Soll ich mich nach 2 Jahren bei meiner Mutter melden?
Hallo,
meine Mutter hat mich jahrelang als Ballast/Grund für ihre kaputte Psyche/schlechte Tochter/Monster/verrückt/gestört/egoistisch/ wertlos/hässlich/sadistisch usw. bezeichnet, mehrfach mit Suizid gedroht, mich mit 16 vor die Tür gesetzt, sich in der Öffentlichkeit als fürsorgliche Mutter einer kranken Tochter präsentiert, meinen Vater konsequent finanziell und emotional manipuliert, entwertet und als Kontaktperson zu mir genutzt.
Nach meinem Auszug drohte sie mehrfach mit Suizid und stalkte mich online.
...letztes Jahr ein Brief mit den Worten: “[...] Ich war sehr schlecht und gemein zu Dir. Und ich kann verstehen, dass du gegangen bist. Ich wäre auch nicht geblieben. [...]
...heute dann zu meinem Vater: “Ich habe keine Ahnung, warum sie mich nicht mehr sehen will. Was habe ich denn getan? Ihr Behauptungen stimmen nicht, sowas habe ich nie gesagt oder getan. Das waren ganz normale Streitigkeiten zwischen Mutter und Tochter. Ich will mich mit ihr aussprechen, mich entschuldigen und dann ist hoffentlich alles wieder gut. Es ist doch immerhin schon 2 Jahre her, langsam muss es ihr doch besser gehen”
Meine Therapeutin schätzt sie als Borderlinerin mit narzisstischen Zügen ein und rät mir davon ab, Kontakt zu ihr aufzubauen, solange ich noch unter der Vergangenheit leide.
Was meint ihr dazu?
Ich zweifle durch ihre Aussagen an meiner eigenen Wahrnehmung und fühle mich so, als müsste ich mich bei ihr für meine Erinnerungen entschuldigen...
18 Antworten
ich würde dazu neigen, die Einschätzung deiner Therapeutin zu teilen. Manches aus der Vergangenheit darf auch gerne weiter ruhen. Bei Bezugspersonen wie die Mum, ist das natürlich schwer.
du bist der Gefahr wahrscheinlich nicht gewachsen. Schlag ihr eine Paartherapie vor als jetzt statt des Paares ihr beide in Gegenwart eines Therapeuten, aussprechen, Ziele formulieren, Regeln auch und dann schauen, ob's klappt...
Ich glaube ein Treffen unter vier Augen würde ich auch gar nicht schaffen. Allein der Gedanke lässt mich in Panik verfallen, so seltsam es auch klingen mag. Ich habe Angst, dass sie mich wieder entwertet. Ist im Beisein einer Therapeutin natürlich trotzdem möglich aber wird evtl. früher erkannt
das glaube ich auch nicht, sie weiß, wie sie dich kriegt. Sie wird sich vor der Therapeutin verstellen und auf lieb und harmlos machen. So kann man ja erst mal warm werden und dann schauen, ob es ernst gemeint war oder nicht. Wenn sie später ein anderes Gesicht zeigt, kann man ihr klar aufzeigen, du hast mich nur gefaked oder sie meint es eben ehrlich.
Belasse es bei der Distanz! Wenn deine Therapeutin mit ihrer Diagnose bzgl. deiner Mutter Recht hat, wird nichts Gutes aus einem neuen Kontakt. Sie wird dir nur wieder schaden.
Geh deinen Weg und schau nach vorn.
Alles Gute für dich!
FZ
Das würde ich wie dein Therapeut sehen.
Du würdest dir nur neue Verletzungen abholen.
Ich sehe das gleich wie deine Therapeutin. Als ich gelesen habe was sie dir und was sie deinem Vater geschrieben hat, dachte ich, diese Person hat zwei Gesichter. Dann habe ich gelesen dass sie möglicherweise Borderlinerin ist.
Auch wenn man als Kind nicht alles richtig einordnen kann: Glaube an deine eigenen Wahrnehmung, was das betrifft und vertraue der Fachperson, also deiner Therapeutin. Du weisst nicht wie deine Mutter dir begegenen wird oder was sie hinter deinem Rücken über dich sagt.
Ich finde es toll dass du dir fachliche Hilfe gesucht hast und so offen drüber sprechen kannst (jedenfalls hier). Lass dich nicht um den Finger wickeln, sonst fängt das wieder von vorne an.
Noch würde ich es nicht machen. Lass noch einige Zeit vergehen.
Sie und mein Vater machen mir Druck, weil ich schon zwei Jahre Ruhe habe und sie nicht wieder sehen wollte. Sie denken, „du musst doch langsam wieder drüber hinweg sein“ Aber so einfach ist das nicht
So einfach ist das wirklich nicht.
Lass Dich von niemandem unter Druck setzen.
Es gibt eine Redewendung: Kommt Zeit, kommt Rat. Es ist DEINE Entscheidung, wann Du das machen willst.
Du musst gar nichts. Schreib dir das auf und häng es an deine Tür. Davon abgesehen, dass diese Aussage Müll ist. Kenne das von Todesfällen.
"Hey, deine beste Freundin ist jetzt schon über ein Jahr tot, wird Zeit darüber hinwegzukommen." - Und nein, das ist kein Zitat, das habe ich so kontruiert. Wird aber so oder so ähnlich, durchaus ausgesprochen. DU entscheidest, ob du über etwas hinweg bist. Du allein und niemand sonst. Das solltest du verinnerlichen.
Ich wünsche mir wieder Kontakt zu ihr, ich vermisse meine Mutter... Aber ich verstehe auch die „Gefahr“ dabei. Ich bin täglich zwiegespalten, was ich machen soll.