Sollte ich mein 2 jähriges Kind abgeben wegen Lebenssituation?
Hallo zusammen,
ich überlege seit einiger Zeit ob ich mein 2 Jähriges Kind (bald 3) abgeben sollte. Ja ich weiß das dies ein schwieriges Thema ist, ich hab schon seit mehr als ein Jahr den Gedanken dass es doch besser wäre meinen kleinen abzugeben. Ich bin 22 Jahre alt bin mit 18 schwanger geworden, der Vater meines Kindes ist seit der Schwangerschaft nicht interessiert an seinem kind, ich bekomme zwar Unterhalt von ihm, lebe derzeit vom Bürgergeld, Unterhalt und Kindergeld. Ich möchte eine Ausbildung ab September anfangen aber bekomme nur absagen mit der Begründung das ich als Alleinerziehende nicht qualifiziert bin obwohl ich den erforderlichen schulabschluss habe. Ich überlege ob ich mir ärztliche Hilfe holen soll da ich mittlerweile depressiv geworden bin und ich einfach finanziell sowohl als auch persönlich das leben was ich mir für mein Kind wünsche leisten kann. Ist mein Gedanke und mein Grund mein Kind abzugeben richtig? Ich wünsche ihm nur das beste und denke dass er in einer liebevollen Familie besser dran wäre. Bin offen für jede kritik und hilfe
6 Antworten
Zunächst einmal, alle Achtung. Du erkennst die Lage recht gut und möchtest deinem Kind etwas besseres bieten. Sich so reflektieren, das kann nicht jede Mutter.
Würdest du bei uns wohnen, hättest du Anrecht auf einen Kitaplatz. Im Härtefall sogar kostenlos bis 6 Stunden. Oder mehr, falls das Amt meint, deine Ausbildung verläuft gut und letztlich stimmen sie dem zu, weil du denen ja nicht ein Leben lang auf der Tasche liegen willst.
Es gibt aber mehrere Optionen.
Tagesmutter.
Das ist die Erste Option, beben Kita und Krippe. Auch hier zahlt das Amt.
Großeltern oder andere Verwandte
Können die unterstützend eingreifen
Pflegefamilie
Bei mir in die Kita geht ein Kind, das ist in einer Pflegefamilie. Die Mutter war ähnlich überlastet und hat das Kind auch freiwillig abgegeben und zwar so lange, bis die Lage besser wird.
Hat die Ausbildungsstelle eventuell einen Betriebskindergarten?
Das alles kannst du berücksichtigen.
Und bei vielen Fragen gleich zum Jugendamt, vielleicht haben die eine bessere Idee.
Vielen dank für deine Hilfreiche Nachricht. Ein kita platz hat er schon für ab September. Leider kann ich die kita kosten mit dem Geld was ich derzeit bekomme nicht bezahlen, ich habe bereits beim Jobcenter nach Finanzieller Unterstützung gefragt, mir wurde mitgeteilt dass das nur das Jugendamt übernimmt, dann habe ich mich an das Jugendamt gewendet. Ich gehe sogar zur familien hilfe mit ihm aber ich habe das gefühl dass mir dort auch nicht wirklich geholfen wird. Meine oma ist leider körperlich eingeschränkt und kann sich daher auch wegen ihres alters nicht um ihn kümmern. All die ausbildungstellen bei denen ich mich beworben haben bieten keine Kinderbetreuung an.
Nein, nicht ohne vorher erst alles versucht zu haben.
Das Kind weg zu geben (in dem Alter) löst eher ein Trauma aus, weil seine engste Vertraute ihn verlässt. Noch dazu weißt du nicht ob er dann in eine liebevolle Familie kommt oder ein Wanderpokal zwischen Pflegefamilien wird (und nicht alle Pflegefamilien sind auch gut).
Ich glaube dir, dass es grade schwer ist. Zuerst einmal solltest du dich selbst beim Jugendamt melden und dort um Hilfe bitten - eine Familienhilfe kann manchmal schon reichen um wieder in die richtige Richtung zu kommen.
Geht dein Sohn in die Krippe oder Kita? Hast du sonstige Familie, die dich unterstützen könnte?
Wenn er ab September in die Kita kommt, dann hast du ja schonmal ein paar Stunden am Tag für dich. Diese Zeit würde ich einerseits nutzen um gegen die Depression anzukämpfen (1. Anlaufstelle wäre da der Hausarzt) und andererseits um erstmal einem Nebenjob nachzugehen (vorausgesetzt du findest bis September nicht doch noch eine Ausbildung, was ja nicht ausgeschlossen ist). Über einen Nebenjob beweist du bei Ausbildungsbewerbungen auch, dass du es trotz Kind schaffst arbeiten zu gehen.
Also Erzieher kann man in Teilzeit lernen. Vielleicht waren es die falschen Betriebe. Oder es liegt an was anderem, dass sie dich abgelehnt haben. Kind kann ja in eine ganztages Kita. Kind abschieben wegen sowas find ich übertrieben
So lange du deinem Kind Liebe und Aufmerksamkeit geben kannst ist es nur bei DIR richtig aufgehoben.
Such dir einen Nebenjob den du erledigen kannst während dein Kind im Kindergarten ist, dann ist es finanziell leichter.
Wende dich dann an das Jobcenter um dir eine Ausbildung vermitteln zu lassen / dir helfen zu lassen eine passende dauerhafte Lösung zu finden.
Gehe zeitnah zum Hausarzt und schildere deine Sorgen und psychischen Beschwerden, dir kann medikamentös / therapheutisch geholfen werden.
Und denk dir - auch das geht vorbei. Und dann kommen bessere Zeiten.
Die Bauchmutter meiner Tochter stand vor dem gleichen Problem. Sie lebt in einem der ärmsten Länder der Welt, ohne Beruf, ohne Geld, umgeben von bürgerkriegsähnlichen Zuständen, ohne wirkliche Zukunftsaussichten.
Sie hat lange versucht, sich und ihre Tochter durchzubringen, aber irgendwann ging es nicht mehr - als die Tochter 2 Jahre alt war, gab sie sie zur Adoption frei, damit sie ein besseres Leben führen könnte. Und das kann sie jetzt.
Meine Frau und ich werden der Bauchmutter ewig dankbar sein, da wir dank ihrer selbstlosen Tat eine Familie geworden sind.
Hallo,
du hast natürlich recht dass ich nicht weiß ob er in eine liebevolle Pflegefamilie kommt. Geplant ist dass er ab September in die Kita kommt, meine Familie kann ich auch nicht als unterstützung in betracht ziehen da meine Geschwister noch minderjährig und in die Schule gehen, und meine Mutter in der pflege arbeitet daher hab ich keine familiäre Unterstützung