Spioniert Google uns aus?

3 Antworten

Nicht nur Google „spioniert” seine Nutzer aus, sondern andere Plattformen ebenso. Mehr noch als dass, da Nutzerdaten direkt oder indirekt weiterverkauft werden. Auch hier bei GuteFrage sieht es nicht anders aus. Die Regulierung der EU hat jedoch dazu geführt, dass Plattformbetreiber inzwischen vorher im Opt-In Verfahren danach fragen müssen. Daher siehst du mittlerweile fast überall diese Cookie-Hinweise.

Bei Google, Facebook und Co weiß man ja wer die Daten hat. Bedenklicher finde ich daher eher, an welche Hände und Firmen solche Datensätze weiterverkauft werden. Bei manchen Seiten liegt die Zahl der Abnehmer teils im vierstelligen Bereich. Selbst wenn du dich nirgendwo registrierst, anmeldest oder deine persönliche Daten irgendwo eingibst, kann man unter Umständen dennoch ein Profil von dir erstellen.

Um nochmal auf deine Frage bzgl. Google zurückzukommen, werden dort schon seit Jahrzehnten alle möglichen Nutzerdaten gesammelt. Angefangen bei deinen Suchanfragen über Tracking durch Geräte sowie alles weitere was irgendwie mit den Google Diensten in Verbindung steht. Wenn du bei Google ein Benutzerprofil hast, dort auch selber deine Chronik (Verlauf) einsehen kannst. Das alles ist nicht neu.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – UI/UX Designer, Full-Stack Developer

Ja. Das ist das Geschäftsmodell von Google. Wie denkst du denn, dass Google diese enorme Größe und dieses Monopol aufbauen konnte, ohne Geld zu verlangen? Der größe Irrtum ist schon, dass Google kostenlos ist. Nein. Du bezahlst mit deinen Daten. So ist das auch bei so gut wie jedem anderen Monopolisten.

Und eigentlich ist es auch sehr schade, dass die Gesellschaft das mitmacht. Würdest du jemanden im echten Leben z.B. durch dein Wohnzimmerfenster schauen lassen? Natürlich nicht. Aber dadurch, dass du Dienste wie Google nutzst, ermöglichst du so etwas Ähnliches. Dabei gibt es (sehr gute!) Alternativen, z.B. Startpage, das den Suchalgorithmus von Google nutzt, die Ergebnisse aber anzeigt, ohne ein Profil von dir zu erstellen und sich zu 100% aus NICHT-personalisierten Anzeigen finanziert.

Wenn du mal wissen möchtest, welche Daten Google über dich hat, dann kannst du dir auf https://takeout.google.com/ alle deine Daten herunterladen, die auf den Google-Serven liegen und das sind ziemlich viele …

Genauso verhält es sich übrigens auch mit Microsoft/Windows (Alternative wäre hier Linux) – deine Nutzungsdaten werden regelmäßig an Microsoft übermittelt und diese Telemetrie kann man nicht einmal komplett ausschalten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

medmonk  16.08.2024, 14:09
Dabei gibt es (sehr gute!) Alternativen, z.B. Startpage, das den Suchalgorithmus von Google nutzt, die Ergebnisse aber anzeigt, ohne ein Profil von dir zu erstellen und sich zu 100% aus NICHT-personalisierten Anzeigen finanziert.

Das ist deren Claim und sich damit gut werben machen lässt. Startpage wurde jedoch inzwischen von System1 übernommen. Dahintersteckt ein Advertising-Unternehmen, welches exakt das Gegenteil von Privatsphäre auf dem Schirm hat.

Wenn man es gescheit machen möchte, blockt man Tracking, Ads usw. bereits durch die Wahl eines gescheiten DNS. Alles andere ist größtenteils eher Augenwischerei und spätestens nach solchen Übernahmen nicht mehr viel wert.

Bei anderen Produkten und Diensten ganz ähnlich, wie man es z.B. beim Firefox sehen kann. Groß Privatsphäre als Claim, jedoch Google als Geldgeber und unter der Haube APIs implementiert, über die dann genauso Nutzerdaten abfließen.

LG medmonk

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miraculix847  16.08.2024, 14:31
@medmonk
Wenn man es gescheit machen möchte, blockt man Tracking, Ads usw. bereits durch die Wahl eines gescheiten DNS.

Genau. Es schadet aber glaube ich dennoch nichts, trotzdem weg von den großen Monopolisten zu gehen. V.a. kann ich ja natürlich keinem kapitalorientierten Unternehmen trauen, wenn es um Datenschutz geht – das liegt ja leider in der Natur unseres Wirtschaftssystems …

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medmonk  16.08.2024, 14:38
@miraculix847

Nein, schadet tut es sicher nicht. Ich wollte es dennoch mal weitergeben, damit man was weiß inzwischen dahintersteckt. Etwas besser als Startpage wäre z.B. Quant and Frankreich, da dort weniger bzw. keine Ads eingebaut werden.

https://www.qwant.com/?l=de

Aber auch da gilt wie bei allen anderen, dass man dort ebenso kritisch sein sollte. Wirklich sicher ist man eigentlich erst, sobald man es selber in der Hand hat. Sprich eigener Server, eigener DNS plus eigene Suche und Index.

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Google speichert sämtliche Suchanfragen des Browsers bei sich um die Daten auswerten zu können.

Genauso wird von google personalisierte Werbung anhand des Suchverlaufes geschaltet, das ist in der EU zwar verboten aber die Strafen sind google egal.^^


medmonk  16.08.2024, 08:45
(...) das ist in der EU zwar verboten aber die Strafen sind google egal.

In Europa ist es nicht verboten, sondern strenger reguliert. Sprich die DSGVO dazu geführt hat, dass wir nun überall erst mit Cookie-Hinweisen begrüßt werden. Wer dann im Opt-In Prozess zustimmt, auch personalisierte Werbung angezeigt bekommt.

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