Steg Tonabnehmer an Halsposition verwenden(Gitarre)?

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Hallo,

der typische Sound eines Stegtonabnehmers ergibt sich durch seine Position. So wie der Klang der Saiten am Steg angeschlagen anders klingt als wenn man die Saiten eher Richtung Hals anschlägt; klingt eben ein Tonabnehmer je nach Position anders.

Ursprünglich wurde beim Gibson (Seth Lover Humbucker - Der DiMarzio basiert darauf) auch nicht zwischen Hals und Stegtonabnehmern unterschieden. Das waren die gleichen Tonabnehmer für beide Positionen. Da die Tonabnehmer handgefertigt waren ergaben sich aber doch leichte Unterschiede - Das wurde bei der Bestückung im Werk aber nicht berücksichtigt.

Heute sind Stegtonabnehmer gerne etwas 'heißer' gewickelt. Dadurch haben sie etwas mehr Output und in der Regel verschieben sich die Resonanzfrequenzen etwas mehr in den Mittenbereich, während die Höhen etwas gedämpft werden. Das gleicht halt den Klang den der Tonabnehmer in der Stegposition abnehmen kann etwas aus; und da am Steg auch die Amplitude der Saite geringer ist; ist etwas mehr Output mitunter auch ganz nützlich. Grade bei Sachen die nicht je Tonabnehmer Volume- und Tone-Regler haben.

Tendenziell wäre der in der Regel etwas linearer klingende Halstonabnehmer (wie auch in deinem Beispiel) für offenere Sounds in der Halsposition eher geeignet als einen Stegtonabnehmer dafür zu nutzen; da er halt nicht die "Nachteile" der Stegposition ausgleicht.

Aber du wirst am Hals wohl keinen Steg-Sound hinbekommen, egal welchen Tonabnehmer du nutzt. Die Saiten schwingen da halt anders, freier, als am Steg.

Bei klassischen Humbuckern nach Seth Lover mit einstellbaren Polschrauben könnte man am Hals die Grundplatte des Tonabnehmers relativ weit von den Saiten positionieren und dafür die Polschrauben näher an die Saiten bringen. Das macht einen großen klanglichen Unterschied.

Was die Tele angeht könnte man, wenn man den Tonabnehmer nicht in Stegposition installieren kann/will, mal über die Nashville-Position (quasi Mitte) mit einem Mini-Humbucker (oder Humbucker im Singlecoil-Format) nachdenken. Das könnte für Stegsound, der nicht am Steg abgenommen wird, ein gangbarer Kompromiss sein.

Jetzt meine Frage, gibt es da irgendwelche Nachteile an die ich dummerweise nicht denke

Es könnte sein, dass dann das Spacing der Magnete breiter ist, da die Saiten an der Hals Position näher beinander sind als an der Bridgeposition.

Das ist aber das einzige was mir dazu einfällt.


W1rdn1chtg3lad3 
Beitragsersteller
 01.08.2021, 17:24

Jo, hatte gerade mal an meiner Les Paul nachgeguckt, da war der Unterschied so gering, dass es ich da so gut wie keinen Unterschied merke. Bei der jetzigen Gitarre handelt es sich um eine Squier Tele, bei der ich notfallshalber auch einfach ein bisschen am Schlagbrett rumschneiden könnte.

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BillyShears  01.08.2021, 17:26
@W1rdn1chtg3lad3

Fällt mir grad ein: Ich hatte an meiner Tele jahrelang einen Steg-Tonabnehmer, da war das das Problem, jedoch nur rein optisch. klanglich hat das keinen Unterschied gemacht. (hab ihn aber vor 3-4 Jahren ausgebaut, weil ich ihn nie benutzt hab)

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