Sprachgefühl verbessern, könnt ihr mir vielleicht kurz helfen?

3 Antworten

Als erstes fängst mal mit deiner Überzeugung an: Klar kann ich Sprachen lernen!!! (niemand behauptet, dass du dabei faul in der Hängematte liegen kannst - also, Hängematte ginge schon, nur dösen solltes du nicht dabei).

Dann solltest du dir klar machen: wo kommen bei dir 'Störgefühle' angesichts einer Fremdsprache auf? - Die geben dir nämlich Hinweise, woran - genauer - es gerade hapert. Sind es Vokabeln (welche? eine Art 'Typus' vielleicht?)? - Oder Konstruktionen, die es so in deiner Muttersprache nicht git? Grammatische Regeln? - Also wenn Sprachen lernen schwer sein soll: wie ist es dann möglich, dass ein 5jähriges Kind seine Muttersprache perfekt beherrscht, alle Regeln der Grammatik eingeschlossen (ohne eine einzige benennen zu können)? - Und schau mal, ob du mit http://www.youtube.com/watch?v=TQ_igyRDwpI was anfangen kannst.

Woher hast du denn diesen Unsinn? Als bekäme man durch das Lesen oder Singen der Nationalhymne ein besseres Sprachgefühl für die jeweilige Sprache bekommen würde!

Am besten wäre natürlich ein Aufenthalt im fremdsprachigen Ausland (Ferienfreizeit, Gastfamilie, Schüleraustausch, Au Pair, work und travel usw.), um die Fremdsprache zu erlernen und ein Sprachgefühl dafür zu entwickeln (möglichst allein, sonst schickt man gerne seine Begleitung vor). Auslandsreisen stellen aber meist ein zeitliches und finanzielles Problem dar.

Meine Tipps für daheim:

Um Vokabeln effizient zu lernen, d. h. so, dass man sie auch abrufen + anwenden kann, sollte man sie nicht nur stur auswendig lernen, sondern

Wortfamilien damit bilden: (Themen; Gegenteil; Nomen m. passendem Verb + Adjektiv; etc.),

Beispielsätze bilden

Redewendungen aufschreiben

Phrasal Verbs lernen

Vokabeln mit ihren (grammatikal.) Besonderheiten aufschreiben + lernen,

z.B. Präpositionen, unregelm. Plural, Verb, Adjektiv, Adverb, usw.

• Du kannst auch Haftnotizen m. dem jeweiligen fremdsprachlichen Wort auf alle Gegenstände, Haushaltsgeräte, etc.

o. anderen Vokabeln in die ganze Wohnung kleben + Vokabeln sozusagen im Vorbeigehen lernen.

Dabei ist es egal, ob du mit dem guten, alten Vokabelheft, einem Karteikasten o. einem elektronischen Vokabeltrainer arbeitest.

Die meisten Schulen in Bayern empfehlen phase6, als Vokabeltrainer. Den muss man aber kaufen.

Kostenlose Vokabeltrainer findest du bei navendo.de, vokker.net, vocabulix.com, vokabel.org, teachmaster.de

Egal für welches System du dich entscheidest, wichtig ist, dass du regelmäßig übst, jeden Tag 10 - 15 Minuten bringt mehr als wochenlang nichts + dann Endlossitzungen von 1 Std. + mehr.

• Vokabeln sollten auch mit allen Sinnen (sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen/anfassen) gelernt

  • am besten auch noch gesprochen, gesungen, gerappt, rhythmisch, in Versen + geturnt werden (typische Handbewegung).

Denk nur mal an das Lied 'Head and shoulders, knees and toes', was die Kinder - du vielleicht auch - heute schon im Kindergarten o in der GS im Englischunterricht lernen.

  • fremdsprachiges Fernsehen schauen
  • fremdsprachiges Radio hören

  • fremdsprachige Podcasts hören

fremdsprachliche Bücher liest:

empfehlenswert sind fremdsprachliche Bücher, die auch auf Deutsch erhältlich sind, so dass man dort auch mal nachschauen kann, wenn man gar nicht mehr weiter weiß.

Tipp z. Lesen fremdsprachl. Bücher:

Nicht jedes neue o. unbekannte Wort nachschlagen + rausschreiben. Das wird schnell zu viel + man blättert mehr im Wörterbuch, als dass man liest. So verliert man schnell den Spaß am Lesen. Nur Wörter nachschlagen, aufschreiben + lernen, die du für wirklich notwendig erachtest + wenn sich dir ansonsten der Sinn einer Passage nicht erschließt. Viele Wörter erklären sich ja auch bereits durch den Kontext.

fremdsprachl. Zeitungen, Zeitschriften + Comics liest, z.B.

DVDs auch mal in der Fremdsprache schaut (v.a. wenn man den Lieblingsfilm auf Deutsch eh schon in + auswendig kennt.)

Außerdem:

  • ein Sprach- oder Konversationskurs (z.B. VHS), oder ein Fremdsprachen-Stammtisch, mit Muttersprachlern.

• einen Privatlehrer - vorzugsweise Muttersprachler - z.B. im Freundes-, Bekannten- und Familien-, Kollegenkreis oder in der Nachbarschaft suchen o per Kleinanzeige in der Zeitung o per Aushängen an schwarzen Brettern o bei selbstständigen Übersetzern und Dolmetschern. Manchmal geben diese auch Sprachunterricht. Übersetzer und Dolmetscher findest du über die gelben Seiten und beim Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (bdue.de).

  • Skype ist heutzutage eine tolle Möglichkeit, fremdsprachige Muttersprachler als Gesprächspartner zu finden.

  • spielen(d lernen) Stadt, Land, Fluss in der Fremdsprache, wer kennt die meisten fremdsprachigen Tiere, Möbel, Lebensmittel uws., Teekesselchen, Taboo, Memory, Bingo, Scrabble uvm.

  • Auch privat, mit Freunden, der Familie usw. die Fremdsprache miteinander sprechen und Alltagssituationen nachstellen: Tagesablauf, Kochen, Einkaufen, Arzt, Kino, Theater, Krankenhaus, Bäcker, Museum, Bahnhof, Flughafen, Hotel, Restaurant usw.

Viel Erfolg und Spaß beim Lernen!

:-) AstridDerPu

Wer hat dir denn das erzählt, dass sich das Sprachgefühl verbesser wenn man sich einfach nur die Nationalhymne des entsprechenden Landes anhört? Das wäre ja einfach! Nur mal die Fußball-WM angeguckt, und schon hat man ein Sprachgefühl für die Sprachen aller teilnehmenden Länder.