Stresemanns Außenpolitik; Macht- oder Verständigungspolitik?

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eine mögliche Gliederung

  • Einleitung (kann kurz Fragestellung, Quellenlage und Forschungsstand darlegen)
  • Rahmenbedingungen der Außenpolitik der Weimarer Republik
  • Der Wandel von Stresemanns außenpolitischen Standpunkten von der Zeit des Kaiserreiches bis 1923
  • außenpolitische Handlungen und Vorschläge Stresemann1923 – 1929
  • außenpolitische Methoden Stresemanns 1923 – 1929
  • Ziele der Außenpolitik Stresemanns
  • Zusammenfassung/Fazit
  • Bibliographie/Quellen- und Literaturverzeichnis

Die Antwort kann aus einer Untersuchung der außenpolitischen Handlungen und Vorschläge Stresemann 1923 – 1929, seiner Methoden und Ziele hergeleitet werden.

Es sollte auf einen Wandel in seinen Standpunkten hingewiesen werden (in Zeit des Kaiserreiches Befürworter von Kolonialpolitik und Flottenpolitik, im Ersten Weltkrieg von Annexionen und uneingeschränktem U-Boot-Krieg, also ein nationalistischer Machtpolitiker), der wohl durch realistisches Erkennen der gegebenen Bedingungen eingetreten ist.

Handlungen und Vorschläge, die untersucht werden können: Ruhrkrise 1923, Londoner Konferenz (1924) und der Dawes-Plan, Locarno, Beitritt zum Völkerbund, Treffen mit Aristide Briand in Thoiry 1926, Handelsabkommen mit Frankreich 1927, Sicherheitsfragen, Reparationspolitik und Rheinlandräumung 1927 – 1929, Verhandlungen über den Young-Plan

Bei den Methoden könnte darauf eingangen werden, ob internationale und bilaterale Verhandlungen und Abkommen stattgefunden haben, ob auf Diplomatie und Verständigung, wirtschaftliches Gewicht oder auf Druck und Drohungen und militärische Gewalt gesetzt worden ist. Wichtig ist auch die Einbeziehung der Perspektive der anderen.

Bei den Zielen kann untersucht werden, welche Ziele Stresemann verfolgte und in Reden, Briefen, Notizen und Denkschriften nannte. Je nach Lage und Adressaten können solche Dokumente auch taktische Zwecke haben (dies gilt z B. auch für den „Kronprinzenbrief“; http://teachsam.de/geschichte/ges_deu_weimar_18-33/wei_aussenpolitik/wei_ausspol_quellen/wei_ausspol_qu_schr_6.htm). Dabei wollte er einiges an dem durch Friedenvertrag von Versailles eingetretenen Zustand ändern und für Deutschland Verbesserungen erreichen. Zu prüfen ist auch, welche Ziele er für Europa und die Welt hatte. Nach Westen hat er Grenzen anerkannt, nach Osten strebte er Veränderungen an, aber unter Verzicht auf militärische Gewalt.

Machtpolitik und Verständigungspolitik sind nicht völlige Gegensätze. Es gibt aber einen Unterschied, ob Machtpolitik ohne viel Rücksicht auf Verständigung betrieben wird oder Versuche zu Verständigung und Zusammenarbeit mit Bereitschaft zu Zugeständnissen einen hohen Stellenwert haben.

Es ist zu untersuchen, welche Argumente für einen Vorrang von Machtpolitik oder Verständigungspolitik zutreffend sind. Eine Abwägung ergibt das Fazit.


verreisterNutzer  29.05.2022, 10:48

Wow, vielen Dank für diese ausführliche Antwort. Das ist sehr hilfreich.

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