Sollte man sehr alte Leute lieber mit der NS Zeit in Ruhe lassen, oder kann man die ruhig noch danach fragen?

4 Antworten

Deiner kindischen Auffassung nach scheint jeder, der seine Jugend im Dritten Reich verbracht hat, ein "Opfer des Faschismus" zu sein.

Daß die Mehrheit der damals lebenden Deutschen ihr Leben gelebt haben, ohne dabei "Täter" zu sein, wird heutzutage totgeschwiegen.

Die Inhalte der Geschichtsbücher über die Zeit des Nationalsozialismus, die heute den Schülern an die Hand gegeben werden, unterscheiden sich von den Machwerken aus Margot Honeckers Volksbildungsministerium nur durch bessere Qualität des Papiers, auf dem sie gedruckt sind.


Shukow  08.06.2024, 16:14

Und leider hast du damit auch noch Recht. Es reicht doch schon, den Blödsinn aus den amerikanischen heutigen Filmen anzusehen. Da sind wir wieder in der alten DDR Zeit. Technischer und einstmals realistischer (Vergleich) totaler Schwachsinn, was da über den Ozean herüberschwimmt. Da stimmt doch nichts mit der einstigen Realität überein, (ein Herz aus Stahl ist so ein Schwachsinn).

Da sie als Zeitzeugen immer seltener werden und wir evtl. manche Fragen sonst nie lösen werden können würde ich ja sagen, allerdings sollte man auch akzeptieren, wenn sie sagen, sie möchten nicht über diese Zeit sprechen.

Aber versuchen sollte man es bei den letzten wenigen auf jeden Fall.


LinaSantos 
Beitragsersteller
 07.06.2024, 22:36

Danke, dann werde ich es mal versuchen, aber in meinem Brief dann auch reinschreiben, dass ich Verständnis dafür habe, falls er nicht über diese Zeit sprechen möchte, dann kann der alte Mann selbst entscheiden, ob er meine Fragen beantworten möchte oder nicht.

der war bei Kriegsende damals 10 Jahre alt. Was soll der von Politik wissen.


LinaSantos 
Beitragsersteller
 07.06.2024, 22:52

Na ich vermute doch, dass sein Vater, der im Widerstand war, ihm auch später viel darüber erzählt hat. Und der war schon 15, als der von mir bewunderte Widerstandskämpfer starb und in einer von diesem geleiteten Jugendgruppe, also kannte er den wohl auch gut.

LinaSantos 
Beitragsersteller
 08.06.2024, 01:43
@adelaide196970

Dieser Widerstandskämpfer hat ständig darüber gesprochen, sogar Führungen gemacht, also wird er ja wohl auch mit seinem eigenen Sohn drüber gesprochen haben. Der hat sein ganzes Leben dem Kampf gegen Nazis gewidmet, bis zu seinem Tod war das sein Hauptthema, und er hat auch immer alle Fragen von Menschen beantwortet, die zu ihm kamen und etwas wissen wollen, leider war das vor meiner Zeit, aber ich hoffe, dass sein Sohn da genauso offen ist. Wer mit Fremden ständig darüber spricht, hat sicherlich auch dem eigenen Sohn alles über diese schlimme Zeit erzählt.

Es kommt ganz auf die Person an. Meine Tante (BDM) hat mit 15/16 Jahren Frühjahr 1945, kurz vor dem "Pfiff" noch an der 20 mm Flak gestanden. Sie hat gewaltig erzählen können und ist so manch einem auf die Nerven damit gegangen. Andere verkriechen sich lieber. Kommt ganz darauf an!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung