Sollte ich das Antidepressiva nehmen?
Mein Arzt hat mir das verschrieben aber ich weiß woher die Depressionen und der Frust kommen. Ich bin 26 hatte noch nie eine Beziehung, noch nie Sex. Und so gut wie keine guten Freunde. Ich hab das Gefühl von Beginn meines Lebens immer abgelehnt zu werden. Ich hab auch ehrlichgesagt keine Lust auf nichts mehr. Ich finde keine Arbeit, ich schaffe keinen höheren Abschluss, ich schaffe es nicht früh aufzustehen und 8 Std zu arbeiten. Ich kann einfach nicht mehr. Da mir sowieso alle den Rücken zudrehen finde ich keinen Antrieb in irgendeine Richtung weiter zu machen, aufzustehen zu arbeiten oder zur Schule. Alle gucken mich schief an und lehnen jeglichen Kontakt mit mir ab. So als sei ich der Teufel.
Was bringt mir jetzt das Antidepressiva? Ich war mit 17 schon frustriert wegen allem, seit dem versuche ich mich und mein Leben zu ändern, doch ich bleibe immer alleine. Ich fliege alleine in den Urlaub, ich gehe alleine ins Thermalbad und gucke zu wie sich alle schön gern haben.
Zu mir: 26, m, 190 schlank, blondbraune Haare, grünbraune Augen.
Und hast du das deinem Arzt alles erzählt?
Ne was geht den mein Leben an?
Gehst du zur Psychotherapie?
Nein weil die Bezeichnung "Psychotherapie" mich abschreckt und ich dann das Gefühl habe ich wäre kein Mensch sondern ein Psycho, den sowieso alle meiden und ablehnen.
weil es ihnen einfach nicht so gut geht. Um über Probleme zu reden, Lösungen zu finden. Und so
Und wenn mich jemand sieht wie ich dort hin gehe denken die ich bin ein Psycho.
6 Antworten
Wenn du deinem Arzt solche Dinge nicht erzählst, kann er dir natürlich nicht wirksam helfen, und außer der Verschreibung eines Antidepressivums bleibt ihm gar keine andere Wahl.
Auf der anderen Seite bekommst du dein Leben schon seit Jahren nicht mehr auf die Reihe, obwohl du meinst, du kennst die Gründe. Aber es sind nicht immer nur die anderen Schuld. Möglicherweise kann dir das Antidepressivum aber helfen, deine Stimmung aufzuhellen und anders mit deiner Umwelt klar zu kommen als dich einfach nur zurückzuziehen. Ich bin zwar kein Arzt, aber ich bin der Meinung, zusätzlich wäre eine Therapie angebracht.
Nicht nur "Psychos" machen eine Therapie, sondern eben auch zum Beispiel Depressive oder Menschen mit Essstörungen, Angststörungen usw... und das sind ganz sicher nicht alle "Psychos".
Wenn du allerdings nicht willst, dass sich irgendwas ändert, dann nimm das Antidepressivum eben nicht und mach keine Therapie... aber beschwere dich dann nicht, wenn dein Leben so bleibt, wie es jetzt ist.
Mit Antidepressiva hat man tendenziell eher weniger Sex und nicht mehr. Denn Antidepressiva hemmen in vielen Fällen den Sexualtrieb und führen zu sexuellen Funktionsstörungen.
Antidepressiva sind grundsätzlich wender Wundermittel noch Glückspillen. Sie wirken wenn überhaupt nur bei schwereren medizinisch relevanten Depressionen. Gegen alltägliche Beschwerden wie Frust oder Einsamkeit sind sie absolut unwirksam. Antidepressiva verändern die Persönlichkeit nicht, bauen auch keine Kontakthemmungen ab und haben keinerlei rauscherzeugende Wirkung (machen auch nicht abhängig).
Zudem müssen Antidepressiva täglich eingenommen werden. Eine Wirkung ergibt sich erst nach 2-4 Wochen (falls das Medikament anschlägt). Vor allem zu Beginn der Behandlung können zahlreiche Nebenwirkungen auftreten.
Nachhaltiger bei Problemen wie Sexualität, Kontaktaufnahme zum begehrten Geschlecht oder natürlich allgemeine Beziehungsprobleme ist eine intensive Psychotherapie.
Natürlich werden sich deine Probleme nicht in Luft auflösen, nur weil die Antidepressiva nimmst. Allerdings ist das auch nicht das Ziel. Diese Art von Medikament soll dir soviel Luft verschaffen, dass du die Kraft hast, dein Leben in den Griff zu bekommen. Stell es dir wie einen Gips vor: der Gips macht einen Bruch nicht wieder heil. Allerdings schafft er die passenden Rahmenbedingungen, dass der Bruch wieder heilen kann.
Was hast du zu verlieren? Nimm sie doch einfach und schau, was passiert.
Hallo,
An deiner Stelle würde ich das Antidepressiva nehmen. Natürlich gehen die Depressionen nicht nur vom Antidepressiva weg. Man muss auch etwas dafür tun. Du bist erst 26, was noch kein Alter ist. Gib nicht auf. Such dir einen Psychologen und gehe regelmässig in Therapie. Lass dir helfen. Es ist absolut nicht schlimm Hilfe zu beanspruchen.
Naja vll bist du wie auch bei dem Wort "Psychotherapie" von Vorurteilen geleitet?
Ein sehr großer Teil aller Menschen heute war bereits schonmal bei einem Therapeuten ohne "Psycho" zu sein. Selbst Menschen die in dem Bereich arbeiten nehmen einen Leistung wie diese in anspruch, vielmehr gehört die Selbsterfahrung sogar zu Psychotherapeutenausbildung.
Keine Ahnung weshalb du so geworden bist wie du heute bist jedoch weiss ich, dass jeder Mensch Freunde haben kann. Auch du. Ich denke du würdest davon profitieren wenn du mal mit jemanden offen redest. Du musst ihn auch nicht "Psychotherapeuten" nennen sondern vielleicht einfach nur Lifecoach.