Strom erzeugen durch Radfahren?

6 Antworten

Lass mich mal kurz rechnen: Du trittst als einigermaßen trainierter Radler evtl. 250 W Dauerleistung. Wenn wir mal davon ausgehen, dass diese Leistung verlustlos ins Netz eingespeist werden kann, hättest Du nach gerade mal 4 Stunden 1 kWh erzeugt. Im Gegenwert von ca. 0,30 €.

Wenn Du ne Stunde locker fährst, gehe ich von max. 150 W Dauerleistung aus. Da wären wir bei sensationellen 4 Cent!

Möglich ist es und es wird auch zum Teil gemacht, wirklich rentabel ist es aber nicht, ein Mensch erzeugt idR nicht genug Leistung.

Um ein kleines Dorf mit Energie zu versorgen benötigt man durchschnittlich 1MW elektrische Leistung.

Ein Mensch schafft vielleicht 200W, was bedeutet, dass 5000 Menschen den ganzen Tag vollgas geben müssen um ein Dorf zu versorgen.

Das ist jetzt nur die Energietechnische Betrachtung, finanziell ist die Bilanz noch schlechter und die höheren Anschaffungskosten der Geräte werden sich vermutlich niemals Amortisieren, weil die Geräte vermutlich defekt sind bevor sie ihren Eigenpreis wieder eingebracht haben.

Auch wenns natürlich eine nette Idee ist sehe ich da keinen wirklichen Gewinn darin.

wird im zuge der aktuellen ökowelle bereits schon mehfach gemacht. aber wirklich rentabel ist es nicht. die mehrkosten für die infrasturktur und die geräte stehen in keinem verhältnis zum ertrag. selbst wenn man die werbewirksamkeit mit einberechnet.

das gibt einen kurzen run auf die gerätschaften, dann will jeder mal ein wenig strom erzeugen und ganz schnell merken die kunden dann, dass es auch nichts anderes ist als eine normale rudermaschine, ein normales trimdichrad, ein normaler orbitalcrosstrainer, ein normales laufband etc...

so eine maschine mit einem generator auszustatten, die last muss ja auch einstellbar sein, kostet an sich schon mal pro gerät gute 1.500 € nur für die nötige hardware, dann muss das ganze ja noch eingebaut werden.

dazu noch die erhöhten maßnahmen für die infrasturkur. angefangen beim quadrantenzähler über eine spezielle verkabelung bis hin zu entsprechenden schutzorganen wie gridguard etc...

lohnt sich also unterm strich nicht.

lg, anna


RobertLiebling  02.01.2018, 21:45
so eine maschine mit einem generator auszustatten, die last muss ja auch einstellbar sein, kostet an sich schon mal pro gerät gute 1.500 € nur für die nötige hardware, dann muss das ganze ja noch eingebaut werden.


Von TACX gibt's Rollentrainer mit Powerback-Funktion (Fortius und Genius). Diese Trainer waren zwar im Spitzensegment angesiedelt, aber dennoch für ca. 1.000 € zu bekommen (mittlerweile deutlich günstiger). Da wurde während des Trainings ein eventueller Energieüberschuss (mit Motorbremse erzeugt) ins Stromnetz zurückgeführt, anstatt ihn in Form von Wärme im Gerät zu "verarbeiten".

Aber auch bei intensiven Trainingseinheiten kamen da gerade mal vielleicht 0,20 kWh pro Stunde zusammen. Nicht gerade ein Anreiz, das hauptberuflich zu machen. ;-)

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Peppie85  03.01.2018, 07:30
@RobertLiebling

ich sehe da zwei grundlegende probleme... zum einen, dass das velo noch fehlt, und dann ist es ja "nur" ein traningsrad. bei komplexeren, größeren maschinen geht das ganze schnell mal ins geld. und die tatsache, dass serienmässig was mit generator angeboten wird, heißt noch lange nicht, dass man zu dem preis was bestehendes umrüsten kann. entwicklungskosten etc - du verstehst?

ach ja, und was ist mit dem anschluss? das geniusteil hat bestimmt keinen festnetzanschluss, der aber gemäß der geltenden vorschriften mit gutem grund für eine erzeugungseinrichtung unabdingbar ist.

lg, Anna

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Die Idee an sich ist nicht schlecht, aber leider ist der Aufwand dafür höher als der Ertrag.

naja, 1h Rollentraining mit 200 W bringt 0,2 kWh. Dann lieber 1 Pfandpflasche pro Tag sammeln ;-)