Sollen wir das Leben in vollen Zügen genießen?

Das Ergebnis basiert auf 23 Abstimmungen

Ja 61%
Nein 39%

17 Antworten

Nein

Vom Epikureer Horaz (römischer Dichter 65 v.Chr. - 8 n.Chr.) - Zeitgenosse des Kaisers Augustus, dem auch Sympathien zum Epikureismus nachgesagt werden, wird eine Lebensweisheit immer nur verkürzt zitiert: Nutze den Tag. Es gibt aber noch einen zweiten Teil: Nutze den Tag mit Blick auf das Ende. Das schließt eine Perspektive über das ganze Leben ein. Epikureische Lebensbewertung mit dem hohen Ziel der Gelassenheit schließt immer das ganze Leben ein und ist nie nur auf den Moment verkürzt. Zudem war man in der epikureischen Gemeinschaft immer ermahnt, dass niemand für sich allein glücklich werden kann, d.h. auch die Rücksicht auf die Mitbürger war im Blick zu behalten.

Zudem hat Epikur nicht nur vor den Verzerrungen und Selbstentfremdungen durch künstlich geschürte Angst gewarnt (was heute mit der Klimahysterie wieder aktuell ist), sondern auch davor, dass übermäßiges Wohlleben süchtig machen kann und die persönliche Freiheit bedroht. Das hält Menschen in Gier nach Reichtum und Macht gefangen. Die größt mögliche persönliche Freiheit war ihm das Wichtigste als Basis der Gelassenheit, mit den Problemen des Lebens umzugehen. Wer die Backen in vollen Zügen aufbläst wird dabei blind für Probleme und lebt meist nur sehr kurzsichtig. Nicht jeder ist in der Verfassung, dem Aristipp von Kyrene (Schüler des Sokrates) zu folgen und leicht über die Wellen des Lebens zu surfen mit der Grundeinstellung, schöne Dinge besitzen zu können, ohne selbst von ihnen besessen zu werden.

Im leeren Zug ist es aber auch langweilig zwischenBasel und Flensburg , da sollte es zwischendurch schon mal gefüllt sein !

Auf die Frage : Ja , genieße es - aber hab immer noch den "Notgroschen" zur Hand !

Ja

Hallo WerniBeinhart,

ja, das dürfen wir - und nicht nur im ICE 1000 freitagsabens zur Feierabend- und Wochenendszeit.

Leben bedeutet, viel von sich zu geben und sehr viel wahrzunehmen. Dabei dürfen wir alle aufeinander Rücksicht nehmen und brauchen niemanden zu übervorteilen oder auszunutzen.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – langjährige Lebenserfahrung und persönliche Anschauung

JA ... ja ...

Unter der Voraussetzung das ich deine Frage richtig interpretiert habe, ich ging nicht von "Zuegen" sondern von einer "Redensart" aus, wuerde ich vorschlagen, ...
Geniesse das taegliche "kleine Glueck" und warte nicht vergebens auf das grosse "Glueck". Nur wer gluecklich "in sich selber zu Hause" ist, kann meiner Meinung nach sein Leben wirklich geniessen.
Sollte dir aber ein grosses Glueck wiederfahren, dann denke auch an andere, welche es nicht "so gut" haben, denn "Geben ist Seliger denn Nehmen".
Persoenlich "geniesse ich mein Leben in vollen zuegen" nach obigen aufgefuehrten Argumenten ohne ein schlechtes Gewissen ("innere Stimme") zu haben.

Nein

Das ist eine Frage des persönlichen Weltbildes. Ich für meinen Teil denke nicht, dass es im Leben in erster Linie um Spaß und Genuss geht. Für mein Verständnis geht es darum zu lernen, sich persönlich weiterzuentwickeln und seinen kleinen Beitrag zum Gesamtprojekt zu leisten. Je mehr man davon geschafft hat, desto besser war das Leben, das man hatte. Selbst wenn man kaum je Spaß oder Genuss hatte. Eine hedonistische Lebenseinstellung hält nur von den Dingen ab, die tatsächlich wichtig sind.