Sollte man sich für andere aufopfern, auch wenn man darunter leidet?

10 Antworten

Wenn eine Religion das verlangt... dann bin ich quasi ja religiös XD

Ich habe als Teenager sehr wenig Liebe erfahren, salopp gesagt. Mobbing in der Schule bis in den Suizidversuch, danach als Mädchen LKW Mechaniker gelernt und der Sexismus war quasi beim Kaffee in der Früh schon am Start, danach studiert, als es noch hieß Frauen können keine Physik verstehen... Man merkt, ich hab recht wenig Zuspruch, dafür sehr viel Spott, Mobbing, Hähme und Hass bekommen und dennoch bin ich die erste, die hilft, ohne was zu erwarten.

Ich helfe den Menschen gern, weil ich nicht so sein will wie die, die mir mein Leben zur Hölle gemacht haben.

Immer wieder gebe ich meine ganze Kraft für Leute, die mich brauchen. Ich organisiere, ich plane, ich schufte, ich schleppe Steine wenn nötig (Baustelle eines Freundes), ich unterrichte kostenlos, ich suche, ich helfe und dabei vergesse ich mich selbst leider auch oft, denn meist, wenn ich nicht mehr gebraucht werde, werde ich liegen gelassen.

Benutzt wie ein Taschentuch und dann weggeworfen und warum auch immer, ich würde wieder helfen.

Also wenn das ein Teil einer Religion ist, hab ich ja vielleicht noch eine Chance auf eine Erlösung *grins*

Aber gesund ist das jedenfalls nicht.


Daoga  25.09.2023, 14:16

Warum machst Du es, bist Du masochistisch veranlagt? Freundschaft läßt sich nicht "erkaufen". Wer sich für andere zum Affen macht, kriegt erst recht keine Achtung im Leben.

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ShadowTaking  25.09.2023, 14:44
@Daoga

Weil ich nicht so sein will wie die, die mir das Leben zur Hölle gemacht haben?

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Daoga  25.09.2023, 16:27
@ShadowTaking

Deswegen mußt Du Dich nicht zwanghaft selber kaputt machen. Die Leute die Dir das Leben zur Hölle gemacht haben, hätten vermutlich die Verantwortung für Dein Wohlergehen gehabt, als Eltern oder enger Umkreis - aber Du hast keinerlei Verantwortung für Fremde.

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mjutu  25.09.2023, 17:05
@Daoga

Das stimmt in der Theorie. Ihr reales Leben sieht anders aus. Ich finde es stark, dass ShadowTalking das so präzise benennen kann und verstehe den Mechanismus. Einfach damit aufzuhören ist eine Option die sie irre viel Kraft kosten würde, obwohl jeder Egoist und Narzisst das locker aus dem Ärmel schüttelt.

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Daoga  25.09.2023, 17:37
@mjutu

Nicht damit aufzuhören wird sie weiter unglücklich machen, denn was sie sich davon erhofft wird nie eintreten. Wahl zwischen Pest und Cholera.

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mjutu  25.09.2023, 19:32
@Daoga

Da hast du recht. Manchmal steht Menschen vor der Wahl zwischen Pest und Cholera, auch wenn andere die Freiheit haben, sich von beidem fernzuhalten.

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Für Menschen die man liebt muss man sich aufopfern. Es ist selbstverständlich sich nicht von seiner Partnerin zu trennen wenn sie ein Alkoholproblem oder Depressionen hat. Es gehört zu einer Beziehung mit dem Menschen, den man liebt auch schwierige Zeiten durchzustehen


defoulat 
Beitragsersteller
 25.09.2023, 12:43

Sehe ich nicht so. Man sollte zuerst immer an sich denken. Man ist die wichtigste Person in seinem Leben. Ich möchte nicht jahrelang leiden, nur damit meine Partnerin später sagen kann, dass ich loyal zu ihr war.

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mjutu  25.09.2023, 17:25
@defoulat

Ich hatte mich so entschieden, weil loyal zu sein zu meinen Lebenszielen gehört. Leider hatte ich dazu nicht die passende Partnerin gewählt und erst nach 18 Jahren die Reißleine gezogen.

Inzwischen habe ich eine Partnerin, die mich mag und respektiert. Dann läuft das mit den Loyalität auch viel geschmeidiger.

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mjutu  25.09.2023, 17:19
Es ist selbstverständlich sich nicht von seiner Partnerin zu trennen wenn sie ein Alkoholproblem oder Depressionen hat.

Ein Familienmitglied von mir hatte und hat ein Alkoholproblem. Sie hat sich besinnungslos gesoffen und dabei vergessen, dass ihre einjährige Tochter gefüttert und gewickelt werden muss. Sie war nicht in der Lage, das Problem zu erkennen, denn es waren ja alle anderen schuld an ihrem Leid und der Alkohol hat sie vor den Schmerzen beschützt.

Als die Tochter 2 wurde, setzte sie sie ungesichert (kein Kindersitz, kein Gurt) auf den Rücksitz des Autos und fuhr auf die Autobahn ohne später erklären zu können, wo sie überhaupt hinwollte. Sie baute einen Unfall, bei den wie durch ein Wunder nur Autos zermalmt wurden, Personen aber nur Schürfwunden und Prellungen davon trugen.

Alle waren heilfroh, als ihr Mann am nächsten Tag mit den Kindern auszog. Alkohol ist ein mächtiger Killer und es ist nicht selbstverständlich, dass man das als Partner mit trägt.

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Beides ist richtig. Man kann sich für jemanden aufopfern um so selbst Ehre zu erlangen, oder man versucht sich von seiner Vergangenheit zu lösen. Beides ist toll. Wunderbar.

Hey,

es heißt ja auch, `liebe Andere wie dich selbst´.

Also steht die Eigenliebe, in dem Falle in positiver Weise, doch wieder an erster Stelle und Du hast recht, Du kannst Anderen nur geben, wenn Du selbst gesund und leistungsstark bist, LG. :)

Nein, niemals! Nur anderen helfen wenn es auch dir selbst was bringt, sonst führt das nur zu Frust und Burn out.