Soziale Marktwirtschaft "dritter weg"?

5 Antworten

Hat das mit dem dritten Weg dein Lehrer vorgegeben? Für gewöhnlich rechnet man die Soziale Marktwirtschaft zu marktwirtschaftlichen Ordnungen, die damit im Gegensatz zu planwirtschaftlichen Ordnungen stehen. Vor einigen Jahrzehnten, als während des Kalten Krieges sich Staaten mit markt- und planwirtschaftlichen Wirtschaftsordnungen feindlich gegenüberstanden, meinte man mit drittem Weg eine Wirtschaftsordnung, die grundsätzlich anders strukturiert ist als die beiden anderen, z.B. wie im Jugoslawien der Titozeit, wo ein großer Teil der Unternehmen in genossenschaftlichem Besitz waren und dennoch autonom gelenkt wurden. Wenn du also die SMW zwischen reiner MW und PW verorten willst, sollte dir bewusst sein, dass die SMW immer näher an der MW ist als an der PW.

Letztlich ist die SMW nichts anderes als eine MW, in der soziale Bedürfnisse der schwächeren Wirtschaftsakteure stärker berücksichtigt sind. Das geschieht über Schutzrechte (z.B. Kündigungsfristen bei Mietwohnungen, bei Arbeitsverträgen, aber auch Arbeitsschutz-, Jugendschutz-, Mütterschutzbestimmungen) und über eine soziale Absicherung der Wirtschaftsteilnehmer (Sozialversicherungen, aber auch dynamische Rente oder ALG2). Hinzu kommen ordnungspolitische Eingriffe des Staates in den Markt selbst über das Bundeskartellamt oder die Monopolkommission. Im Kern selbst ist die SMW aber nichts anderes als eine MW (autonome Wirtschaftsakteure, Preisbildung über Markt, dezentrale Strukturen etc.)

Wenn du dir gesellschaftliche Gruppen anschaust, dann überlege dir mal, wie Menschen in unserer Gesellschaft in der Wirtschaft tätig sind: Es gibt Selbständige (Unternehmer, Freiberufler, Landwirte), abhängig Beschäftigte (Angestellte, Arbeiter, geringfügig Beschäftigte) und am Wirtschaftsleben kaum oder nicht Beteiligte (Kinder, Jugendliche, Rentner, Arbeitssuchende, Arbeitsunfähige). Vielleicht überlegst du dir einfach mal beispielhaft an einzelnen Gruppen, wie sich deren Existenzbedingungen in einer Marktwirtschaft und in einer Sozialen Marktwirtschaft gestalten. Viel Erfolg damit!


laurakm 
Beitragsersteller
 06.05.2011, 22:37

vielen dank für die hilfreiche antwort und die denkansätze..:)

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Hallo,Die soziale Marktwirtschaft beruht auf das solidaritäts Prinzip. Es ist zwar im Großen und Ganzen dezentral (also anders als die Planwirtschaft) gesteuert, das heißt Angebot und Nachfrage beherrschen den Markt und damit die dezentralen Entscheidungen jedes einzelnen Marktteilnehmers , aber der Staat als dritte Partei greift als Schiedsrichter ein, um soziale Aspekte zu stärken, was wiederum der Gesellschaft und nicht nur dem einzelnen (Marktwirtschaft) zugute kommt. Auch wenn der einzelne natürlich auch ein Teil der Gesellschaft ist und davon mitprofitiert, kann nicht von jedem das individuelle Bedürfnis vom staat befriedigt werden sondern nur das der Allgemeinheit. Die reine Marktwirtschaft (Utopie) ist also auf dem Punkt gebrachter Kapitalismus und Planwirtschaft die Wirtschaftsform gereifter sozialistischen Gedankengutes. Die Marktwirtschaft pendelt sich in der Mitte ein und verbindet den Wohlgedanken an die Gesellschaft sowie die Verwirklichung des einzelnen. (Alles stark vereinfacht und pauschalisiert) :))))


laurakm 
Beitragsersteller
 06.05.2011, 22:36

danke hat mir aber schon weiter geholfen :) ich versuch dann mich mal selebr dran :)

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Wirtschaften ist immer auch eine gesellschaftliche Aktivität. Da geht es um Fragen des Verfügungsrechts, um Fragen der Entscheidung, um Fragen der Macht und um Fragen der Versorgung. In allen diesen Fragen erweist sich die Soziale Marktwirtschaft als Kompromiss zwischen Planwirtschaft und reiner Marktwirtschaft.

Verfügungsrecht:

Planwirtschaft: Staat und Partei und ihre Funktionäre

reine Marktwirtschaft: jeder einzelne Bürger als Besitzender oder Verbraucher

soziale Marktwirtschaft: Staat und jeder einzelne Bürger als Besitzer oder Verbraucher. Nach demokratischem Entscheidungsprozess greift der Staat begrenzend in die Verfügungsrechte der einzelnen ein durch Beschränkung des Eigentumsrechts, Beschränkung des Verbrauchs durch Steuern und Verhaltensregeln.

So kann man das auch für die anderen Aspekte durchspielen.

Genau bezogen auf die von meinem Vorredner genannten Gruppen ist das Eigentumsrecht der Produktionsfaktoren entscheidend. ( sagt er ja eigentlich auch ) Daran kannste dich aufziehen , 100 Seiten lang...

Einfluss auf Gruppen ? Politisch oder Gesellschaftlich ? Erläuter doch bitte die Frage :)


laurakm 
Beitragsersteller
 06.05.2011, 22:34

leider weiß ich dies nicht ich denke aber gesellschaftlich?! dies ist in unserer frage nicht weiter erläutert und da ich noch probleme mit dem thema habe kann ich ihnen das leider nicht so wirklich sagen...

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