Soziale Arbeit oder Heilerziehungspflege?

5 Antworten

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Ich denke dass ein Praktikum vielleicht eine Lösung sein kann. Denke so klärt sich vieles. Es kommt immer darauf an.was man nachher machen will.

Ansonsten gibt es noch den Studiengang Heilpädagogik. Das ist spezialisierte Soziale Arbeit in  der Behindertenhilfe.

Und irgendwo konnte  man sogar Heilerziehungspflege studieren. 

Wenn es dir um die Einstufung geht... mein einer Kollege ist Sozialarbeiter, der andere Diplom Sozialpädagoge und ein weiterer HEP- alle in die selbe Stufe nach TVöD eingruppiert und nur die Berufsjahre unterscheiden sie, was noch  mal mehr oder weniger Gehalt innerhalb dieser Stufe bedeutet. In angestrebten, leitenden Positionen ist das Studium ein Plus, ansonsten gar nicht. Man geht bezahlungstechnisch oft vom niedrigsten "Bildungsgrad" aus, da man statt des Studierten ja auch einen Erzieher/HEP hätte einstellen können. 

Ich würde dir eine HEP-Ausbildung empfehlen, da diese explizit auf die Arbeit mit Menschen mit Behinderung abzielt. Studieren kannst du immer noch. Im Alltag fällt auf, dass Erziehern, Sozialarbeitern etc. oft spezifisches Wissen über Behinderungen fehlt und auch die Pflegegrundkenntnisse, dass medizinische Wissen, welches gerade im stationären Wohnbereich nötig ist, nicht vorhanden ist. Außerdem kannst du dir die HEP-Ausbildung mancherorts aufs Studium anrechnen lassen, ev. das Studium verkürzen oder du wirst "bevorzugt" behandelt. 


lovelove11 
Beitragsersteller
 17.06.2016, 14:07

Wie das Studium verkürzen ?

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DeliriumTremens  17.06.2016, 14:11
@lovelove11

Manchmal kann man eben durch eine einschlägige Ausbildung das Studium verkürzen. 

Nur mal so als Beispiel : http://www.fh-mittelstand.de/heil-und-inklusionspaedagogik/

Studiendauer:4 Jahre (12 Trimester) // Durch die Anerkennung der Ausbildungsinhalte ist eine Verkürzung des Studiums möglich: für „Staatlich anerkannte Heilerziehungspfleger/innen“ auf 2 Jahre und für „Staatlich anerkannte Erzieher/innen“ auf 32 Monate

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Mein Tipp:

Ausbildung zum Heilerziehungspfleger und dann Studium zum Sozialpädagogen/ggf. Heilpädagogen.

Vorteil: Du kannst besser beurteilen, ob das Arbeitsfeld bzw. der Berufsalltag Deinen Vorstellungen entspricht. Zudem werden Sozialpädagogen auch gerne im mittleren Management eingesetzt und die werden dort von den unterstellten Mitarbeitern i.d.R. besser akzeptiert, wenn sie ihren Beruf "von der Pike auf" gelernt haben.

Am Ende bleibt noch der Hinweis, dass der NC auf Sozialpädagogik so absurd (absurd, weil die Anforderungen im Studium und die späteren Verdienstaussichten in keinem Verhältnis zu den Eingangshürden stehen) hoch ist, dass die allermeisten Studienplatzbewerber nur über die Wartesemester zu einem Studienplatz kommen. Die Zeit der Ausbildung zum HEP würde Dir als Wartesemester angerechnet werden.

Hope it helps

Es gibt bei der Arbeit mit behinderten Menschen sehr verschiedene Arbeitsfelder, in einigen werden Heilerziehungspfleger präferiert eingesetzt, in anderen eher Sozialpädagogen.

In Wohnheimen für erwachsene Menschen ist Heilerziehungspfleger eine häufig gesuchte Qualifikation. In Jugendhilfe-Einrichtungen gibt es dagegen tendenziell mehr Sozialpädagogen.

In Niedersachsen gibt es Tagesbildungsstätten (Äquivalent zu Förderschulen mit Schwerpunkt geistige Entwicklung), in denen - je nach Träger - eine Sozialpädagogische Ausbildung die Voraussetzung für die Klassenleitung ist.

Es ist wirklich schwer da einen eindeutigen Rat zu geben. Für Funktions - und Leitungsstellen ist man mit dem Studium zu weilen formal besser qualifiziert, aber grundsätzlich ist das auch nicht überall so. 

Das Studium eröffnet Dir ein grundsätzlich breiteres Arbeitsfeld, andererseits bevorzugen die Einrichtungen in vielen Bereichen Heilerziehungspfleger.

Sie machen das nicht zuletzt auch häufig aus Kostengründen. Andererseits ist die erreichbare Vergütung nach dem Studium nun in vielen Bereichen auch nicht so relevant besser. Viele Arbeitsbereiche sind bei privaten Trägern angesiedelt, die oftmals unter Tarif bezahlen.

Du siehst, das ist gar nicht so einfach, einen klaren Rat zu geben. Wenn Du tendenziell schon lange soziale Arbeit studieren möchtest, solltest Du das vielleicht tatsächlich machen.

Und achte auf Dich !!! Ein wunderbares Arbeitsfeld, in dem man allerdings Gefahr läuft verheizt zu werden.