Spiegelbild vs Foto

6 Antworten

Welches bild ist dann eher realitaetsnah. Die wahrnehmung ueber einen spiegel oder das Foto?

Kommt drauf an das Handy-Selfie ist sicherlich weiter weg von der Realität...

Allgemein Gilt:

People-Fotografie ist der gezielte Einsatz von:

  • Licht (Richtung, Weichheit, Winkel, etc. - Also was wird wie beleuchtet)
  • Posing (Wie kann man den Körper vorteilhaft modellieren und der "idealen" Körperform möglichst nahe kommen und weiters wie bekomme ich dann eine passende Mimik aus dem Model heraus)
  • Objektiv-Einsatz (Brennweite, Winkel, Blende, etc. - Sprich wie nutze ich die Charakteristik eines Objektives um die Person vorteilhaft aussehen zu lassen. Welchen Winkel setze ich ein um Proportionen zu verändern oder zu betonen. Was soll scharf erscheinen und Aufmerksamkeit bekommen und was soll in Unschärfe versteckt werden)

Fotografen lernen das Jahrelang! Wie kommst du dann auf die Idee jeder Hinz & Kunz mit einer Knipse oder du selber mit der suboptimalen Handy-Kamera solltest das auf anhieb hinbekommen?

Das Licht: Licht kann dir ein paar kg wegschummeln oder draufpacken. Weiters kannst du damit Unreinheiten der Haut verstecken oder betonen/vergrößern.

Das Posing: …kann Problemzonen verstecken oder verschlimmern... Außerdem kann eine Pose natürlich und elegant (für Frauen) oder dominant/stark (für Männer) wirken. Falsches Posing kann von verkrampft/komisch bis unsicher wirken und transportiert diese Stimmung auch 1:1 in das Bild!

Zu guter letzt das Objektiv: Das kann Proportionen verzerren und das im positiven Sinne für Portraits oder im negativen Sinne. Ideal für Portraits sind Brennweiten um die 85-100mm. Da diese Brennweiten aber nicht sehr universell einsetzbar sind werden die nicht in Handys verbaut... Dort kommen eher leichte Weitwinkel-Objektive zum Einsatz oder max. eine "Normalbrennweite".

Den Unterschied zwischen 24mm Weitwinkel und 90mm Tele siehst du hier: http://www.henner.info/images/portrait24.jpg

Zu guter letzt zeigt dich ein Foto genau anders rum als du dich im Spiegel siehst und das ist für dich ebenfalls ungewohnt und etwas irritierend...

Du kennst von Dir selber immer nur dein Spiegelbild... und da kein Mensch wirklich symmetrisch aufgebaut ist, ist da meist ein eklatanter Unterschied zwischen dem gespiegelten und ungespiegelten Bild. Das fängt ja schon bei einer asymmetrischen Frisur an... Im Spiegel ist der Scheitel links und auf dem Foto mit einem Mal rechts. Jetzt kommt aber noch ein ganz gravierender Faktor hinzu... unser Gehirn mag keine Asymmetrien... und gleicht sie deshalb möglichst aus. Hast Du also z.B. ein Auge minimal größer als das andere, dann macht das Gehirn in Deinem Spiegelbild zwei gleich große Augen daraus. Problematisch ist jetzt, wenn Du Dich auf einem Foto betrachtest (bei dem das kleinere Auge ja auf der "falschen" Seite ist). Das Gehirn versucht jetzt die gleiche Kompensation wie auf deinem Spiegelbild und verstärkt damit noch die Asymmetrien. Ein Tip: Sollte es mal Fotos geben, von denen alle Bekannten sagen "Klasse Bild" und es Dir selbst aber irgendwie gar nicht gefällt... dann betrachte es im Spiegel... meist wirst Du dann feststellen, dass es wirklich ein gutes Bild ist ;)

Das könnte daran liegen, dass wir uns im Spiegel immer spiegelverkehrt sehen. Da wir uns in der Regel häufiger im Spiegel betrachten als auf Fotos, ist uns das Spiegel- und damit das spiegelverkehrte - Bild vertrauter, als die Abbildung auf dem Foto.

Die wirkt dann manchmal irgendwie "verkehrt" - in jedem Fall aber anders, als wir das vom Spiegelbild gewohnt sind.

Auf Fotos sollte man eher anders aussehen weil sich die Nase vergrößert und allgemein sich das Gesicht bisschen verzieht weil der Kamerawinkel nunmal das bewirkt. Vorallem Wenn man nah am Handy ist sieht man das

Das sieht man nur selbst so. Wenn ein Knipser kommt bin ich ruckzuck weg. Andere sehen dich auf dem Foto ganz normal.