Spiegelreflex für Einsteiger, ohne Schnickschnack?

5 Antworten

Da gibt es jede Menge beliebte Kameras von Canon und Nikon, ca. anno 2010. Ein dreh- und schwenkbares Display war eigentlich schon vor 10 Jahren gängig, wenn du das aus irgendeinem Grund nicht möchtest (eigentlich ist so ein Display sehr praktisch gerade z.B. für Dinge aus der Froschperspektive zu fotografieren), musst du nach älteren Modellen schaun.

Bei Canon war z.B. die EOS 550D eine der letzten Kameras mit festem Display. Die findet man heute schon um die 100€. Die Nachfolger 600D und 60D hatten dann das schwenkbare Display und waren 2 der beliebtesten Modelle. Bekommt man auch schon so um die 150€. Bei Nikon ist die D3200 vergleichbar.

50mm f/1.8 Objektive bekommt man um die 80-90€.

Bildqualität war bei Canon und Nikon damals besser als bei Sony, denn Sony hatte einen halbdurchsichtigen Spiegel benutzt, der Licht schluckte. Daher rauschen Sony Aufnahmen mehr.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium in Grafikdesign & Fotografie

Helfant 
Beitragsersteller
 15.04.2023, 17:11

Danke für deine Antwort. Da habe ich mich wahrscheinlich etwas unglücklich ausgedrückt. Ich habe nicht per se etwas gegen ausklappbare Displays, sondern wollte damit eher sagen, dass ich ein solches Feature nicht unbedingt benötige. Liege ich in meiner Annahme richtig, dass ein gutes Objektiv wichtiger wäre als ein teurer Body?

Uneternal  15.04.2023, 20:23
@Helfant

Korrekt, das Objektiv ist wichtiger. Wenn du nichts per se gegen einen klappbaren Touchscreen hast, dann würde ich nach neueren Modellen wie der 70D oder 750D schaun, die dann auch mehr Autofokuspunkte bieten, die 70D ist zudem wetterfest versiegelt.

Natürlich ist Gebrauchtkauf eine gangbare Option, das habe ich auch gemacht.

Eigentlich bist Du ja in der Planung schon weit gediehen, Du musst Dir nur noch darüber klar werden, ob es eine "Spiegelreflex" oder eine "Spiegellose" werden soll. In meinen Augen ist das eine nahezu religiöse Frage. Ich habe sie für mich in Richtung der Spiegellosen beantwortet. (Aber wer bin ich schon).

Bei den Spiegelkameras würde ich Dir empfehlen eine gebrauchte Canon (am besten gleich komplett mit ein/zwei Objektiven) zu suchen, ich war mit der 600d jahrelang zufrieden, die oder einer der Nachfolger müsste in Dein Budget passen.

Bei den Spiegellosen kommt Dir vielleicht eine Sony Alpha 6000 am nächsten, die hat einen ziemlich guten Ruf.

Eine lichtstarke 50 mm Festbrennweite ist eine ziemlich gute Entscheidung, das ist (bei Vollformat) etwa der Bildausschnitt des Menschlichen Auges, deshalb wurden Kameras seit Olims Zeiten mit einem 50 mm verkauft. Bei APSC-Kameras kannst Du Dir alternativ auch mal ein 35 mm Glas anschauen.

Und auch da hast Du die Alternative zwischen einem Automatischen (Autofokus) oder einem rein manuellen Glas. Letzteres läuft einem gelegentlich mal zu (Vielleicht in Form von Opas Pentax oder Leica).

Aber Vorsicht: Die alten Scherben machen süchtig!


Helfant 
Beitragsersteller
 15.04.2023, 13:52

Wow, danke für die tolle Antwort. Persönlich zieht es mich zu einer Spiegelreflex, da ich die Technik dahinter einfach Hammer finde. Eine Systemkamera wäre wiederum aufgrund des Gewichtes vielleicht auf Reisen vorteilhafter. Trotzdem würde eine Spiegelreflex weniger Strom verbrauchen. Das gibt sich möglicherweise einfach die Waage. Würdest du denn sagen, dass der optische Sucher für Einsteiger ein Nachteil ist, da man zum Beispiel nicht erkennt, ob das Bild zu hell wird?

ntech  15.04.2023, 14:11
@Helfant

Natürlich: die Mechanik einer Spiegelreflex begeistert immer wieder, besonders wenn man - wie ich - jahrzehntelang mit einer rein mechanischen Kamera gearbeitet hat.

Ich habe mich für die Spiegellose Alpha7 R2 (die allerdings nicht ein Dein Budget passt) entschieden, eben weil ich in die alten Gläser (von Zeiss) verliebt bin und diese Kamera die alten Scherben am besten unterstützt (Hilfen zum Fokussieren, Stabilisator in der Kamera statt im Objektiv usw.)

Gleichwohl habe ich etliche Jahre prima mit der Canon 600d gelebt und mich mit zwei heulenden Augen von ihr verabschiedet (aber das bessere ist des Guten Feind) Noch vorher hatte ich jahrzehntelang eine rein mechanische Kamera und die Bilder sind auch geworden.

Aber am Schluss ist es so, dass die Unterschiede zwischen DSLR und spiegelloser im Sucher gar nicht so wild sind. Ja, ich liebe die Fülle von Informationen und die Fokushilfen der Sony, aber wenn man nicht gerade mit exotischen Scherben hantiert, kann man darauf auch verzichten. Interessanter ist, dass die spiegellose beich schlechten Lichtverhältnissen das Sucherbild aufhellen kann, das ist manchmal echt hilfreich.

Und am Schluss ist es natürlich eine Tatsache dass die Alpha 6000 etwas kleiner ist als die Canon. Aber spätestens, wenn Du mal ein gestandenes Tele davorschraubst, wird das Thema marginal ;-)

Viel Erfolg beim Auswählen! Und ich gebe Dir ganz bewusst keine konkrete Empfehlung: Am Ende muss es DEINE ganz persönliche Kamera werden, da kann, darf und soll Dir keiner reinschwätzen!

Aber ein Tip noch am Schluss: Geh zu einem Großen Fotoladen (oder Mediamurx oder Saturn). Die haben einen Haufen Kameras zum Testen aufgebaut. Probier die aus, die Deinem Interesse am nächsten kommen, auch wenn die natürlich die modernsten sind. Aber Vergeiche kann man anstellen!

Da werden Dir jetzt 10 Leute 10 verschiedene Kameras empfehlen! ^^+gg

Letztendlich musst Du es aber selbst ausprobieren und Dich natürlich darauf einlassen ... Ich kann Dir nur meine, persönliche Erfahrung erzählen:

Ich habe auch mit Sony angefangen, war aber nicht ganz so zufrieden. Vor Allem, weil Zubehör und Kompatiblität für meine Projekte nicht geeignet waren.

Habe darauf hin Nikon, Pentax und Canon ausprobiert. Und bei Canon bin ICH dann "hängen" geblieben, da ICH damit am Besten zurechtgekommen bin und das (günstige) Zubehör von und mit anderen Anbietern kompatibel und günstig war/ist! :)

Letztendlich sind (fast) alle Hersteller gut, weil ansonsten würden die ja nicht erfolgreich ihre Kameras verkaufen und ihre Fan-Gruppen haben, oder?!

Also: Probieren geht über studieren und meine persönliche Empfehlung wäre eine Canon EOS-Kamera. Gute Qualität, viele Möglichkeiten, günstiges Zubehör.

Was - und das möchte ich nochmal betonen - nicht bedeutet, dass andere Kamera (-Hersteller) schlecht sind. Sicherlich nicht!

Von der Bedienung und allem Drum und Dran bin ICH mit Canon am Besten zurecht gekommen und kann ich mit Bestem Gewissen empfehlen.

Sofern wichtig: Fotografiere seit etwa 10 Jahren mit Canon! :)

P.S.: Der Fotograf macht das Bild - nicht die Kamera! ♥


Helfant 
Beitragsersteller
 15.04.2023, 13:28

Danke für deine Antwort. Wie kann ich denn Kameras ausprobieren, ohne sie kaufen zu müssen?

gebraucht ist vollkommen okay

Bei Sony kenne ich mich nicht aus, daher da von mir keine Empfehlung. - Ist aber voll okay.

50mm f1.8 Objektiv ist cool. Hab ich auch - für Canon. Kostet hier neu etwas über 100. Gebraucht schon bei 70 Euro. (Sony soll teurer sein, habe ich gehört.)

Wenn du einen Sucher haben willst, brauchst du eine DSLR. Die Spiegellosen haben nur einen Monitor


ntech  15.04.2023, 13:42

Einverstanden mit einem Hinweis: die etwas besseren Spiegellosen haben durchaus einen Sucher - wenn auch einen elektronischen. Was aber wiederum gelegentlich auch Vorteile hat.

Photon123  15.04.2023, 14:24
@ntech

Ein moderner, elektr. Sucher hat eigentlich nur Vorteile.

ntech  15.04.2023, 14:27
@Photon123

Es war meine Absicht, den Fragesteller nicht zu sehr in eine der beiden Richtungen zu beeinflussen. Ich bin mit der Sony sehr zufrieden, aber ich weiß auch, dass sehr viele gute Fotografen auf den optischen Sucher schwören.

Was nutzt da dem Fragesteller ein Glaubenskrieg?

Photon123  15.04.2023, 14:34
@ntech

Ist nur eine Feststellung. Was man daraus macht oder was man nutzt ist doch egal.

miezepussi  15.04.2023, 15:32
@ntech

Der elektronische Sucher ist ein Monitor.
Das hat den Nachteil, des höhren Stromverbrauches.

Helfant 
Beitragsersteller
 15.04.2023, 13:32

Danke für deine Antwort. Ich bin auch auf der Suche nach einer DSLR. Dann werde ich mich eher auf dem Gebrauchtmarkt orientieren.

Spiegelreflex ist das analoge Konzept. Digitale Gerät brauchen weder Prismen noch Spiegel, sie haben elektronische Sucher.

Sony Alpha, immer gut.


Helfant 
Beitragsersteller
 15.04.2023, 13:54

Ich denke, dass mir eine Spiegelreflexkamera aufgrund der Technik dahinter besser gefallen würde.. Wobei sich hier natürlich die Frage nach der Zukunftsfähigkeit dieses Systems stellt..

Bajor  15.04.2023, 14:00
@Helfant

Weil mir eine Dampmaschine gut gefällt, würde ich dennoch den ICE empfehlen.