Wie lief der Streit zwischen Paulus und Petrus ab?

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Wegen einer bereits gelösten Streitfrage kam es zwischen Petrus und Paulus zu einiger Unstimmigkeit - es ging immer noch um dasThema Beschneidung der Gläubigen aus den nichtjüdischen Nationen bzw. wie sollte man mit diesen Brüdern umgehen.

Die grundsätzliche Verfahrensweise war bereits von der übergeordneten Ältestenschaft in Jerusalem entschieden worden - eine Beschneidung wurde nicht verlangt.

Galater 2:11-14 beschreibt nun, wie und warum es zu dieser Unstimmigkeit kam:

11Als Kẹphas jedoch nach Antiọchia kam, widerstand ich ihm ins Angesicht, weil er verurteilt dastand.12Denn bevor einige von Jakobus gekommen waren, aß er gewöhnlich mit Leuten von den Nationen; aber als sie eintrafen, schickte er sich an, sich zurückzuziehen und sich abzusondern aus Furcht vor denen aus der Gruppe der Beschnittenen.13Auch die übrigen Juden schlossen sich ihm in seiner Verstellung an, so daß sogar Bạrnabas durch ihre Verstellung mitgerissen wurde.14Als ich aber sah, daß sie nicht den geraden Weg gemäß der Wahrheit der guten Botschaft wandelten, sagte ich vor ihnen allen zu Kẹphas: „Wenn du, obwohl du ein Jude bist, so lebst wie die Nationen und nicht wie Juden, wie kommt es, daß du Leute von den Nationen nötigst, gemäß jüdischem Brauch zu leben?“

Petrus verleugnete jetzt seinen Umgang mit den unbeschnittenen Büdern, um nicht vor der Gruppe aus dem Umkreis des Jakobus (Jesu Halbbruder, Vorsitzender beim Konzil in Jerusalem) "schlecht da zu stehen".

Das Motiv war Menschenfurcht.

Wie unter echten Christen üblich, kam es nicht zu einem dauernden Zerwürfnis. Petrus nannte Paulus in seinem 2. Brief, Kapitel 3, Vers 15 "unser geliebter Bruder Paulus".

15Betrachtet ferner die Geduld unseres Herrn als Rettung, so wie euch unser geliebter Bruder Paulus nach der ihm verliehenen Weisheit ebenfalls schrieb,16indem er von diesen Dingen redete, wie er das auch in all [seinen] Briefen tut. Darin sind jedoch einige Dinge schwer zu verstehen, die die Ungelehrten und Unbefestigten verdrehen, wie [sie es] auch, zu ihrer eigenen Vernichtung, mit den übrigen Schriften [tun].


Unsinkable2  16.01.2013, 11:11

Wie unter echten Christen üblich, kam es nicht zu einem dauernden Zerwürfnis.

Dann gibt es wohl keine "echten Christen", hm?! Oder wie erklärst du dir die tausenden von Splittersekten der Christen, die - jede für sich - beanspruchen, als einzige im Besitz des Wahren Lichts zu sein? ;)

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kdd1945  16.01.2013, 16:54
@Unsinkable2

Du hast einen wunden Punkt angesprochen. Echte Christen bedauern die Zersplitterung der Christenheit sehr, die ja bis hin zu blutigen Kriegen geführt hat.

Die weltweit aktive Gemeinde der christlichen Zeugen Jehovas bemüht sich, nach dem Grundleittext aus Römer 12:18 zu reden und zu handeln:

18**Wenn möglich, haltet, soweit es von euch abhängt, mit allen Menschen Frieden

Das erfordert allerdings die Rückbesinnung und Umkehr vieler auf das wahre Licht des Wortes Gottes.

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Unsinkable2  17.01.2013, 11:28
@kdd1945

Das erfordert allerdings die Rückbesinnung und Umkehr vieler auf das wahre Licht des Wortes Gottes.

... womit wir wieder im Zentrum wären: Was genau ist denn das "Wahre Licht"? Was genau ist denn das "Wahre Wort Gottes"?

Und warum lässt der Gott es in seiner Allwissenheit zu, dass sich zum Einen zehntausende Splittersekten um ein und dasselbe Buch bilden könnten, die sich zum Anderen auch noch bis aufs Blut befehden.

Lassen wir dazu mal kurz das "Göttliche" außen vor: Welche Charaktereigenschaften müsste ein MENSCH haben, der zulässt, dass sich einzelne Gruppen, die eigentlich das gleiche Interesse haben sollten, zunächst bilden und dann auch noch über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg gegenseitig verfolgen und umbringen?

Ich verrate es dir: Es muss ein bitterböser Zyniker sein. Einer, der die Schnauze voll von den Menschen hat und es ihnen mal so richtig zeigen will. Einer, der sie ausbeuten und benutzen will. Einer, dem egal ist, was mit ihnen geschieht, solange er daraus seinen Nutzen (was auch immer wir hier einsetzen wollen) ziehen kann. Einer, der für die Erreichung seiner Ziele eine gespaltene und heterogene Gruppe braucht, die sich in nichts einig werden kann und deshalb leicht zu beherrschen ist.

Ist Gott Zyniker? Oder ging ihm die Allwissenheit ab, auch nur zu erahnen, dass sich keine 2000 Jahre nach der "Novellierung in Richtung Frieden, Barmherzigkeit und Harmonie" kaum etwas zum Besseren, aber vieles zum Schlechteren gewandelt haben würde? Wie viel Leid wäre der Welt - und völlig Unschuldigen - erspart geblieben, hätte es die Christen nie gegeben.

Hasst Gott die Menschen so sehr, dass er ihnen nun die "Christen-Pest" samt all ihrer Ableger, Derivate und Sekten schickte, nachdem er bekanntlich im AT sagte, dass er nie wieder mit einer "Naturkatastrophe" die Menschheit dezimieren wolle?

Oder warum ließ er eine Bibel schaffen, die so wahllos interpretierbar ist, dass es tausende und abertausende Sekten gibt, die - selbstverständlich! - jede für sich glauben, nun aber wirklich im Besitz des "Wahren Lichts" zu sein?

Stammt die Bibel vielleicht vom Teufel persönlich? Ist nicht er es, der die Menschen immer wieder in Versuchung bringen soll - und mit der Bibel auf hervorragende Weise in Versuchung brachte?!

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kdd1945  17.01.2013, 16:44
@Unsinkable2

Hasst Gott die Menschen so sehr, dass er ihnen nun die "Christen-Pest" samt all ihrer Ableger, Derivate und Sekten schickte

Wie sich doch die Anschuldigungen gleichen!!

In der Apostelgeschichte 24:5,6 ein jüdischer Ankläger über den Apostel Paulus:

5Wir haben nämlich diesen Mann als eine Pest befunden, der unter allen Juden auf der ganzen bewohnten Erde Aufstände erregt, und als einen Vorkämpfer der Sekte der Nazarẹner,6als einen, der auch den Tempel zu entweihen versucht hat und den wir festgenommen haben.

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kdd1945  20.01.2013, 21:40
@Unsinkable2

Wie viel Leid wäre der Welt - und völlig Unschuldigen - erspart geblieben, hätte es die Christen nie gegeben.

Stammt die Bibel vielleicht vom Teufel persönlich?

Die Bibel stammt von Gott, aber die Schein -"Christen", die, wie Du sagst, so viel Leid über die Welt gebracht haben sind des Teufels Saat.

Wenn Du wirklich Antworten möchtest, click the link:

http://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/2010201?q=weizen&p=par

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gummigruen  26.06.2020, 11:57
@kdd1945

Dem Wachtturm trau ich nicht. Die tuen heilig und offen, aber wenn man mit ner Kamera kommt, wird man weggejagt. Gab's mal ein Video auf YouTube, finde es nicht.

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Bei einem Besuch von Petrus und anderen Abgesandten der Urgemeinde Jerusalem in einer von Paulus gegründeten Gemeinde kommt es bald zum Konflikt. Die Jerusalemer verweigern die Mahlgemeinschaft. Aus diesem Grund werden sie von Paulus zur Rede gestellt und gescholten (Bibel, Galaterbrief 2).

Petrus war der Lieblingsjünger von Jesus und Paulus lebte später, sodass davon auszugehen ist, dass sie sich persönlich nicht gekannt haben. Du kannst in der Bibel viel über beide lesen. Vielleicht findest du auch im Internet Antworten auf deine Fragen.


ALATI  18.01.2013, 23:15

Das ist nicht ** korrekt ! Die Bekehrung des Paulus fand ca 4.n.Chr. statt. Es ist **nicht wahr das diese beiden zu unterschiedlichen Zeiten gelebt haben . Wie kommst du darauf ?

PAulus und PEtrus begegneten sich in Jerusalem, um die Frage der Einhaltung der Gesetze wie die Beschneidung ein für alle mal zu klären . Es ging um die Frage ob Heiden die an den Messias glaubten erst den Jüdischen Traditionen folgen müsste oder nicht . (Beschneidung ,Speisegesetze )

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WIE der Streit genau abgelaufen ist, wird dir keiner mehr sagen können. DAS es eine Unstimmigkeit gab ist kein Geheimnis, es ging um die jüdischen Sitten, die Beschneidung, Abendmahlgemeinschaft, insbesondere um die jüdischen Speisegesetze, Definition des Messias bzw. Gottessohns und dergleichen mehr. Gut nachverfolgen läßt sich das, indem du diesen Konflikt unter "Judenchristen" bzw. "Heidenchristen" z.B. in Wikipedia nachliest. Siehe hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Heidenchristen#Verfolgungen_der_Judenchristen

Bemerkenswert ist hier, das Paulus eine eher "Heidenchristen" freundliche Einstellung vertrat. Siehe auch unter "Paulinismus"