Sollen Eltern einen Erziehungs-Führerschein machen, bevor sie ihr erstes Kind zur Welt bringen?

6 Antworten

Ich glaube das Kernproblem ist dass die Fähigkeit Kinder zu erziehen nicht mithilfe eines Kurses gelernt werden kann. Bei der Erziehung geht es in erster Linie nicht darum einem bestimmten Schema zu folgen. Etwas anders ist es im professionellen Pädagogischen Bereich, aber als Eltern muss man in der Lage sein eine echte Beziehung zu seinen Kindern aufzubauen und ihnen dabei helfen, Erwachsen zu werden. Das kann man nicht anhand eines Führerscheines erlernen.

Der andere Aspekt ist der, dass man es nicht gerne sieht wenn der Staat sich in den engsten Privaten Bereich einmischt. Es herrscht größtenteils Konsens dass der Staat hier nichts zu suchen hat. Leider gibt es auch viele Menschen die denken dass der Staat alles kontrollieren sollte um die Welt zu verbessern. Dass der Staat letztendlich auch nur aus unperfekten Menschen besteht die bestimmte Machtbefugnisse haben, wird hier oft vergessen.

Hi,

ich halte davon gar nichts, wenn das kommen sollte, werde ich keine Kinder bekommen.

Was soll das denn bitte bringen? Was lernt man da? Wie man sein Kind erziehen soll? Wer entscheidet das denn? Erziehungsexperten? Und wie wird entschieden was die beste Erziehungsmethode ist? Nein danke, dann sind Frauen ja bald nur noch Gebärmaschinen, da man ja alles so machen soll, wie andere Menschen meinen.

Ist doch das selbe wie bei einem Sachkundenachweis bei Hunden. Glaubst du das da viele Leute hingehen, und sich das wirklich interessiert anhören? Nein, die gehen eben hin weil sie müssen, und das wars. Die wissen eine Woche nachher nichts mehr davon. Wer wirklich einen Hund will, informiert sich von sich aus, die anderen lassen es auf sich zukommen.

Alleine das irgendjemand glaubt, dass man so irgendwas ändern könnte, finde ich bescheuert. Glaubt man wirklich, das man eine Person, mit sagen wir mal 25 Jahren durch einen Kurs ändern kann? Die, die ihre Kinder misshandeln, nicht fördern und falsch erziehen, machen das doch nach so einem Kurs noch genau so weiter. Die werden nur dasitzen und warten, dass es vorbei ist. Dann einen Test schreiben, und dann alles so machen wie sie es wollen. Die werden sich das sicher nicht zu Herzen nehmen.

Und man schmeißt auch alle in eine Kiste, die die es gut machen würden, und die die es schlecht machen. Eine Strafe für alle quasi. Dann gibt es noch so unterschiedliche Kinder, wie will man die alle unter einen Hut bringen? Das würde Monate dauern, und man hat sowiso schon so wenig Zeit, wenn man dann noch so einen Idiotenkurs belegen muss, dann werden viele wohl ausflippen.

Und was passiert wenn man es vorher nicht schafft? zB Risikoschwangerschaft, man erfährt es erst 2 Wochen vor der Geburt, etc? Werden da dann die Kinder weggenommen? Grausam für die Eltern, einfach unmenschlich. Oder müssen sie dann Strafen zahlen bis man den Kurs nachgeholt hat? Super, dann kann man das Kind nicht mehr gut versorgen, Stress pur ganz toll.

Ich halte gar nichts von sowas. Ist doch nur wieder Geldmacherei vom Staat, und es leiden dann nur wieder die, die es ohne auch locker schaffen. Bringen tut es niemanden was, da man Menschen in dem Alter nicht ändern kann, wer nicht will, wird auch nach so einem Kurs nichts richtig machen, und die die einen Plan haben, machen das sowiso nicht wie in einem Kurs.

Wenn sich der Staat jemals sowas einfallen lassen sollte, dann bekomme ich keine Kinder. Wenn sie einem einmal vorschreiben wollen, wie man Kinder zu erziehen hat, dann geht es sicher schnell bergab.

Ich denke, die eltern, die einen machen müssten, würden nicht hingehen. Daher trifft es wieder die Menschen, die für die Mißstände eigendlich nichts können.

Erziehungsführerschein... Was soll das sein? Das ist einfach eine weitere Art den Leuten ihr Geld aus der Tasche zu ziehen..

Ihr macht euer Kind und erzieht es - so einfach. So lange ihr nicht 14 oder 15 seid und arbeiten geht sollte das kein Problem sein.

Ich finde tatsächlich die Bezeichnung Erziehungs-Führerschein daneben.

ABER ich bin durchaus dafür dass bereits in der Schule so ab siebter Klasse vermittelt wird wie menschliche Entwicklung denn tatsächlich verläuft. Denn darüber gibt es in unserer Gesellschaft zwar von Fachmenschen sehr viele Erkenntnisse, nur bei den möglichen Eltern kommen diese Erkenntnisse viel zu wenig an. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse soll dann bitte laut Grundgesetz jede Familie erziehen wie sie es für richtig hält. 

Auch die Bezeichnung Hunde-Führerschein ist eine sehr unglückliche Bezeichnung. Denn auf einer Hundeschule lernt nicht vor allen Dingen der Hund sondern der Mensch.Es geht also auch hier vor allen Dingen darum die Bedürfnisse des Hundes zu vermitteln, zu erlernen seine nun mal andere Sprache zu verstehen, zu erlernen sich dem Tier verständlich zu machen. 

Wenn ich also dann ein Kind bekomme dann darf ich wissen dass es noch eine ganze Weile gefühlsmäßig mit mir verbunden ist. Und zwar so lange bis die Entwicklung des eigenen Ich beginnt. Wenn ich dann noch erfahren habe welche Vorgänge sich in dieser Zeit abspielen kann ich mein Kind besser verstehen. Für mich als Elternteil wird diese Zeit stressfreier. Logisch. 

Und nein: Es ist eben nicht angeboren ein Kind groß ziehen zu können. Da sprechen eindeutig die Fakten gegen. Es muss erlernt sein. Aber von wem denn bitte? In den letzten 2.000 Jahren waren wir durchschnittlich alle 50 Jahre entweder in einen Krieg verwickelt oder meinten uns einmischen zu müssen. Es wurde also sehr viel zerstört, Ackerland, Gebäude, Betriebe... . Das musste erst mal wieder aufgebaut werden. Und zwar mit Männermangel. Also von den Frauen. Die Kinder konnten sehen wo sie blieben. Wäre unser Geschichtsunterricht diesbezüglich ehrlich gäbe es bedeutend mehr Verständnis dafür dass es hier nicht um Einmischung geht, um Fragen nach Schuld und Quatsch. Es geht schlicht darum die Familie so zu unterstützen wie es das Grundgesetz eigentlich vorsieht. 

Davon abgesehen gibt es ja an zahlreichen Volkshochschulen bereits Kurse. Wie ich hörte sind sie regelmäßig überlaufen. So lange sie sich auf Wissensvermittlung beschränken und tatsächlich bei Wissen bleiben sind sie empfehlenswert. Kritisch wird es wenn versucht wird Familie in eine Schablone zu drängen, womöglich noch in eine Schablone die den Affentanz ums Goldene Kalb fördert. 

Ganz nebenbei: Der einzige Sender der sich diesbezüglich an die Vorgaben hält ist der Deutschlandfunk. Da wird berichtet mit Quellenangabe, da wird diskutiert so kontrovers als möglich, da gibt es Hörerbeteiligung, da kann sich an die Redaktion gewandt werden und es kommt zügig kompetente Reaktion. Würden sich ZDF, ARD, 3SAT daran ein Beispiel nehmen bräuchten wir das Thema gar nicht diskutieren.