Soll ich Mathematik studieren oder muss man dafür geboren sein?
Ich kann mich an nichts erinnern was mich jemals mehr fasziniert hat als Mathematik, schon als kleines Kind hat es mir großen Spaß gemacht. Zudem finde ich diese Exaktheit faszinierend und das sich alles nur im Kopf abspielt, alle Antworten und Lösungen kann man nur durch reines denken bekommen.
Obwohl ich eine Vorliebe für Mathematik habe hat mich Physik, Informatik und andere mathelastige Gebiete nie wirklich interessiert und auch eben interessiert mich anwendbare Mathematik nicht, nur Reine, die Mathematik selbst.
Ich bin mir nun etwas unsicher wegen der Berufswahl, ich würde zu 100% mit kein anderem Beruf glücklicher werden anstatt dies des Mathematikers. Es ist schon fast eine Sucht geworden um ein paar Eigenschaften von mir zu nennen (Ob das vielleicht hilfreich für ein Mathematikstudium wäre?):
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nachdenklich
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überdenke alle Möglichkeiten die es gibt
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Lasse ein Problem erst ruhen wenn ich es gelöst habe
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das Denken macht mir großen Spaß
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Ich liebe Ordnung und Strukturiertheit
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Schon als Kind war ich in Mathematik immer der Beste, hatte immer großen Spaß daran
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Nichts anderes interessiert mich mehr, geschweige denn ich interessiere mich nur für Mathematik
Es war auch so obwohl ich in Mathematik immer 15 Punkte hatte, in Physik weniger Punkte erreicht hatte (Nicht weil ich es nicht kann, sondern weil die Interesse gefehlt hat)
Ich bin mir nur nicht sicher, nicht weil es etwas "besseres" als Studiengang geben würde, auch nicht wegen meinem Alter (Werde mein Abitur voraus. erst mit 22 bekommen) und auch nicht wegen des Geldes (Ich möchte diese Komplexität verstehen und ich denke das die Mathematik eine Sprache der Natur ist) Bin übrigens gegen Materialisten... naja also wie gesagt das Geld interessiert mich nicht, mein Alter auch nicht und auch nicht ob es vielleicht etwas besseres geben würde, sondern habe ich nur Angst das ich nur ein Träumer bin wobei ich mit Mathematik mir keinen Ruhm anstrebe sondern das ich Angst habe nichts zu entdecken kein guter Mathematiker zu werden, weil ich vielleicht nicht intellektuell in der Lage bin Mathematik zu betreiben? Ich weiß nicht wie hoch mein IQ ist, ich hab mal vor 6 Jahren einen IQ Test im Internet gemacht und da war ich nur etwas besser als der Durchschnitt, glaube aber das ich jetzt deutlich einen besseren Test abgeben würde und damals habe ich auch alle Antworten nicht ernst beantwortet (viele Aufgaben wegen Zeitmangel mit Absicht falsch beantwortet, irgendwas angeklickt)
Und eine Frage speziell an die Mathematiker: Kann man sich auf Zahlentheorie spezialisieren? Ein Freund von meinem Vater ist Mathematiker, spezialisiert auf Zahlentheorie und ich muss echt sagen das mich dieses Teilgebiet der Mathematik schwer beeindruckt hat.
Und nochmals, damit keine Missverständnisse vorkommen: Ich bin weder der Meinung das Mathematik "das Wahre" wäre und auch nicht das es das schwerste wäre, jeder hat seine eigenen Fähigkeiten und jeder Beruf ist gleich viel Wert.
3 Antworten
Das Mathematikstudium ist überdurchschnittlich schwer. Im Ingenieursbereich wirst du mit weniger Aufwand leichter durchs studium kommen und einfacher einen Job finden.
Insofern du immer 15 Punkte in Mathematik bekommen hast solltest du fähig sein ein Mathematik Studium abzuschließen. Du musst dabei jedoch ehrlich zu dir sein. Hast du nur in einigen Klausuren mit viel Mühe 15 Punkte erreicht oder durchgehen und spielend 15 Punkte gemacht?
Zuletzt solltest du dir im klaren sein das im Mathematik Studium noch ganz andere Leute unterwegs sind mit Stipendien und IQs die man malen möchte. Falls dein persönlicher Anspruch bei 1.0 liegt wirst du wahrscheinlich übel enttäuscht.
Du wirst Ingenieure kennen lernen die auf der FH faulenzen, einen guten Schnitt bekommen und später richtig Kohle machen. Überlege dir gut ob du als Nichtmaterialist da gelassen zusehen kannst während du dich durch brutale Mathe Klausuren quälst.
Gute Anfangsmotivation kann im laufe von fünf oder sechs Jahren Studium brutal zermürbt werden, denn immer 100% zu geben wird dich mit der Zeit überlasten. Es gilt nicht nur zu überlegen was du später machen möchtest sondern auch wie du dein Studium einigermaßen angenehm gestalten kannst, denn 5 Jahre deiner Jugend sind ein wichtiger Teil deines Lebens!
Zudem muss dir klar sein das du im Mathematik studium hauptsächlich programmierst und auch bei deiner späteren Arbeit wahrscheinlich programmieren wirst.
Ich war selbst Mathematiker (mit Begeisterung) und so, wie du deine Neigungen beschreibst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Mathematik das richtige Studienfach für dich gewesen wäre.
Mir ist klar, dass meine Antwort 5 Jahre zu spät kommt.
Interessant für mich wäre, ob du — aus deiner jetzigen Situation heraus (2018) — der Meinung bist, meine Einschätzung sei richtig gewesen und hätte dir geholfen, wenn sie dich rechtzeitig erreicht hätte. Danke.
Denjenigen Babies, die sich dafür eignen, wird nach einem kurzen Test im Geburtssaal ein entsprechendes Etikett an die rechte kleine Zehe gehängt ...