Soll man Bettlern Geld geben?
Ich wohne in einer Großstadt, und fahre jeden Tag mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit. Auch wenn man einkaufen geht, trifft man immer wieder dieselben Personen, die bettlen. Auf den Weg zur Arbeit fast täglich.
Wie kann man am besten helfen. Ich kann ja nicht jeden Tag 1-2 Euro geben.
Was macht Ihr?
137 Antworten
Eine gute Frage glensas, ich denke dass jeder Mensch selbst entscheiden sollte, wem er etwas gibt und wem nicht. Was ich kategorisch ablehne ist, wenn ich sehe, dass auf grösstes Mitleid spekuliert wird. Ob in Form eines Beinamputierten, oder Menschen die bei dieser Kälte mit ihren Babys auf der Strasse sitzen und mit total mitleidigem Blick um eine Spende betteln.
Hiervon gehe ich aus, dass hinter diesen (im Grunde armen Menschen) eine feste Organisation dahinter steckt.
Aber ich hatte auch einmal ein sehr nettes Erlebnis auf der Strasse vor vielen Jahren und noch zu DM Zeiten.
Ein junger und doch sehr gepflegter junger Mann, Alter etwa 25 Jahre sprach mich an, ob ich ihm eine Mark geben könnte, er hätte solch einen Hunger und seit gestern nichts mehr gegessen.
Seine Ehrlichkeit beeindruckte mich sehr, und ich gab ihm fünf Mark.Daraufhin drückte er mich und bedankte sich so überaus herzlich mit dem Satz. "Vielen vielen Dank, das ist für mich soviel wie hundert Mark" Und weg war er......lach.
Kurz darauf wollte ich mir eine Tasche kaufen, die ich lange schon im Auge hatte, die mir aber immer zu teuer war. Doch diesmal musste ich sie einfach besitzen. Als ich sie dann kaufen wollte, sagte die Verkäuferin "Die haben wir heute um 50% reduziert. Und sofort musste ich doch an meine gute Tat mit dem netten Bettler denken. Und so waren wir an diesem Tag beide hoch zufrieden.
Tolle Antwort!
Meine Mutter hat früher immer zu mir gemeint: "Wenn Du etwas Gutes tust oder jemandem gibst, der es nötiger hat als Du kommt es doch immer wieder zu Dir zurück". An diesen Satz musste ich bei Deinem Beispiel mit der Tasche denken, weil ich diese Erfahrung auch immer wieder gemacht habe. Irgenwie scheint das was mit dem "Karma" zu tun zu haben.
Ansonst halte ich es wie Christa. Ich finde, wenn man in einer Stadt lebt wie Berlin dann lernt man sehr schnell zu unterscheiden zwischen organisierten Bettelbanden und Menschen, die es wirklich nötig haben.
Die Verkäufer von Obdachlosenzeitungen beispielsweise haben immer was gut bei mir, weil sich jemand wirklich bemüht aus seinem Schlamassel herauszukommen. Die Osteuropäerinen, die ihre Kinder fast erfrieren lassen nur um K8tleid zu erhaschen und die Herren, die offensichtlich jeden Cent sofort in Alk anlegen und auch die Junkies gehen leer aus.
seltsame bespiel und moral: einem beilosen würdest du kein geld geben aber einem gepflegten jungen mann. wer von den beiden hätte es denn eher verdient ?jemand der aufgrund eines unglücks ein bein verloren hat und wahrscheinlich nicht über die sprachliche fähigkeit verfügt raffiniert nach geld zu fragen oder jemand der offen kundig auch über die möglich keit verfügen könnte geld zu verdienen.
also faktisch hast du ihn für seine offenheit bezahlt, wegen seiner nettigkeit. und dann auch noch dies fragwürdige moral die ein zusammen hang zwischen zwei zufälligen ereignissen herstellt.
versteh mich nicht falsch, aber ich würde beiden was geben wenn ich was in der situation hätte, aber ich würde niemals so seltsame karma schlüsse ziehen wenn ich daraf hin eine tasche für 50 % des preise bekomme.
und wenn ich wählen müsste eher den beilosen. und musstest unbedingt ein kosumgut rein bringen um dann zu schließen "Und so waren wir an diesem Tag beide hoch zufrieden." wärst du es nicht auch gewesen wenn du nichst bekommen hättest.
wenn ich jemande sehe der bettelt gebe ich immer etwas. gedanken wie : "er stellt sich absichlich als mitleideregent" da kommen mir dabei nicht in den. oder "würde er aktiver und gewitzt auf mich zugehen, ja dann gäbe ich ihm vielleicht was" auch nicht.
mir ist es auch egal ob jemand am ende des tages das geld was ich ihm gab für drogen ausgibt. es geht ums prinzip des urteilsfreien altruismus
und das meiner meinung verschwindet geringe risiko, dass ein bettler zu einer bande von kriminellen bettlern gehört (sehr unwarscheinlich und verallgemeinert) wie hier in einiegen kommentaren eingeworfen wird würde in in kauf nehmen letzen endes werde ich es nie erfahren und sicher sein kann ich mir nie. die tatsache, dass leute jeden tag an der selben stelle stehen ist kein hinreichender indiez. fakt ist wir habe alle mehr als genung. wir gehören zu den 1/3 der weltbevölkerung die nicht arm oder hungern muss. dennoch sieht eine mehrheit der menschen weg. geht gleichgütig vorbei, beladen mit luxus artikeln und sagt sich wohl möglich, ne dem gebe ich nichts, der könnte zu ner bande gehören oder alles für drogen ausgeben. wenn man schon nicht gibt, wenn mensche inder unmittelbareb umgebung danach bettel oder bitte, was ist dann mit den leuten, die auserhalb des persönlichen lebensradius leiden. den 25 000 menschen die täglich verhungern?
Ich glaube nicht an Karma. Es gibt so viele Menschen die nie etwas schlechtes getan haben und denen trotzdem schlechtes widerfährt. Und umgekehrt auch...
Naja, haben den die die nie etwas schlechtes getan haben auch je gutes getan? Also ich meine etwas selbsloses, sich zurückgestellt damit ein anderer profitiert der es nötiger hatte? Ich meine wenn du nie Gutes tust ist die Change das dir etwas schlechtes widerfährt bei 50%. Ich denke doch das es irgendwie ein Karma gibt. Wenn man Karma als dein eigenes Energiefeld um dich herum betrachtet, das natürlich mit anderen Energiefelder interagiert. Dann wäre es besser wenn es so positiv geladen ist wie möglich...damit haben negativ geladene Energiefelder weniger Changen dich ins minus zu ziehen. ich weiss ziemlich hypotetisch aber so stelle ich mir das vor.
Vielen Dank für die Auszeichnung, habe mich sehr darüber gefreut.LG
sehr schöner Beitrag Meerjungfrauman, ich wünschte ich wäre noch etwas mehr wie du - aber ich bemühe mich
Deine Frage lässt mich an eine Erinnerung denken, die meine Meinung über dieses Thema sehr geprägt hat:
Nach einer langen Reise war ich völlig erschöpft und orientierungslos. Ich wollte nur noch in den Bus steigen, nach Hause fahren und mich in mein Bett fallen lassen. Eine Frau, wahrscheinlich indischer Herkunft, bemerkte meine Geistesabwesenheit. Als ich nähmlich aus meinen Träumereien aufwachte, bemerkte ich eine Rose in meiner Hand und die indische Frau, in verlumpten und indsichen Kleidern vor mir, schaute mich flehend, ja sogar melodramatisch an. Zuerst dachte ich, sie wolle mir diese Rose schenken, einfach nur der Freude wegen, aber das war natürlich nicht der Grund. Sowas passiert einfach zu selten. Nach 2 Sekunden merkte ich ja, auf was sie aus war. Sie sagte etwas von ihrem kranken Sohn und drückte mir ein grünes Kärtchen in die Hand. Die Überschrift war schwarz und fettgedruckt. ,,Leukämie", stand drauf. Darunter wurde kurz beschrieben, dass es sich dabei um eine Krebsart handele und dass die Sterberate bedrückenend hoch war. Ein kleines, unscharfes Bildchen eines krankaussehenden Jungen, was nur so sehr nach FAKE schrie, war ebenfalls auf dem Kärtchen abgebildet. Völlig verwirrt starrte ich die Frau an, die mit ihrem Akzenz ständig um Geld betete ,,Bitte, bitte, nur 1 Euro für die hohen Kosten". Ich weiß nicht wieso, aus irgendeinem naiven, ignoranten und vorallem verschlafenen Grund nahm ich mein Portemonnaie und krammte nach einem Euro. Ich gab es ihr und sie bettelte weiter. ,,Bitte, bitte nur noch 1 Euro!" Ich gab ihr noch eins. Jetzt wurde sie gewagt ,,Bitte, nur 5 Euro!". Ich gab ihr ein weiteres Euro. Und sie guckte mich flehend an, aber als ich mich weigerte ihr mehr zu geben, wahrscheinlich weil ich mir langsam bewusst wurde, was ich eigentlich tat, änderte sich ihr Gesichtsausdruck. Es sah herablassend, wütend und niederträchtig aus. Sie nahm mir die Rose aus der Hand, ging weg, und winkte ironisch mit der Hand, als ich mich wiederholend entschuldigte. Als ich dann im Bus saß, fühlte ich mich wie der letzte Volltrottel auf Erden.
Was habe ich da den bitte gemacht? Die Frau hat mich haushoch verarscht und besaß auch noch die Dreißtigkeit meine Müdigkeit und Gutmütigkeit auszunutzen.
Ich möchte nicht alle Bettler in eine Schublade stecken, aber ich glaube schon, dass es nicht umsonst in Deutschland Sozialhilfe gibt. Und ich glaube auch nicht, dass man ein Kind einfach so seinem Schicksal überlässt, wenn dieses krank ist, nur weil man den Kosten nicht gerecht kommt. Ja ich weiß, ohne Versicherung ist es sehr sehr schwer ein Krankenhaus zu finden, dass den Fall übernimmt, aber ich weiß auch, dass eines der Grundgesetzte ,,die Würde des Menschen ist unantastbar" heißt, und deswegen, niemals ein Mensch in Deutschland an essentielle Armut leiden muss. Niemals. Also ist Betteln in Deutschland, überwiegend nur Schau - in meinen Augen.
Meine Meinung mag vielleich Vielen wiederstrebend sein, aber ich möchte es einfach mal gesagt haben.
Ich entscheide das von Fall zu Fall. Wer Musik spielt, mitunter richtig etwas kann, der hat bei mir gute Chancen. Wer aussieht wie extra angereist um zu betteln, der hat schlechte Chancen.
Als ich in Prag in der Nähe der Karlsbrücke war, lernten wir über unserem Reiseleiter, einen alten Mann kennen, der auf einer Säge mit Geigenbogen Musik machte und sich deswegen für ein paar wenige tschechische Kronen überaus herzlich bedankte.
Der Reiseleiter kannte den Mann schon länger.
Prinzipell sollte man bedürftigen immer helfen,insofern es die eigene (finanzielle) Situation zulässt. Ich lebe in der "Mudderstadt" Berlin und kann ganz gut einschätzen ob nun ein wirklich hilfebedürftiger Mensch vor mir steht oder ein ebenso zu bemitleidender Bättler(rin) auf den massiver Druck von den Drahtziehern der hier schon erwähnten "Bettlerbanden" augeübt wird. Und diese Organisationen gibt es wirklich!!!ich sag nur "do u speak english"???nerv Tun mir trotzdem leid,vorallem die kinder. Da ich in unmittelbarer nähe zum Kudamm in einem Restaurant arbeite,begegne ich jeden tag sowohl dem beinamputiertem,der den ganzen tag vom KADEWE zum ZOO und zurück hechtet,als auch den aggresiv bettelnden Müttern gefolgt von einer Meute Kindern. Alle zusammen bewohnen übrigens tote Mietshäuser in den Randbezirken wie Neukölln oder Wedding und zahlen sogar Miete an skrupellose Hauseigentümer die das ganze Treiben somit unterstützen.
"ich glaub ich schweife ab"?! zurück zum Kern
ABER da gibt es auch den obdachlosen Kerl der fast jeden Tag vor Karstadt sitzt.Niemals ohne seinen hund. Wahrscheinlich sein treuester Begleiter.:-) Da fallen mir immer ein zwei euro aus der Tasche..manchmal auch eine Wiener oder Hundefutter.
ich denke das ist die bestmögliche form zu helfen....
ich gebe denen nix, weil ich mir meistens denke die sind fast alle selber schuld weil sie z.b. als jugendliche scheiße gebaut haben, immer schule geschwänzt haben,drogen genommen...irgendwann kommt halt die rechnung... natürlich baut jeder scheiße aber man muss auch erkennen wanns genug ist und für sich selbst verantworlich sein wenn dann lieber geld an seriöse organisationen die z.b. in afrika helfen, wo die leute nie eine chance hatten ihr leben zu verändern
Ich dachte gerade das ist meine frage.. wollte auf hilfreicheste antwort drücken xD