Soll ich die Uni abbrechen?
Ich studiere im ersten Semester Englisch und bin verzweifelt. Ich war mir nie sicher was ich studieren soll, aber als ich dann meinen Schulabschluss hatte und alle meine Freunde anfingen zu studieren, dachte ich, dass ich einfach Englisch studiere, weil ich immer gut war in der Schule. Seid dem ich mein Studium begonnen hab, bin ich nicht mehr glücklich. Ich kann nciht mehr die Nacht durchschlafen und wache schon in Panik auf. Ich kann nicht mehr essen und ich habe ein beklemmendes Gefühl in meiner Brust. Ich weine entweder den ganzen Tag oder fühle gar nichts. Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich weiß nicht ob ich einfach nur dramatisch bin oder ob ich mich so fühlen soll.
7 Antworten
Nein, Du solltest Dich im Idealfall nie so fühlen!
Bei der Berufswahl - auch, wenn Du vorher studieren willst - sollte jeder wissen, was er / sie will. Vor allem, was man KANN. Denn der Beruf richtet sich idealerweise nach den Talenten. Einfach irgendwas zu machen, ist denkbar schlecht. Wenn ich so gar keine Beziehung zu Chemie habe, sollte ich auch nicht Straßenbauer werden! Verstehst Du?
Ich empfehle immer diesen Test hier. Er gibt Dir den Beruf, für den Du wirklich geeignet bist. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob er nur Ausbildungsberufe beinhaltet oder auch Studiengänge. Probier es mal aus. Am besten wäre es, wenn Du das machst, was Dir Spaß macht - dann hast Du auch keine schlaflosen Nächte und fühlst Dich wohl.
Wer immer diesen Test auch macht: Nimm ihn ernst, sonst funktioniert er nicht!
https://www.arbeitsagentur.de/bildung/ausbildung/welche-berufe-passen
Solche Tests sind aber leider meistens nicht gut. Da kommt oft Unsinn raus
Ich habe einige Tests ernsthaft bearbeitet und dann kamen immer irgendwelche komischen Sachen raus, die mich null interessieren
Diese komischen Jobs gibt es nicht mal in meiner Nähe. Das sind doch irgendwelche Sachen die man zufällig anhand von antworten bekommt.
Woher willst du das wissen? Ich glaube kaum, dass Tauchlehrer ein guter Beruf für jemanden ist, der Tauchen nicht mag und Schwimmbäder hasst.
Ich habe garnichts falsches angeklickt. Es gab keine Frage was irgendwie damit zu tun gehabt hätte. Da werden einfach anhand von den Ergebnissen irgendwelche Berufe hingeworfen. Hab auch mal einen Tag meines Lebens damit verbringen müssen, dass man herausfindet, was angeblich zu mir passt. Am Ende haben die mir gesagt, dass ich keine weiterführende Schule machen soll, weil es mich eh nicht interessiert. Aber was ich laut denen machen sollte konnten die mir auch nicht sagen, weil mich ja nichts interessiert. (Das war zwar in Österreich und somit nicht die Bundesagentur für arbeit aber ich denke kaum dass da so ein riesen unterschied bei den Tests ist)
Klar ist der Test schuld. Anhand der Fragen hat man schon gemerkt, dass der einen zu einer Ausbildung bringen möchte. Da war alleine 5 mal die Frage in unterschiedlicher formulieren, ob man eine Ausbildung machen will.
Hätte ich damals darauf gehört, dann würde ich heute in einem Job festsitzen, den ich sicher nicht dauerhaft machen wollen würde.
Für was soll so ein Rat gut sein: Dich interessiert die Schule nicht aber mach eine Ausbildung? Hätte ich einfach irgendeine Ausbildung machen sollen?
Ich habe den Test nicht erfunden. Mach mir also keinen Vorwurf. Wenn Du solch ein Experte bist, was diese Tests angeht, dann ändere doch etwas zum Positiven.
Ach - Du bist gar kein Experte für solche Tests?
Du kannst selbstverständlich IMMER die Schuld bei anderen suchen. Natürlich. Das bringt Dich jedoch null weiter.
Wenn Du keine Ausbildung machen willst, dann geh halt als Hilsarbeiter arbeiten, wenn Dich das mehr interessiert. Dann musst Du den Test selbstverständlich nicht ernst nehmen!
Ich gebe dir nicht die Schuld, sondern Zweifel an solchen Tests. Solche Tests sind nicht unbedingt gut, um die Zukunft von einem entscheiden zu lassen.
Man sollte ehr selbst herausfinden was man machen möchte und das nicht unbedingt von Tests, Schulnoten oder Meinungen anderer abhängig machen. Ich hab solche Tests nicht ernst genommen, zum Glück, sonst würde ich jetzt in irgendeinem Job festsitzen und könnte nicht einfach weg davon.
Klar und diese Experten sind perfekt und sollten über die Zukunft von einem entscheiden...
Ich denke, es wäre vor allem wichtig, dass du mal innerlich einen Schritt zurückgehst und deine Gesamtsituation genau anschaust. Was ist es, was dich wirklich bedrückt?
Ich denke nicht, dass es der Studiengang an sich ist. Es ist ja nicht so, dass du da etwas ganz bewusst und durchdacht gewählt hast, wofür du schon lange brennst und wo du jetzt feststellst, dass es dich radikal überfordert und somit dein gesamter, bereits detailreich zurechtgelegter Lebensplan komplett durcheinander gerät. Es war eine Verlegenheitsentscheidung, mangels einer besseren Idee.
Was ist es also wirklich, was dich runterzieht? Die neue Lebenssituation, die ja auch sehr stark damit einhergeht, dass du sehr viel mehr Verantwortung für dich und dein Leben übernehmen musst als bisher? Das wäre eher so meine Vermutung.
Und ja, diese Veränderung kann durchaus sehr fordernd und auf gewisse Weise überwältigend sein. Allerdings ist es eben auch eine, die zum Leben dazu gehört, ein wichtiger Schritt auf dem Weg ins Erwachsenenleben. Vermeiden wäre hier also der falsche Ansatz. Stattdessen solltest du dich hier intensiv mit dir und dieser Situation auseinandersetzen, alles für dich noch mal sortieren und überlegen, wie du all das, was dort ansteht und dazu gehört, nach und nach angehen kannst.
Und klar, wahrscheinlich ist auch die Neuorientierung hinsichtlich des beruflichen Bildungswegs, den du gehen willst, ein Teil davon. Aber halt nicht nur, denke ich!
Komplett abraten würde ich von deinem Plan mit dem Gap Year, solang du nicht einen klaren und möglichst auch bereits gestarteten Plan für das Danach hast. Das sind sonst so genau die klassischen Momente, wo aus dem einen Jahr plötzlich 3, 5 oder 10 werden - und man sich dann Mitte/Ende 20 ohne Abschluss wiederfindet.
Also - erst sortieren, dann Plan machen, dann Plan umsetzen und dann schauen, wie du die Zeit überbrückst, bis der neue berufliche Bildungsweg losgehen kann!
Du solltest abbrechen, aber nutze den Rest des Semesters um was neues zu finden und exmatrikuliere dich dann erst.
Suche dir etwas anderes. Du musst ja nicht unbedingt studieren.
Fühlst du dich überfordert?
Das geht vielen neuen Studenten so, die Anforderungen an der Uni sind hoch.
Man kann sie mit viel Engagement durchaus meistern, aber man muss wirklich sehr leistungsbereit sein.
Magst du ein bisschen erzählen, wo die Probleme liegen?
Es kann natürlich schon auch so sein, dass du den für dich falschen Weg eingeschlagen hast.
Ich kenne sehr intelligente Leute, die erst nach einem Wechsel des Studienfachs zufrieden waren.
Sehr viele Studenten schließen ihr Studium auch nicht ab. In meinen Studienfächern hat mehr als die Hälfte der Studenten nicht den Abschluss gemacht.
Überfordert fühle ich mich schon, aber das war mir von Anfang an klar. An manchen Tagen weine ch unter einer Vorlesung und schaffe gar nichts. Ich zweifle auch meine Studienwahl an und meine körperlichen Symptome machen mir auch zu schaffen
Du musst das Studium nicht durchziehen. Noch ist nicht viel Zeit vergangen. Es geht vermutlich um ein knappes Jahr, das nicht "richtig" genutzt werden kann.
Du brauchst einen Plan B, vielleicht ein freiwilliges soziales Jahr. Mein Sohn war ein sehr guter Schüler, wollte aber nach dem Abitur unbedingt zunächst einen Bundesfreiwilligendienst in einem Naturkindergarten machen. Er hat viel Verantwortung getragen und ist in diesem Jahr sehr gereift. Für die Persönlichkeitsentwicklung kann eine solche Zeit sehr wertvoll sein.
Problem ist nur, dass man sich auch halbwegs objektiv einschätzen können muss für solche Tests.
Woher weiß ich in bestimmten Bereichen, ob mir etwas wirklich so leicht fällt, dass es auch so zu bezeichnen ist?
Jemand, der so planlos studiert hat, weiß wahrscheinlich selbst nicht, wo die eigenen Talente liegen.