Soloreisen: Wie planst du deine Reisen, damit du dich darauf freuen kannst?
Ich bin seit Corona nicht mehr gereist. Während Corona nicht, weil es aufwendig war und danach, weil es sich nicht ergeben hat.
Es war immer der gleiche Gedankenkreislauf:
- Warum reisen, kostet nur Geld und hier habe ich Einfluß auf meine Umgebung, alleine schon am Flughafen bin ich dem neuen Land, seinen Gesetzen und seiner Polizei ausgeliefert(Strafzettel etc.)
- Ich schaue mir Videos und Vlogs an und denke mir "Was soll ich da schon machen, das ich nicht hier auch tun kann?"
- Meer? Gibt es hier.
- Sonne? Gibt es auch.
- Schlechtgelaunte Menschen? Auch da.
- Menschen, die dich betrügen wollen in großen Städten wie in Indien, Thailand, Paris in Frankreich, Griechenland, Zypern, Rumänien? Dafür zahle ich nicht noch Geld für das Flugzeug und Unterkunft und mit meiner Zeit.
- Gleichgültige Menschen? Kann ich hier kostenlos haben.
- Ein Berg besteigen? Kann ich auch hier
- In eine Innenstadt gehen und etwas kaufen, das in China produziert wurde und dort zu einem vielfachen des Preises angeboten wird? Kann ich auch hier machen.
- In eine Stadt wie Singapur gehen, die noch striktere Regeln als Deutschland hat?
Es ging soweit, daß das einzige, das mir am Reisen gefallen würde, das Fliegen selbst wäre. Diesen Prozeß, in das Flugzeug einzusteigen, abzuheben, das tolle Summen während des Fluges. Aber das war es dann schon.
Ich sehe nichts, worauf ich mich in fremden Ländern freuen kann.
Doch dann denke ich mir, ich werde das bereuen, je älter ich werde.
Doch dann dachte ich an meine bisherigen Reisen, ich war in Australien, Zypern, Griechenland, Rumänien und einigen anderen und ich dachte mir: das war es alles nicht wert.
Kein Museum, keine Sehenswürdigkeit, keine Autofahrt im fremden Land war es wert.
Die Zahl der negativen Erlebnisse hat die positiven bei weitem überragt.
Die einzigen Lichtpunkte waren Kurzzeitbeziehungen, die ich in einigen Ländern hatte. Und da wurde mir klar, warum manche vom Reisen schwärmen: weil sie nichts davon mitbekommen. Sie sind von Anfang bis Ende mit ihrem Partner zusammen und halten sich gegenseitig das Dopamin hoch.
Und das habe ich eben auch selbst erlebt, nüchtern betrachtet, also ohne Partner, ohne Freunde, ganz allein, ist Reisen entweder langweilig oder sogar deprimierend. Ganz egal wo.
Was denkst du darüber? Teile auch deinen Hintergrund, wo du warst und ob du alleine gereist bist oder mit einem Partner oder anderen. Und lüge mich nicht an, ich merke das.
3 Antworten
Hi Kabinenpersonal
Also, ob man am Reisen Spass hat oder nicht, ist ja sehr individuell. Ich bin zum Beispiel immer gerne gereist, weil ich finde, dass das den Horizont erweitert, andere Landschaften sehen, andere Städte, andere Menschen, anderes Essen, andere Regeln etc.
Ausserdem interessiere ich mich für Geschichte, da kann man in fast jedem Land etwas lernen. Und für die Natur, da gibt es sowieso viel zu entdecken.
Meine Mutter aber (zum Beispiel) reist überhaupt nicht gerne. Sie findet das wie du ziemlich anstrengend. Und ausserdem muss sie dann eine Lösung für alle ihre Tiere finden, die allein zurückbleiben.
Der einzige Grund, warum meine Mutter in ein Flugzeug steigt, ist, wenn sie irgendwo hin reisen kann, wo sie Tiere erleben kann, die es bei uns nicht gibt. Das tut sie tatsächlich auch ab und zu.
Als Jugendliche war ich oft als Backpackerin unterwegs. Ich wusste nicht so recht, was ich mit meinem Leben anfangen sollte, und das Reisen half mir, den Kopf freizubekommen und die Dinge aus der Distanz zu betrachten.
Heute ist das anders. Ich habe nun einen Partner, mit dem ich verreisen kann, und das ist uns auch enorm wichtig. Davor habe ich nur noch kürzere Reisen allein unternommen, meistens, um einen Tapetenwechsel zu kriegen, weil mir sonst zuhause die Decke auf den Kopf fällt. Ich bin ein freiheitsliebender Mensch, der es hasst, immer die gleichen Quadratmeter abzumarschieren.
Ausserdem verreise ich zum Nationalfeiertag, weil ich die Knallerei auf den Tod nicht ausstehen kann.
Du hast einen sehr langen Text geschrieben, in dem es um alles möglich andere ging. Es kam nicht heraus, warum es dir um diese Frage ging, weil es keinen Bezug dazu gab.
Ich freue mich dann auf eine Reise, wenn ich sie sorgfältig geplant habe. Und das bedeutet: kein Stress. Viel Zeit dazwischen. Unerwartetes einplanen. Und an den Ort, an den ich gehe, nehme ich mir "Mustsees" vor, Dinge, die ich gesehen oder erlebt haben möchte, von denen ich sage: Ich will dort nicht weg, ohne das oder jenes gesehen zu haben.
"weil ich finde, dass das den Horizont erweitert"
Was bedeutet das?
"Ausserdem interessiere ich mich für Geschichte, da kann man in fast jedem Land etwas lernen. Und für die Natur, da gibt es sowieso viel zu entdecken."
Kann ich nicht nachvollziehen.
"das Reisen half mir, den Kopf freizubekommen und die Dinge aus der Distanz zu betrachten."
Was bedeutet das?
Ich fürchte, ich kann es nicht besser erklären. Wenn du nicht weisst, was "Horizonterweiterung" und "etwas aus der Distanz betrachten" bedeuten, dann ist es wirklich so, dass eine Reise nur Stress für dich bedeutet, aber kein Gewinn.
Da würde ich, wenn ich dich wäre, tatsächlich lieber ein anderes Hobby suchen.
Was macht denn DIR Spass?
Meinen Horizont kann ich durch Bücher mehr als durch den zwanzigsten unzuverlässigen Fahrer in Larnaca erweitern. Etwas aus der Distanz betrachten kann ich, indem ich 1 Stunde mit dem Auto fahre. Du redest, als ob du gar nicht mental dort bist, wo du gerade bist und nicht reflektierst was war. Das hat sich auch daran gezeigt, daß du nicht konkret geworden bist(Welches Land, welche Stadt, welche Aktivitäten, welcher Horizont)...
Ich könnte dir eine lange Liste meiner Reisen aufzählen, die ich in den letzten 40 Jahren gemacht habe. Aber wozu? Es ist nicht dein Ding, warum akzeptierst du nicht, wie du bist, und lässt mich im Gegenzug mein Ding machen? Ausserdem hast du meine Frage gar nicht beantwortet.
Ganz ehrlich: Mit deiner negativen Einstellung bleibst du wirklich besser zu Hause.
Ich habe noch keine einzige meiner vielen Reisen bereut und kann lange von der Erinnerungen zehren.
Du tust mit leid.
Ich reise gerne und hab nur wenige negative Erfahrungen gemacht. Kann dich also so gar nicht verstehen. Ich bin gerne woanders. Den Alltag verlassen, das Vertraute verlassen, Neues kennenlernen, find ich alles toll.
Und Meer in Deutschland ist einfach kein Vergleich zu anderem Meer. Allein das ist für mich ein Grund, ins Ausland zu fahren.
Und Supermärkte. Und Restaurants. Und Menschen. Und Kultur.
Ja, das lese ich aus deinem Text durchaus raus. War kaum misszuverstehen.
Wie planst du deine Reisen, damit du dich darauf freuen kannst? Beschreibe es an einem konkreten Beispiel.
- Ich überlege, wohin ich will.
- Ich frage meinen Mann, ob er mitkommen möchte.
- Ich suche mir eine Unterkunft, oder wir suchen uns eine Unterkunft.
- Ich/wir überlege/n, wie ich/wir dahinkommen und organisieren das.
- Ich/Wir gucke/n, was man da in der Gegend machen kann und ob man sich um irgendwas vorher kümmern muss.
- Wenn ja, wird das gebucht.
- Ich fahre/wir fahren dahin.