil zu verpfuschtem TattooUm die Antwort vorwegzunehmen: Die Aussichten sind in einem solchen Falle nach gegenwärtiger Rechtslage gar nicht so schlecht. Dies legt zumindest ein aktuelles Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Hamm vom 05.03.2014 nahe (Az. 12 U 151/13).
Hier hatte eine Frau ein verpfuschtes Tattoo eingeklagt. Das Angebot des Tätowierers, die fehlerhafte Arbeit auf seine Kosten entfernen zu lassen, um durch eine erneute Tätowierung eine einwandfreie Leistung zu erbringen, hatte sie abgelehnt.
Der Tätowierer berief sich darauf, dass ihm das Recht auf Nachbesserung zustehe. Dies verneinte jedoch das OLG Hamm indem es eine erste Entscheidung des Landesgerichts Bochum bestätigte."
Und:
"Schmerzensgeld und Schadensersatz vom TätowiererNehmen wir einmal an, ein Kunde erleidet einen Schaden, da sein Tattoo mangelhaft ist (mangelhaft wäre selbst eine kleinere Abweichung vom gewünschten Motiv oder Schriftzug – AG München, Urteil vom 17.03.2011, 213 C 917/11). So auch der Fall, der beim 12. Zivilsenat des Oberlandesgericht Hamm landete. Das Gericht sprach der Klägerin infolgedessen ein Schmerzensgeld iHv. 750 Euro zu und bejahte die Ersatzpflicht des Beklagten im Hinblick auf zukünftige materielle und immaterielle Schäden wegen der mangelhaften Tätowierung. Geregelt sind Schmerzensgeldansprüche in § 253 BGB, der bestimmt, dass wenn – wegen einer Verletzung des Körpers oder der Gesundheit – Schadensersatz zu leisten ist, auch wegen des Schadens, der nicht Vermögensschaden ist, eine billige Entschädigung in Geld gefordert werden kann. Wann eine Entschädigung dabei als „billig“ und hinreichend gilt, ist im Einzelfall vom Gericht zu entscheiden.
Reichweite des SchadensersatzesFerner hat das Studio im Falle einer Pflichtverletzung den entstandenen materiellen Schaden zu ersetzen. Der Tätowierer trägt also beispielsweise die Kosten für die Entfernung des fehlerhaften Tattoos mittels einer Lasertherapie. Hierbei – möglicherweise – entstehende Pigmentveränderungen oder Narben sind ebenfalls Schäden, für die der Tätowierer aufkommen muss. Selbst die Kosten für das Tattoostechen sind erstattungsfähig (AG Neubrandenburg, Urteil vom 10.10.2000, 18 C 160/00)."
Du hast auf dieser Seite auch die Möglichkeit, auf eine Erstberatung. Entweder via Telefon oder E-Mail.
Wie viel hast Du bezahlt?
Kannst Du den Typen festmachen? Ist er in einem Studio oder nur ein freischaffender Pfuscher?
Die 80 Euro würde ich verloren geben.
Das Problem ist Dein Tatoo. Denkst Du, kann man es wegmachen?
Das Nachstechen oder gar Cover-up finde ich persönlich oft schlimmer als vorher.
Dass Du am falschen Platz gespart hast, sage ich Dir nicht, - denn das weißt Du mittlerweile leider selbst.
Ich hoffe du bist da nicht an einen geraten, der sich mal eben ne Tattoomaschine auf Ebay bestellt hat und sich dann dachte "Och, das kann ja jeder! Leicht verdientes Geld."
Leider habe ich gar keinen Schimmer, an wen du dich mal wenden könntest ... vielleicht mal auf gut Glück bei einem Hautarzt aufkreuzen und nachfragen, ob sich irgendwie feststellen lässt, was der Kerl dir da unter die Haut gestochen hat. Im Netz werden leider auch Tinten verkauft, die hier gar nicht zugelassen sind aufgrund giftiger Inhaltsstoffe...
Bitte nächstes mal unbedingt in ein gutes Studio gehen und dich richtig beraten lassen bzgl Risiken, Hygiene/Pflege etc. Vernünftige und sichere Tattoos haben halt auch ihren Preis aber dafür machen es Menschen, die wissen, wie es funktioniert und dir nicht mit wackligen Händen und Schrottmaschinen irgendeinen Mist unter die Haut bringen, der deine Gesundheit gefährden kann.
Faustregel: Piercings/Ohrlöcher und Tattoos > ab in die Studios und die Angestellten da mit Fragen löchern. Je mehr Infos du kriegst, desto besser. Und unbedingt mit Papierkram, auch wenn's nervig ist.
Normalerweise ist das Körperverletzung und dazu noch Steuerbetrug.
Wie jetzt normalerweise? Also kann ich nun dagegen vorgehen oder nicht?
In Österreich ist es so das jedes Tattoo das nicht von einem offiziellen Tattoowierer gestochen wurde und der dich nicht den Zettel hat ausfülln lassen Körperverletzung ist egal ob es einvernehmlich war oder nicht.
Ich schätze in Deutschland ist es so ähnlich.
Ich bin mir sicher das du ihn anzeigen kannst mindestens für die Schwarzarbeit.
Ich glaube, zu dem hier geschilderten Sachverhalt gibt es mindestens zwei Personen die Ärger wegen Schwarzarbeit bekommen könnten.....
Ich habe 80€ bezahlt und das tattoo ist um die 8cm groß. Er arbeitet nebenbei in einem Studio meinte er.