Steckdose nachrüsten hier möglich?

3 Antworten

Das sollte möglich sein, in dieser Abzweigdose sind Außenleiter, Neutralleiter und Schutzleiter (und eben der Lampendraht) verklemmt.

Aus der Wand kommen also L, N, PE womit sich eine Steckdose auch schon begnügen würde.


Schurschi1510  12.01.2023, 20:25

Ja das stimmt. Nur gehört die 3-adrige Leitung vom Schalter ausgetauscht. Das ist so nicht VDE Konform.

Schurschi1510  12.01.2023, 20:30
@nathan7131

Das habe ich geschrieben. Der Neutralleiter darf nicht als Lampendraht verwendet werden. Dies ist nicht VDE-Konform. Er muss zumindest auf beiden Seiten als Lampendraht gekennzeichnet werden, da eine Verwechslungsgefahr vorliegt.

Dies ist in der DIN VDE 0100 Teil 510 so angegeben.

nathan7131  12.01.2023, 20:36
@Schurschi1510

Achso, da hast du natürlich Recht. Aber in der Realität macht das eigentlich keiner.

Schurschi1510  12.01.2023, 20:38
@nathan7131

Mittlerweile macht das jeder seriöse Installationsbetrieb, da das bei einer Aufputz Installation gerade Mal 2€ Unterschied ausmacht und später beim Schalter eine Steckdose nachgerüstet werden kann.

RareDevil  12.01.2023, 20:39
@Schurschi1510

Ist es NICHT! Wann lernst Du es? In der VDE ist es erlaubt, den als Schaltdraht so zu verwenden und wird sogar noch als Beispiel angeführt "z.B. zwischen Abzweigdose und Schalter"...

nathan7131  12.01.2023, 20:41
@RareDevil

Ja, das hat er ja auch nicht bezweifelt. Wenn du eine Dose hast von der nur Schalter abgehen, darfst du das tun ohne den blauen Draht zu markieren.

Geht aus dieser Dose aber noch ein Verbraucher ab, musst du den Schaltdraht als Schaltdrahg markieren. Z.b leuchten Symbol mir isoband drauf.

Macht halt nur keiner.

Schurschi1510  12.01.2023, 20:44
@RareDevil

Das wird seit Jahren nicht mehr als Beispiel aufgeführt. Egal wie oft du herum heulst. Wenn ich das in der Prüfung mache ist das ein VDE Fehler. Das steht in der 0100 - 510 so drin. Der Neutralleiter darf lediglich verwendet werden, wenn er entsprechend markiert wird und das beidseitig. Ich habe den ganzen Unterrichtsstoff vom 1. Lehrjahr auswendig gelernt und einen Notenschnitt von 1.0. Das zieht sich im 2. Lehrjahr so fort.

Wenn es dir stört, beschwere dich bei meinem Klassenlehrer aus dem ersten Lehrjahr. Ich kann dir gerne seine Nummer geben. Nur wirst du dann eine Standpauke kassieren.

RareDevil  12.01.2023, 20:49
@Schurschi1510
Das wird seit Jahren nicht mehr als Beispiel aufgeführt.

Die immer noch aktuelle VDE 0100 Teil 510 ist von 2014. Diese habe ich gerade vor mir. Dort steht unter 514.3.Z4 "Verwendung einer blauen Ader zu bestimmten Zwecken" als Anmerkung, dass es zwischen zwei Schaltern oder zwischen Schalter und der nächsten Abzweigdose erlaubt ist.

Zwischen Schalter und Abzweigdose ist kein Neutralleiter vorhanden, außer es wäre ein Kontrollschalter, oder es wäre noch eine Steckdose drunter vorhanden... Somit erlaubt, da zum Schalter keine Verwechslungsgefahr besteht.

Schurschi1510  12.01.2023, 20:53
@RareDevil

Es steht auch etwas zur Verwechslungsgefahr drin. Darauf wird sich bei der Prüfung bezogen. Soll ich jetzt ernsthaft mein VDE Heft raus holen?! Du bist zwar älter und hast mehr Berufserfahrung. Bei dem Punkt gebe ich dir aber nicht Recht.

140Colin  12.01.2023, 21:05
@Schurschi1510

Ich weiß ja nicht, ob ich mich hier jetzt überhaupt einmischen sollte 😅.

Von der Verwechslungsgefahr her halte ich das für erträglich,
da der blaue (Lampen-)draht in der nächsten Abzweigdose auf einen braunen (Lampen-)draht geklemmt ist sieht man ja, dass das kaum ein Neutralleiter sein kann. Auch am Schalter sollte das jeder Elektrofachkraft klar sein.

Meine Berufsschullehrer im 1. Lehrjahr haben das übrigens nicht ganz so eng gesehen wie deine, das wurde sogar im Theorieunterricht mal so gezeichnet.

Gerade in UP-Installationen fände ich es aber auch schöner/besser eine 5-adrige Leitung zum Schalter zu verlegen, da muss ich mich Schurschi anschließen.

Schurschi1510  12.01.2023, 21:12
@140Colin

In der Gesellenprüfung Teil 1 und 2 bei der Handwerkskammer in Ulm wird darauf geachtet. Wenn ich mich daran nicht halte bin ich eine halbe Note schlechter.

140Colin  12.01.2023, 21:15
@Schurschi1510

Mir fällt gerade ein, auf der ÜBA haben wir die blaue Ader mal als getasteten Außenleiter verwendet (war so vom Dozent vorgesehen).
Interessant wie das doch überall anders ausgelegt wird...

Schurschi1510  12.01.2023, 21:18
@140Colin

In Baden-Württemberg und Bayern sind die Prüfer deutlich strenger. Besonders übel ist es bei den Schwaben. Alles was nicht exakt der Norm entspricht ist Murks.

RareDevil  12.01.2023, 21:22
@140Colin

Das ist der schwammigen Formulierung der VDE geschuldet... Diese bezieht sich mit der Aussage "kein Neutralleiter vorhanden" nicht auf ein konkretes Beispiel, sondern lässt es in der Luft stehen. Liest man dazu in Fachzeitschriften, so kommt diese Frage auch da immer wieder auf. Und wird jedes mal damit beantwortet, dass durch die Anmerkung "zwischen Schalter und nächster Abzweigdose" diese Formulierung nur auf den Leitungsteil zu sehen ist, und nicht auf die gesamte Installation. Mir fällt auch keine Anlage ein, welche mit Schalter geschaltet wird und keinen N enthält. Das müsste ja eine reine Drehstromanlage ohne N sein, wo der Schalter ein Schütz mit 400V Spulenspannung schaltet, oder in einem IT-Netz mit 230V Leiter-Leiter-Spannung ohne Neutralleiter... Und '98 bis '02, wo ich meine Ausbildung gemacht habe, haben wir Taster und Ausschaltungen auch so angeschlossen. Sogar in der Zwischenprüfung wurde die Ausschaltung so verdrahtet...

xdanix77  12.01.2023, 21:55
@RareDevil

In der ÖNORM heißt es allerdings tatsächlich sinngemäß blaue Adern dürfen als Phase benutzt werden "sofern eine Verwechslung mit dem Neutralleiter ausgeschlossen ist".

Wie genau diese Verwechslung in der Praxis zuverlässig ausgeschlossen werden kann wurde allerdings nie näher erläutert, man könnte natürlich argumentieren das eine Fachkraft gleich erkennt das zwei Adern zum Schalter verlaufen und entsprechende Schlüsse zieht aber ob das ausreicht ist Ansichtssache.

Peppie85  26.01.2023, 06:38
@Schurschi1510

FÜr neu errichtete Anlagen entspricht es in der Tat nicht mehr dem Stand der Technik, die blaue Ader als Schaltdraht daher zu nehmen, es ist aber duchaus noch erlaubt, wenn auch nicht schön.

Ist die Stecke nicht sonderlich weit, empfielt sich aber, das Kabel eben auszutauschen. man kann dann ggf. auch eine Steckdose direkt unter den Lichtschalter setzen.

Was ich übrigens bei all dem Geschwätz um die Frage, ob es erlaubt ist, die blaue Ader für was anderes als den Neutral- oder Mittleiter daher zu nehmen vermisst habe, ist die Frage, ob überhaupt ein FI Schalter vorhanden ist. der sollte auf jeden Fall nachgerüstet werden. am liebsten in der Verteilung. geht das nicht, eben in einem kleingehäuse

die aller aller aller wichtigste frage:

ist ein FI Schalter vorhanden? Die Sicherung für den betreffenden Stromkreis sollte 10, 13 oder 16 Ampere haben. je nach dem wofür die Steckdose daher genommen wird.

eine mit z.B. 10 Ampere sollte KEINESFALLS einfach durch eine 16er getauscht werden, ohne dass man mal überprüft hat, ob das geht. der jenige, der die 10er eingebaut hat, hat sich dabei nämlich was gedacht.

ist kein FI Schalter vorhanden, sollte der nachgerüstet werden. entweder in der Verteilung, wenn das nicht geht, dann baut man eben einen in ein Kleingehäuse wie den AK 03 von Spelsberg oder den KV 9103 von Hensel ein, dies könnte man in der Nähe der Abzweigdose installiren.

Ich würde empfehlen, in dem Fall die Abzweigdose durch ein solches Klengehäuse zu ersetzen.

Kommen wir zum thema: es wird hier darüber diskutiert, ob der blaue Draht als Schaltader verwendet werden darf. Darf er übrigens. es wird lediglich empfohlen, dies nicht mehr zu tun.

Dass der feuchtigkeitsschutz bei dieser liederlichen Kabeleinführung von hinten in die Abzweigdose nicht mehr gegeben ist, darüber hat mal wieder keiner ein Wort verloren!

hier müsste man mal gucken, woher das Kabel genau kommt, und es ggf. an anderer stelle kürzen, sauber verlängern und dann wie es sich gehört in die Abzweigdose einführen. es gibt welche, wo man von hinten einführen kann, die haben auch öffnungen die dafür vorgesehen sind.

Was das 5adrige Kabel angeht. Wenn man sich schon den Aufriss macht, das mit der Abzweigdose zu sanieren, was duchaus sinnvoll ist, dann sollte man sich auch den Spaß gönnen, das 3adrige Kabel für den Lichtschalter zu ersetzen. Entweder durch ein NYM-O 3 x 1,5 RE. das hat die Aderfarben Braun, Schwar und Grau oder besser noch, da einfacher verfügbar, NYM-J 5 x 1,5 RE Das eröffnet auch die Möglichkeit, eine Steckdose unter dem Lichtschalter zu installiren. NYM-J 4 x 1,5 RE ginge auch. macht aber wiederum keinen Sinn, weil teuerer und schlechter verfügbar, als 5 x 1,5.

Das einfachste wäre, wenn man sich den Aufriss nicht machen will und ein FI Schalter vorhanden ist, einfach das Kabel für die Steckdose in die Abzzweigdose einzuführen, den Schutzleiter mit den anderen zusammen zu klemmen. den neutralleiter zusammen mit den anderen beiden Neutralleitern, die einzige Klemme, in der zwei blaue Drähte stecken. und den Außenleiter an die Zuleitung. das müsste theoretisch die Klemme sein, in der die beiden braunen Kabel stecken.

Ich persönlich könnte aber mit so einem fuddel nicht leben und würde die Dose und das Kabel zum Schalter erneuern.

lg, Anna


Richard30  26.01.2023, 16:37

Hm bei uns haben wir in der wohnung folgendes.

Sicherungen:

  • Herdanschluss 3x
  • Boiler
  • Steckdose und Licht für das Bad
  • Restliche Anschlüsse im Haus auf einer Sicherung.

Leitungen:

  • Im Prinzip nur Phase und Neutral, keine Erdung
  • Es gehen halt kaum Leitungen aus dem Sicherungskasten heraus
  • 1 - 2 Steckdosen pro Raum

Naja, aber es muss da was gemacht werden, aber ich überlege mir halt noch wie.

Ideralerweise würde ich es gerne so haben:

  • 2 Sicherungen Pro Raum (Steckdosen 1x und Licht 1x)
  • Überall Erdung anbringen
  • Blitz und Überspannungsschutz und so ein Gedöns.

Zusatzsteckdosen wären auch interessant, ebenso halt Netzwerkzeugs, so dass in den wichtigsten Räumen eben eine Lan-Dose ist. Aber das dann entweder als Aufputz oder zum Einbauen, aber ich weiss halt nicht wie das alles Kostenmäßig aussehen würde.

Peppie85  26.01.2023, 19:53
@Richard30

das mit den 2 Sicherungen pro raum ist schwachfug. Da du mittlerweile auch Leuchtenkreise über FI legen musst, hast du im Falle eines fehlers dann eben überall kein Licht. wenn da der fehler auftritt.

viel besser: Stromkreise, die nicht ausfallen sollen wie EDV (Büro) Heizung, Kühlschrank etc. mit FI-LS versehen. die günstigsten gibt es schon um 30 € das stück.

Netzwerk an den wichtigen stellen ist eine gute idee. dazu müsste man mal sich genauer mit der wohnsituation befassen. da gibts einfach zu viele möglichkeiten um was pauschal zu empfehlen: hier mal die 3 gänigsten Modelle:

An zentraler stelle z.B. im Büro oder im Flur, wo man den Router hin stellt, drei doppelte Netzwerkdosen, von da aus dann in jedes Zimmer, wo ggf. netzwerk gebraucht werden könnte, eine Leitung und eine einfache Dose.

Überall wo netzwerkdosen gebraucht werden könnten z.B. da wo PC, Drucker, TV etc. stehen, eine doppelte netzwerkdose mit zwei Leitungen verlegen, das zentral zuusammen laufen lassen.

nun gibt es zwei optionen. den router in den Kelller z.B. wo die kabel auf einem patchpanel zusammen kommen, oder die "teleofnleitung" z.B. in den flur ziehen, und dort hin ebenfalls zwei netzwerkleitungen. dann kann man an der zentralstelle mit einem switch verteilen.

lg, Anna

Die Abzweigdose ist für 15 Adern ausgelegt. Derzeit sind 9 vorhanden. L, N, und PE sind vorhanden. Eine Steckdose ist ohne großen Aufwand nachrüstbar.

Die Leitung vom Schalter gehört aber ausgetauscht. Der Neutralleiter darf nicht als Lampendraht verwendet werden oder muss zumindest auf beiden Seiten als Lampendraht wegen der Verwechslungsgefahr markiert werden.


Hamvernich  12.02.2023, 00:22

Neeee, auch nicht markieren , nicht erlaubt.

Wer das macht muß erschoßen werden.

gudquestio87 
Beitragsersteller
 12.01.2023, 20:33

Würde das bedeuten das man aus dieser Abzweigdose eine Steckdose machen könnte ?

Schurschi1510  12.01.2023, 20:34
@gudquestio87

Nein aus einer Abzweigdose kann man keine Steckdose machen. Es darf eine Leitung dort eingeführt werden, die Aufputz verlegt wird und in eine Aufputzsteckdose eingeführt wird.

Alternativ kann die Leitung zum Schalter gegen eine 5-Adrige getauscht werden. Dann kann unter dem Schalter eine Steckdose montiert und angeschlossen werden.

gudquestio87 
Beitragsersteller
 12.01.2023, 20:37
@Schurschi1510

Vielen Dank! Ich glaube alleine kriege ich das nicht hin. Wie viel könnte so eine Arbeit beim Elektriker etwa kosten ?

Schurschi1510  12.01.2023, 20:42
@gudquestio87

Alleine solltest du das auch nicht machen. Wenn's brennt zahlst du den Schaden nämlich aus eigener Tasche.

Wie viel das kostet kann ich nicht genau sagen. Das hängt von der Anfahrt, dem Stundensatz und den verwendeten Bauteilen ab.

Ich mache die Ausbildung zum Elektriker, da ich mich umorientiere. Mit der Preisbildung habe ich mich bisher sehr wenig befasst. Wichtiger ist vorerst die ordnungsgemäße Installation für mich.