Sollte das Türkisch sprechen an Deutschen Schulen verboten werden?
Ich bin neulich mit einem türkischen Kommilitonen aneinandergeraten, da wir uns über Kemal Atatürk unterhalten haben. Der Kommilitone hat behauptet, dass das Verbot der kurdischen Sprache in der Türkei gerechtfertigt sei. Als ich die Frage gestellt habe, ob er ein Türkisch verbot an Deutschen Schulen gutheißen würde, war die Konfrontation natürlich nicht zu vermeiden. Aber ist es nicht logisch, aus kultureller Sicht beide Szenarien gleichzustellen? Ich sage natürlich nicht das es so sein sollte, aber wenn man nun ein Verbot akzeptiert, warum sollte man dasselbe Verbot in einem anderen Kontext ablehnen.
11 Antworten
Nein.
Sollte es nicht und wäre ein verfassungswidriger Eingriff in die persönliche Handlungsfreiheit. Es hat niemanden etwas anzugehen, in welcher Sprache man sich außerhalb des Unterrichts unterhält.
Nein.
Was die Türken tun und befürworten, ist kein Kurden-Bashing!
In der Türkei ist Kurdisch eine anerkannte Sprache!
"Mit dem im Jahr 2013 verabschiedeten Demokratiepaket der Regierung Erdoğan wurde das Verbot von kurdischen Buchstaben vollständig aufgehoben.[23] Die kurdische Sprache wird zudem als Wahlfach in staatlichen Schulen und Universitäten angeboten und erfährt somit erstmals auch eine staatliche Unterstützung. Weiterhin wurde mit diesem Reformpaket auch der Wahlkampf in kurdischer Sprache und die Rückbenennung von vormals türkisierten Ortsnamen ermöglicht.[24]"
Warum unterstützen die Türken aber die Entscheidungen Atatürks und wollen nicht dieselben in Deutschland haben. Mann muss es nicht mal bei der Sprache belassen, nehmen wir z. B. mal die Nachnamen. Wenn die Türken einen homogenen Staat haben wollen, in welchem jeder einen türkischen Nachnamen hat, warum dann nicht ein Staat, Inn, dem jeder einen deutschen Nachnamen hat.
Wenn du dich mit der Geschichte befasst, siehst das Türken und ihre Vorstellung der Überlegenheit der Hauptgrund für das Leid des kurdischen Volkes sind. Nur weil Erdogan nach fast 100 Jahren Unterdrückung die Kurden als einigermaßen menschlich ansieht, macht das die Geschichte nicht ungeschehen. Außerdem sind Übergriffe auf Kurden, welche in der Türkei kurdisch sprechen, der Standard. 1984 ist zudem ein gutes Beispiel für die Akzeptanz der Türken gegenüber den Kurden.
Meine Frage hat sich auf die Annahme der Türken gestützt, dass das Verbot der kurdischen Sprache gerechtfertigt sei, aber ein Verbot der türkischen Sprache als drakonisch angesehen werden würde. Ich rede davon, dass entweder beides falsch oder beides richtig ist. In meiner Frage stand explizit, dass mit gesagt wurde, das Verbot sei richtig gewesen und wenn dies aus dem Zwecke des Kulturschutzes so ist, warum sollte es dann nicht auch so beim Schutz der deutschen Sprache so sein.
Türkisch zu sprechen sollte m. E. erlaubt sein, wenn die Gesprächsteilnehmer nur aus Leuten mit türkischem Hintergrund zugegen sind.
Ist ein nur deutschsprechender Teilnehmer dabei, gebietet es schon die Höflichkeitsform, dass die türkisch sprechenden "nur" Deutsch sprechen. Alles andere ist mehr als unhöflich.
Also in erster Linie ist es nicht gut, anderen Menschen die Sprache vorzuschreiben. Ich verstehe, dass das manche stört. Mir geht es auch so, dass es mir sehr unangenehm ist, wenn Personen neben mir eine Sprache sprechen, die ich nicht verstehe, aber es ist nicht die Aufgabe der Menschen sich so zu verhalten, dass es für andere angenehm ist.
Bezogen auf das beschrieben Problem, ist es natürlich eine ziemliche Doppelmoral, den Verbot der kurdischen Sprache in Türkischen Schulen gutzuheißen, aber ein hypothetisches Verbot der türkischen Sprache in deutschen Schulen zu verurteilen. Das ist einfach mal wieder das typische Problem, dass es Menschen egal ist, wenn sie andere benachteiligen oder das sogar gut finden, weil sie sich dann überlegen fühlen können, aber wenn sie dann selbst der Diskriminierung zum Opfer fallen, dann sich natürlich dagegen wehren aber gleichzeitig auch nicht zugeben wollen, dass sie selbst sich gegenüber Anderen nicht besser verhalten und entsprechend zweierlei Maß anlegen. Also, wenn das Verbot in der Türkei gutgeheißen wird, dann muss in einer konsistenten Ethik auch das Verbot in Deutschland gutgeheißen werden.
Wer in Deutschland lebt sollte zumindest auch Deutsch sprechen können, zumindest bei der Arbeit, wie die Leute privat miteinander sprechen ist mir völlig egal, das Problem ist das man hier meist Englisch sprechen muss um sich mit einigen zu verständigen, da viele kein Deutsch sprechen können oder auch nicht wollen.
Die innertürkischen Verhältnisse kann man nicht mit unseren Verhältnissen vergleichen.
An deutschen Schulen wird Deutsch gesprochen, außer im Fremdsprachenunterricht.
Das gilt auch für Ausländer und naturalisierte Ausländer.
Es ging mir weniger um die juristische Vertretbarkeit als um die Gleichstellung. Da viele Türken ja nun mal Atatürk und seine Entscheidungen lieben, sollten sie solche Entscheidungen doch auch in Deutschland unterstützen.