Sollte die Regierung neue NS-Begriffe verbieten?
Beispielsweise verwenden die neuen Rechten Begriffe wie „Moralelite“, „Genderwahn“ oder „Links-Grün-Versifft“. Solche Begriffe haben auch die Nationalsozialisten genutzt um an die Macht zu kommen, daher sollte man früh die Begriffe der neuen NS verbieten.
21 Antworten
Diese Regierung hat ihre beste Zeit längst hinter sich, wobei man kaum von bester Zeit sprechen kann.
Sprechverbote und Denkverbote lassen sich auf Dauer nicht durchsetzen und von oben herab gleich gar nicht.
Nur weil einigen Leuten bestimmte Worte, Wortgruppen oder Sätze nicht gefallen, bedeutet das nicht, es würden alle so denken.
Vielleicht solltest du dich mal fragen, weshalb solche Wortschöpfungen überhaupt entstehen.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Nazis in den Vierzigern über „Genderwahn“ oder „Links-Grün-Versiffte Zecken“ geschimpft haben, das ist eindeutig moderne Diktion. Und es sind keine Wörter, die ich benutzen würde, außer vielleicht ironisch.
Andererseits wünsche ich mir keinen Staat, der den Sprachgebrauch der Bürger regulieren will. Das führt niemals zu irgendetwas Gutem, sondern nur zu einer Orwellschen Sprachpolizei. Es reicht, wenn man diejenigen, die so etwas unironisch sagen, mit einer hochgezogenen Augenbraue bestraft. Nebenbei gesagt, finde ich es positiv, wenn man die Rechten Recken™ sofort am Vokabular erkennt und ihnen weiträumig ausweichen kann.
Meinst Du die Silbentrennung? Ja, so etwas mache ich gelegentlich.
Offengestanden: Da steh ich drüber!
Hinzu kommt: wenn jemand solche Begriffe benutzt, weiß ich gleich, wen ich vor mir habe. Das ist mitunter ganz praktisch!
Das sind keine NS-Begriffe.
Die hör ich tagtäglich im Bus, vom Opa nebenan, vom Metzger d(m) eines Vertrauens, vom Schüler der dir dabei ins Gesicht lacht, weil er ganz genau deine Unbehaglichkeit und Entsetzen spürt...
Die sind alle schon mal keine Nazis in dem Sinne, sondern Auswüchse einer Gesellschaft die es 1990 schon so in der Form gegeben hat.
Vielleicht andere Parolen, vielleicht andere Verbreitungsebenen, aber stets bereit dem Unmut eine Sprache zu geben.
Ich frage mich inzwischen, ob Verbote deren Hirne erreichen und wenn ja, was die genau hier auslösen?
Aufstände, Montagsspaziergänge, etc?
Leute, die rotten sich zusammen - und bestimmt nicht nur in (m) einer Kleinstadt.
Hast du die Bindestriche in deinem Text gesetzt?