Soll man lieber weniger qualitative oder mehr Billig-Klamotten kaufen?
Weniger qualitative Kleidung mag zwar besser für die Umwelt sein. Doch hat z.b. eine indische Näherin, die für 1 Euro die Stunde Billig-Klamotten näht, ihren Job bitter nötig. Weniger T-Shirts zu nähen, würde ihren Job vernichten.
7 Antworten
Wenn Arbeit nicht mehr benötigt wird, entfällt sie. Gruß an alle Gaslaternen-Anzünder und Dampflok-Bremser!
Zur Kleidung: das eigentliche Übel ist die Mode! Dass Kleidung nach einer Saison künstlich obsolet gemacht und ersetzt wird, obwohl sie noch völlig in Ordnung wäre. Vieles wird gar nicht verkauft und geht von Textilfabrik/Handel ungetragen in den Müll.
Weniger ist definitiv mehr, besonders wenn es um meine Kleidung geht. Ich investiere lieber in qualitativ hochwertige Stücke, die nicht nur gut aussehen, sondern auch lange halten. Es geht nicht nur um Stil, sondern auch um Nachhaltigkeit und Respekt für die Handwerker hinter den Kleidungsstücken.
Kleidung ist allgemein sehr schlecht für die Umwelt. Tatsächlich produziert die Textilindustrie mehr Co 2 als Schiffs und Flugverkehr zusammen und leitet Abwässer ungeklärt in die Flüsse . Zudem verbraucht allein ein ein t Shirt 2000 Liter Wasser. Es lassen auch teure Marken in billiglohnländern herstellen und näher bekommen da auch nicht mehr als bei billiger Kleidung. Tatsächlich haben im punkto Arbeitsbedingungen, Fairness, auch Nachhaltigkeit extrem teuere luxusmarken schlechter abgeschnitten als primark oder zumindest nicht besser.
Man sollte nicht zu viel neue Kleidung kaufen man kann ein Kleidungsstück auch viele Jahre tragen. Man kann auch second Hand kaufen.
Wer billig kauft, kauft zweimal. Und fördert die Ausbeutung von Menschen. Denn Menschen für einen Stundenlohn von einem Euro arbeiten zu lassen, ist Ausbeutung.
Ja, ist Ausbeutung. Doch ist gar nix zu verdienen besser als einen Euro in der Stunde zu verdienen?
Ja, ist es auf die Dauer. Denn wer Ausbeutung unterstützt, festigt sie auch. Dann wird Ausbeutung ein Dauerzustand, und die Näherin wird niemals einen Lohn bekommen, der ihre Existenz sichert. Würdest du dauerhaft einen Lohn bekommen wollen, der deine Existenz nicht sicher? "Ein Euro ist besser als kein Euro" ist ein fadenscheiniges Argument.
Lieber billiger, aber dafür mehr kaufen. Nur so kommen viele Näherinnen in Lohn und Brot.
Von diesem Respekt kann sich die indische Näherin leider nix kaufen, da sie bei weniger verkauften Kleidungsstücken arbeitslos wird.